Grosses Wagnis eingegangen
03.09.2024 WohlenRetter des Chappelehofs
Paul Huwiler ist Kopf des Monats August
Der Chappelehof ist ein wichtiges Bauwerk für Wohlen. Dank der Sanierung bleibt er erhalten.
Wie viele Stunden er für die Gesamtsanierung eingesetzt hat, ...
Retter des Chappelehofs
Paul Huwiler ist Kopf des Monats August
Der Chappelehof ist ein wichtiges Bauwerk für Wohlen. Dank der Sanierung bleibt er erhalten.
Wie viele Stunden er für die Gesamtsanierung eingesetzt hat, kann er wohl selber nicht sagen. Paul Huwiler war die treibende Kraft hinter dem Projekt und hat sich auch durch Rückschläge nicht entmutigen lassen. Er war mit immer neuen Ideen an vorderster Front präsent. Dafür wurde er nun zum Kopf des Monats gewählt. --chh
Kopf des Monats August: Paul Huwiler, Präsident des Chappelehof-Vereins
Der Chappelehof ist ein wichtiges Begegnungszentrum in Wohlen. Dass er nun nach fast 60 Jahren in neuem Glanz erscheint, hat ganz viel mit seiner Person zu tun. Paul Huwiler hat sich über viele Jahre für die Sanierung eingesetzt. Und sich auch durch Rückschläge nicht von seinem Weg abbringen lassen.
Chregi Hansen
Die eigentliche Einweihungsfeier findet zwar erst im kommenden Mai statt. Dann ist es genau 60 Jahre her seit dem Spatenstich zum Bau des Chappelehofs. Doch die Arbeiten sind bereits zu 99 Prozent abgeschlossen, und mit der Eröffnung des neuen Restaurants wurde letzten Monat quasi der Schlusspunkt hinter die Sanierung gesetzt.
Darüber dürfte niemand glücklicher sein als Paul Huwiler. Der Präsident des Trägervereins hat viel Zeit, Energie und Herzblut in die Sanierung des Gebäudes gesteckt. Und musste dabei auch manchen Umweg einlegen. Dies ganz besonders 2016, als die Sanierung eigentlich schon aufgegleist war, die katholische Kirche sich aber plötzlich für einen Marschhalt entschied. Plötzlich stand sogar ein möglicher Abriss im Raum. Doch Huwiler gab nicht auf und kämpfte weiter für «seinen» Chappelehof. Mit Erfolg. Das Begegnungszentrum erstrahlt in neuem Glanz. Und ist wieder fit für die kommenden Jahrzehnte.
Dafür erhält Paul Huwiler Lob von vielen Seiten. «Was Paul auszeichnet, sind seine Ideen und sein unermüdlicher Einsatz für den Chappelehof. Er sprüht förmlich vor Ideen und bringt frischen Wind in die Sanierung», sagt Vorstandskollege Kurt Notter. Oftmals überrasche er alle mit innovativen und unkonventionellen Ansätzen, und dank seinem bemerkenswerten Netzwerk habe man jetzt im Chappelehof eine gute Durchmischung von Partnern. von der Zahnarztpraxis über die Spitex, die Kirche, den Blumenladen, das Restaurant Leo, die Väter- und Mütterberatung bis hin zur Plattform und Chlausaktion.
Einer, der immer wieder Projekte anreisst
«Obwohl er manchmal etwas chaotisch wirkt und seine Aufgaben oft auf den letzten Drücker erledigt, ist sein Engagement lobenswert», fügt Notter an. Der frühere Präsident der Kirchenpflege attestiert Huwiler zudem, dass es diesem immer wieder gelingt, Projekte anzureissen – gerade auch in der Zeit, als er noch Präsident des Pfarreirates war. «Herausragend sicher waren die Pfarreifeste, die er als OK-Präsident geleitet und organisiert hat. Deren Organisation war sehr aufwendig, zeitintensiv und verantwortungsvoll.»
«Dass Paul Huwiler zum Kopf des Monats gewählt wurde, freut mich, erachte ich als verdient und findet mit der Eröffnung des Restaurants Leo zum passenden Zeitpunkt statt», sagt Architekt André Konrad, der in den letzten Monaten eng mit ihm zusammengearbeitet hat. Mit der Gesamtsanierung des Chappelehofs sei der gemeinnützige Verein St. Leonhard und somit Paul Huwiler als dessen Präsident ein grosses Wagnis eingegangen. Zudem erfolgte der Baustart fast zeitgleich mit der Ukrainekrise, der dadurch erfolgten Rohstoffknappheit mit Energiemangellage und den entsprechenden Kostensteigerungen. Auch der künftige Betrieb und Unterhalt bleiben eine Herkulesaufgabe. «Damit ein derartiges Projekt gelingen kann, braucht es viele stille Helferinnen und Helfer, die im Hintergrund arbeiten. Es braucht aber auch Leute, die wie Paul bereit sind, neben sehr viel persönlichem Engagement die Hauptverantwortung zu übernehmen und da zu stehen, wenn es nicht nach Plan läuft. Wer sich einsetzt, setzt sich aus», macht Konrad deutlich.
Seine Verantwortung wahrgenommen
Als Präsident der Baukommission hat Paul Huwiler über fünfzig Kommissionssitzungen geleitet. «Paul hat sich immer dafür eingesetzt, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner während der ganzen Bauzeit im Chappelehof wohnen bleiben konnten. Das war für den Bauprozess eine Herausforderung, aber der Verein St. Leonhard nahm damit seine Verantwortung als zuverlässiger Vermieter wahr», ist der Architekt überzeugt. Mit dem neuen Restaurant werde das gastronomische Angebot in Wohlen bereichert. «Rein ökonomische Überlegungen hätten nicht zum Entscheid geführt, wieder ein Restaurant im Chappelehof zu bauen. Aber Paul hat sich immer dafür eingesetzt und wurde vom Vorstand des Trägervereins unterstützt.»
Auch vor schwierigen Vorhaben nicht zurückschrecken
Dass das Restaurant wieder offen ist, freut auch Monika Küng, die für diesen Bereich die Verantwortung im Vorstand übernommen hat. «Paul geht Projekte mit einer Art forschen Energie an. Gleichzeitig ist er sehr ausdauernd und verfügt über einen zähen Realisationswillen – all das war notwendig, um den Umbau des Chappelehofs voranzubringen und abzuschliessen», sagt die Vorstandskollegin. «Pauls Gestaltungswille und die Tatsache, dass er auch vor schwierigen und kraftzehrenden Vorhaben nicht zurückschreckt, schätze ich sehr», fügt Monika Küng an.
Sein Engagement für die Sanierung war riesig. Manchmal fast zu riesig. «Die Zusammenarbeit war zwar immer im Sinne des Projekts, aber zuweilen auch fordernd und anstrengend. Ich habe mir ab und zu erlaubt, die Anzahl der täglichen Anrufe und Whats-Apps auf 10 zu begrenzen», berichtet Architekt Konrad schmunzelnd. Ähnliche Erfahrungen machte auch Gesamtbauleiter Kurt Leuppi. «Auf vielen Rundgängen habe ich ihn angetroffen oder hat er mich begleitet. Oft mit kritischen Fragen zum Geschehen und dem Zusammenhang mit den Baukosten. Eigentlich immer im Sinne der Sache unterwegs, war er manchmal kein einfacher Bauherr für die Architekten. Da war ich Puffer zwischen den Parteien und konnte bis zum Schluss ein gutes Klima bewahren. Wenn die Lage dann mal sehr angespannt war, konnte Paul schon auch nerven, das sei ihm aber verziehen», so Leuppi.
Über die ganze Bauzeit hat Kurt Leuppi aber den respektvollen Umgang und die pragmatische Art von Paul Huwiler geschätzt. «Die Gemeinde Wohlen und das Freiamt haben mit dem Chappelehof einen Ort der Begegnung mit hoher Qualität erhalten», ist der Villmerger überzeugt.
Die bisher Gekürten
Im Januar wurde Markus Büchi aus Waltenschwil gewählt. Mit Sport-Challenges sammelt er immer wieder Geld für kranke Kinder. Und kommt dabei auch selbst ins Schwitzen. Cassandra Buri, die OK-Chefin des Wohler Fasnachtsumzugs, wurde im Februar gewählt. Sie war das Gesicht hinter dem Grossanlass, der 18 000 Besucherinnen und Besucher an den Strassenrand lockte.
Der Murianer Förster Oliver Eichenberger wurde Kopf des Monats März. Er hat grossen Anteil daran, dass die neue Trainingshalle in Muri mit lokalem Holz gebaut wird. Im April wurde Stephan Jäggi gekürt, der Initiant der Inklusion im Freiämter Handball. Der Start war ein voller Erfolg. Natur- und Amphibien-Freund Robert Wild aus Muri ist Kopf des Monats Mai. Er legte auf 6000 Quadratmetern einen Naturpark an. Im Juni ging die Auszeichnung an Peter Meyer aus Wohlen. Als Frontmann der legendären Hardy’s Bubbles begeistert er seit Jahrzehnten ein grosses Publikum. Im August schliesslich holte sich Chris Räber aus Muri den Titel. Der frühere Mountainbike-Profi überzeugte die Jury sowohl als Co-Moderator an den Olympischen Spielen wie auch als Förderer des Murianer Pumptracks. --red