Weinlese am Rebberg des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen (GOV)
Der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen (GOV) hat seinen eigenen Rebberg. Dieser entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Nun war Weinlese. Und alle sind sich einig: Der Jahrgang 2025 wird ein feiner und ...
Weinlese am Rebberg des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen (GOV)
Der Gemeinnützige Ortsverein Wohlen (GOV) hat seinen eigenen Rebberg. Dieser entwickelt sich zur Erfolgsgeschichte. Nun war Weinlese. Und alle sind sich einig: Der Jahrgang 2025 wird ein feiner und guter Tropfen.
Daniel Marti
Der edle Tropfen des Gemeinnützigen Ortsvereins ist begehrt, denn erstens bekommt der Wein stets gute Noten und zweitens ist das Angebot nicht riesig. Die Rarität macht es aus. In der Regel gibt es pro Jahrgang knapp 300 bis 350 kleine Flaschen à 3,75 Deziliter. Zudem steckt viel Arbeit – und auch Liebe zum Detail – im Weisswein. Weinexpertin Lidwina Weh verteilt jedenfalls Jahr für Jahr sehr gute Noten für den Wein des GOV. Das wird beim Jahrgang 2025 ziemlich sicher ähnlich sein.
Am vergangenen Freitag war Weinlese. Wümmet auf gut Schweizerdeutsch. Logisch war Pitsch Isler, Präsident des GOV, mit seiner Frau Odette ganz fleissig. Der ehemalige Einwohnerratspräsident konnte auf eine eingespielte Truppe zählen mit Arthur Fischer und Hans Hübscher, beide ebenfalls ehemalige Einwohnerratspräsidenten. Auch Stefan Weber bot seine Dienste an. Zusammen mit Hannes Bigler bildet er das Winzerduo. Also eine geballte Ladung Weinkenner.
97 bis 98 Öchsle – ein gutes Ergebnis
Zwei, drei Stunden Einsatz benötigte es, bis alle Trauben gelesen waren. «2025 ist ein gutes Traubenjahr», sagt Pitsch Isler. Konkreter kann das Winzer Weber erklären: «Der Frühling ist mit ein paar schönen Tagen sehr gut verlaufen. Das Ende des Sommers war dagegen nicht ganz so gut, die letzten warmen Sonnenstrahlen haben gefehlt.» Die Süssigkeit sei dadurch ein wenig abhandengekommen. Und die Reben, die nicht mit einem Netz geschützt waren, liessen erstaunlicherweise die besten Trauben treiben. Gesamthaft ist Winzer Stefan Weber überzeugt davon, «dass der 2025er eine gute Qualität hat». Und was die Öchsle-Grade betrifft, da wird man beim Letztjährigen bleiben können: 97 bis 98 Öchsle werden erwartet. «Das ist ein gutes Ergebnis», sagt Isler.
Auch die Menge darf sich durchaus sehen lassen. Alle rund hundert Rebstöcke tragen viele Trauben. Letztes Jahr wurden rund 135 Kilogramm Trauben geerntet, «heuer können es bis zu 180 Kilogramm werden», schätzt Bigler. Das würde dann die üblichen rund 350 Fläschchen sogar übertreffen. «Die 350 Flaschen sind etwa Standard», erklärt der GOV-Präsident. Wenn es noch mehr gibt, dann freut sich wohl der gesamte Gemeinnützige Ortsverein. Denn der edle Tropfen findet in der Regel immer viele Abnehmer.
Ganz allgemein hat sich der Rebberg des Gemeinnützigen Ortsvereins prächtig entwickelt. Im Jahr 2017 wurden die Rebstöcke gepflanzt und 2021 konnte der erste GOV-Wein präsentiert werden. Die Qualität war von Anfang an recht hoch – und konnte auch gehalten werden. Das zeigt schon, dass der GOV-Wein eine Erfolgsgeschichte ist. «Und Natur pur», wie Pitsch Isler erklärt, «es fliesst kein Tropfen Chemie in unseren Rebberg.» Dem kann Winzer Stefan Weber nur beipflichten. «Wir haben uns bewusst für eine widerstandsfähige Sorte entschieden.» So ist es auch ein wenig einfacher, einen feinen Bio-Wein zu produzieren. «Wir sind also rundum zufrieden.»