Filmklub: «C’è ancora domani» im Kino im Chappelehof, Mittwoch, 23. April
Am Mittwoch, 23. April, 18 und 20.30 Uhr, zeigt der Filmklub Wohlen zum Abschluss seiner Saison den in Italien mit rund fünf Millionen Eintritten äusserst ...
Filmklub: «C’è ancora domani» im Kino im Chappelehof, Mittwoch, 23. April
Am Mittwoch, 23. April, 18 und 20.30 Uhr, zeigt der Filmklub Wohlen zum Abschluss seiner Saison den in Italien mit rund fünf Millionen Eintritten äusserst erfolgreichen Film «C’è ancora domani» von Paola Cortellesi.
Nach dem etwas skurrilen Movie «Asteroid City» zeigt der Filmklub zum Abschluss den Film «C’è ancora domani» von Paola Cortellesi, der im Gegensatz zu Wes Andersons Film leider keine Fiktion zeigt. Paola Cortellesis feministischer Überraschungshit aus Italien erzählt auf tragikomische Art von körperlicher Gewalt und dem weichen Wasser, das am Ende den harten Stein besiegt. Das Regiedebüt der italienischen Moderatorin und Schauspielerin Paola Cortellesi, die auch an dem vom Leben der eigenen Grossmutter inspirierten Drehbuch mitschrieb und in der Hauptrolle zu sehen ist, spielt in Rom und war im letzten Jahr in Italien ein grosser Überraschungserfolg. Das mag auch daran liegen, dass in Italien noch im Jahr 2023 alle 72 Stunden eine Frau von einem Mann getötet wurde, also 121 Frauen im Jahr durch die Hand eines Mannes starben, und diese Tatsache durchaus öffentlich verhandelt wird.
Ein Blick in die Vergangenheit
Dabei behandelt Cortellesis Film nicht einmal die ernüchternde Gegenwart, sondern wirft einen Blick auf das Italien nach dem 2. Weltkrieg und das Jahr 1946, als Italien sich nicht nur parteipolitisch neu formierte, sondern auch genderpolitisch, denn erst ab diesem Jahr durften Frauen auch überregional wählen. Damit lag Italien immerhin noch weit vor der Schweiz und wer sich an Petra Volpes hervorragenden Film «Die göttliche Ordnung» (2017) erinnert, weiss, was das bedeutet.
Doch anders als bei Volpe, wo feministische Attitüden in einer erstarrten und reformbedürftigen Zeit ins Zentrum gerückt werden, wirft Cortellesi einen konzentrierten Blick auf das Innere einer Familie, in der Delia (Paola Cortellesi) als Ehefrau von Ivano (Valerio Mastandrea) gleich nach dem Aufwachen mit ein paar Ohrfeigen in den Tag geschickt wird und abhängig von Ivanos Tagesform im Laufe des Tages mit noch weitaus schwereren Methoden traktiert wird. Und ist Ivano nicht da, gibt es noch Ivanos bettlägerigen Vater Sor (Giorgio Colangeli), der es sich nicht nehmen lässt, Delia den Tag zu verübeln. Was bleibt in dieser grausamen Tristesse, sind die Kinder, eine ältere Tochter und zwei kleinere Söhne und ein arbeitsamer Alltag, der sie jedoch immerhin aus dem Haus und in bessere Umstände führt. --pd
Infos: www.filmklub.ch