Gemeinsam etwas Grosses geschaffen
01.07.2025 Wohlen, JugendSuperheiss und trotzdem cool
Tausende Menschen feiern ein tolles Jugendfest in Wohlen
Glühende Hitze, coole Stimmung. Das Wohler Jugendfest rund um die Badi sorgt bei Gross und Klein für ein herrliches Wochenende.
...Superheiss und trotzdem cool
Tausende Menschen feiern ein tolles Jugendfest in Wohlen
Glühende Hitze, coole Stimmung. Das Wohler Jugendfest rund um die Badi sorgt bei Gross und Klein für ein herrliches Wochenende.
Stefan Sprenger
Das Programm üppig. Die 20 Beizli, Bars und Verpflegungsstände waren vielfältig und gut besucht. Der Menschenauflauf gross. Zaubershows. Konzerte. Workshops. Dazu «Voice of Wohlen», Puppentheater, Lunapark. Und über 40 Spiele, vom Frisbee-Torwandschiessen bis zur Schlauchbootstafette.
«Mehr als nur ein Anlass»
Am letzten Wochenende wurde rund um den Schüwo-Park gigantisch viel geboten. Mehrere Hundert Menschen stemmten den Grossanlass, der alle drei Jahre in Wohlen stattfindet. Dieses Mal unter dem Motto «Wohlyday – Holiday».
Ariane Gregor, OK-Präsidentin der Gemeinde, ist hell begeistert: «Zwei Tage lang spielen, flanieren, festen, geniessen. Das war weit mehr als nur ein Anlass, sondern ein Erlebnis für Jung und Alt.» Sie spricht mit diesen Worten den – geschätzten – 10 000 Besuchern an beiden Tagen aus der Seele. «Ein supergeiles Fest», meint auch Lehrer Dennis Andermatt. Auch die Beizen ziehen ein positives Fazit. «Es war anstrengend, aber es hat sich absolut gelohnt», sagt beispielsweise Peter Michel von der Kammergesellschaft. Der einzige Wermutstropfen ereignete sich in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag – kurz bevor das Fest endete.
Die Bilanz der 20 Beizen, Restaurants und Verpflegungsstände ist grösstenteils positiv
Bei heissem Wetter und bester Stimmung wurde gut konsumiert. Die rund 20 Vereine und Institutionen erlebten einen regen Andrang. Aber nicht alle.
Stefan Sprenger
Beizli-Chefin Anita Amsler erlebte ein intensives Wochenende. «Die Stimmung war friedlich, es wurde gut konsumiert, der Umgang mit den Vereinen war respektvoll, die Zusammenarbeit toll. Wir haben gemeinsam etwas Schönes auf die Beine gestellt», so ihre Bilanz. «Ich möchte allen Danke sagen, die in irgendeiner Form mitgeholfen haben», so Amsler weiter. Und es waren Hunderte Helferinnen und Helfer, die in den 20 Beizen und Verpflegungsstandorten anpackten.
Handballer und Karate-Club rechnen mit schwarzer Null
Der HC Wohlen Freiamt war mitten im Kuchen in der Nähe der Hauptbühne. Präsident Bernard Devaud sagt: «Die Bilanz ist positiv. Wir würden es jedoch begrüssen, wenn am Sonntag auch noch etwas laufen würde. Unser Aufwand ist immer enorm und es könnte ruhig drei Tage lang dauern – und so mehr einbringen.» Denis Dubler von der Olympia-Bar – die ihr Zelt mittendrin im Festgelände hatte – sagt: «Am Freitagabend hätten es bei uns mehr Besucher sein dürfen. Zwischenzeitlich war es auch mal leer, vermutlich weil einfach überall etwas los war auf dem Gelände. Am Samstag hatten wir am Abend viele Besucher, und es war alles top.»
Peter Hubschmid, Präsident des Karate-Club Anglikon, der beim Hinterausgang des Schüwo-Parks platziert war und Chili con Carne anbot, sagt: «Das Besucheraufkommen war gut. Schlecht war, dass es in diesem Jahr mehr Beizlis gab und sich so der Besucherstrom eher in der Mitte der Badi konzentrierte. Deshalb waren weniger Gäste bei uns als im 2022. Das haben wir am Umsatz gemerkt und rund 5000 Franken weniger erwirtschaftet als vor drei Jahren. Das schmerzt und wird uns fehlen. Aktuell gehe ich von einer Nullnummer aus.» Ebenfalls mit einer schwarzen Null rechnet Handball Wohlen, die mit ihrer Bar vor dem Eingang platziert waren. «Grundsätzlich sind wir zufrieden. Der Freitagabend war mässig besucht, der Samstag dann gut und wir erlebten eine tolle Party. Tagsüber kam kaum jemand zu uns, weil es an unserem Standort einfach zu heiss war und die meisten Menschen in der eher schattigen Badi waren», erklärt Andreas Stierli, Präsident von Handball Wohlen.
«Fantastisch»
Marcel Amrein, Präsident des FC Wohlen, spricht von einem «fantastischen Wochenende». Der FC Wohlen hatte seine Beiz – wo es Spiessbraten gab – mittendrin. «Auf der grossen Wiese in der Nähe der Bühne. So waren wir auch nahe an den Menschen», sagt Amrein. Alle Aktivteams packten an, «es waren rund 70 Leute, die gemeinsam etwas Tolles auf die Beine stellten, das war prima».
Die Göttigesellschaft Wohlen – beim Hinterausgang platziert – war ausgeschossen mit Pizzas, über 700 wurden verkauft, mehr als vor drei Jahren am Jugendfest. «Unsere Pizzas kamen sehr gut an bei den Besuchern. Die Leute waren alle friedlich und nett, wir sind zufrieden mit diesem Jugendfest», sagt Alex Arreghini von den Göttis. Auch die Kammergesellschaft, die ihre Beiz mitten im Getümmel hatte, war zufrieden. Präsident Peter Michel sagt: «Aus unserer Sicht ist es sehr gut gelaufen. Es geht aber nicht nur um Umsatz. Ich denke, mit unserem Auftritt konnten wir auch viele Kinder und Eltern glücklich machen. Wir hatten tagsüber beim Kinderschminken viel Betrieb – und am Abend jeweils bis 4 Uhr die Hütte voll. Es war sehr anstrengend, aber es hat sich absolut gelohnt.» Auch «D’Wohler Sirene» erlebten ein hammermässiges Wochenende an ihrer Bubble-Tea-Bar, die vor dem Eingang zu finden war.
Die Stimmung war das ganze Wochenende über bestens – und das bei Gross und Klein. Die Wohler Vereine sorgten mit ihren Beizen und Verpflegungsmöglichkeiten für einen gelungenen Rahmen – und schenkten Wohlen so ein Dorffest.
Fest der Lebensfreude
Jugendfest Wohlyday: OK-Präsidentin Ariane Gregor und ihr Team sind happy
Traumwetter begleitete das rauschende Fest Wohlyday. Die Anlage des Sportparks Bünzmatt war der ideale Treffpunkt für die jungen Menschen, für Vereine und das mitfeiernde Publikum.
Daniel Marti
«Wohlyday – wir sind bereit», rief Gemeinderätin Ariane Gregor von der Bühne und staunte, dass wohl über 3000 Menschen zu ihr blickten. Über 2000 Jugendliche der Wohler Schule und sicher 1000 Eltern freuten sich auf diesen tollen Startschuss des Jugendfestes. Es war Samstagmorgen, 9 Uhr, als die Band der Regionalen Musikschule Wohlen mit fätzigem Sound die Masse begrüsste. «Wir sind bereit für unendlich viele Spiele. Wir sind bereit, um mit Freunden zu feiern und um neue Freunde zu finden», so Gregor weiter. Und alle strahlten. «Es ist toll, was hier alles abgeht», freute sich die Gemeinderätin.
Dorffest für alle mit ganz viel Verbundenheit
Unten auf der Wiese hatten sich die Kinder und Jugendlichen zu einem Wohler Wappen geformt. So viele Menschen bilden laut Gregor eine Grösse, die einem ganzen Dorf entspricht. Auch das passte: Das Wohler Jugendfest mit dem passenden Namen «Wohlyday» war ein tolles Dorffest. Ein Fest der Begegnungen und der Lebensfreude. Ein Fest für alle.
Der eigentliche Start war bereits am Freitagnachmittag. Die Bootsrennen im grossen Schwimmbecken der Badi waren ein Wettkampf, aber auch ein Gaudi. Tolle Stimmung rund ums kühle und erfrischende Nass. Ein toller Start in eine vielfältige Party. Und so mancher Besucher oder ganz viele Kinder hätten sich gewünscht, dass man während «Wohlyday» hätte ins Wasser springen können, Nur, die Becken waren nach dem Bootsrennen gesperrt, wohl sicherheitshalber.
Spiele ohne Ende auf der Leichtathletikanlage. Ein Hindernisparcours in der etwas kühleren Halle der Eisbahn. Eine Bühne mit Konzerten und Vorführungen. Ein Lunapark, der zum beliebten Treffpunkt für die Jungen wurde. Viele Beizlis und Bars der Vereine sorgten für Abwechslung und für ein vielfältiges «Wohlday». Ja, es war allen wohl am Jugendfest. Ausser die Hitze, die führte dazu, dass zur Mittagszeit die Besucherinnen und Besucher unter den schattenspendenden Bäumen ein Plätzchen suchten – anstatt in einem Festzelt. An beiden Abenden traf man sich dann in den Beizen oder Bars.
«Etwas Grosses entsteht»
Es war letztlich ein wunderbares zweitägiges Fest. «Wunderbar trifft es genau», so Ariane Gregor bilanzierend. «Ein Höhepunkt folgte dem anderen. Die zwei Tage spielen, flanieren, festen, geniessen waren weit mehr als nur ein Anlass, sondern ein Erlebnis für Jung und Alt. Wir erlebten gemeinsam und mittendrin, dass mit gemeinschaftlicher Zusammenarbeit in einer Gemeinde Grosses entsteht.» Sie freute sich über die Kreativität bei den Spielen, über die liebevoll inszenierten Dekorationen der Beizli und die Vielfalt der Kulinarik. Das alles habe die Festbesuchenden begeistert. Das Jugendfest im wunderschönen «Badipark» stattfinden zu lassen, habe sich auch dieses Jahr bestätigt. «Das aussergewöhnliche Ambiente und das wehende Lüftchen unter den Bäumen bei der Sommerhitze haben manche Festbesucher länger verweilen lassen.»
Ariane Gregor gab die Komplimente gerne weiter. Bereits beim Apéro der Behörden und Gästen bedankte sie sich beim OK-Team «für dieses gelungene Fest». Speziell bei Barbara Holliger als OK-Präsidentin der Schule und bei Anita Amsler, «die unermüdlich und überall im Einsatz war».
Ein solches Fest soll Spuren hinterlassen, erklärte Ariane Gregor am Apéro. Es komme am «Wohlyday» zudem ein schönes Wir-Gefühl auf. «Hier wird die Verbundenheit mit Wohlen förmlich zelebriert», freute sie sich. «Und das Jugendfest 2025 bleibt mir in wunderbarer Erinnerung.» Das gilt sicherlich auch für die über 2400 Kinder und Jugendlichen, die in Wohlen zur Schule gehen. «Wohlyday» hinterlässt tatsächlich wunderbare Spuren.
«Das Jugendfest war ein grossartiges Fest», freut sich auch Barbara Holliger, OK-Präsidentin der Schule. «Die Mitarbeitenden der Schule leisteten im Vorfeld Grosses und haben während des Festes die Kinder und die Spiele liebevoll und geduldig betreut.» Vonseiten Schule verlief das Jugendfest ohne grössere Zwischenfälle. «Die Organisation klappte hervorragend, einzig die Hitze machte vielen zu schaffen.»
Für Barbara Holliger ist klar, welches Ereignis ihr persönliches Highlight war. Der Eröffnungsakt am Samstagmorgen war ihr beliebter Höhpunkt. «Gegen 2500 Kinder bildeten vor der Bühne das Wohler Wappen, tanzten und sangen den Jugendfestsong.» Die Zusammenarbeit von Schule, Vereinen, Gemeinde und Schüwo-Park sowie das Engagement aller Beteiligten «haben mich tief beeindruckt und dafür möchte ich von Herzen Danke sagen».
Die Stimme von Wohlen
Ein weiteres Highlight war sicherlich das Finale beim Wettbewerb «Voice of Wohlen». Die beste Stimme wurde gesucht und auserkoren. Das Finale war vom Niveau sehr gut – und mit Moderator Dennis Andermatt war der richtig Anheizer dabei. Letztlich war es ein knappes Rennen, denn alle sieben Finalistinnen trumpften gross auf. Gewonnen hat Jodie Geiger vor Emily Wild und Erina Jemini. Dieses Trio setzte sich leicht von den anderen ab. Und das jubelnde junge Publikum hatte seine Freude an den jungen Starsängerinnen. Auch das war ein ganz schöner «Wohlyday»-Farbtupfer obendrauf.
Der unrühmliche Schlusspunkt
Ein tolles Jugendfest findet einen negativen Abschluss mit Schlägereien und Diebstahl
Kurz bevor das Jugendfest endet, ereignen sich unschöne Szenen. In der Lehrer-Bar wird die Kasse geklaut und eine Schlägerei mit rund 20 involvierten Personen ereignet sich im Eingangsbereich des Schüwo-Parks. Es ist ein Wermutstropfen für ein sonst so herrliches Jugendfest.
Stefan Sprenger
Wild West, kurz bevor das Jugendfest zu Ende ist. Es ereignen sich unschöne Szenen im Eingangsbereich des Schüwo-Parks. «Die Regionalpolizei kann bestätigen, dass es am Sonntag um 2.58 Uhr eine Rangelei gegeben hat, woraus eine Tätlichkeit hervorging. Dabei gerieten drei Personen aneinander, wobei eine Ohrfeige und eine Schürfwunde daraus resultierten. Eine Massenschlägerei fand nicht statt.» Respektive taucht in den Protokollen der Polizei nicht auf.
Unklar, was wirklich passiert ist
Denn zu einem späteren Zeitpunkt – kurz vor 4 Uhr morgens – ging im Schüwo-Park ordentlich die Post ab – allerdings im negativen Sinn. Ob es sich um die gleichen involvierten Personen wie eine Stunde zuvor handelt, wie viele Personen es tatsächlich waren und was genau passiert ist, ist unklar.
Aber mehrere Festbesucher (die anonym bleiben möchten), die jene Szenerie miterlebten, sprechen allesamt von einer Massenschlägerei. Alle sprechen von 20 bis 30 involvierten Personen, mehrere Gruppierungen gingen gemäss den Aussagen von den drei Augenzeugen aufeinander los.
Den Humor nicht verloren
Die Stimmung aufgeladen, die Situation unübersichtlich – und gefährlich. Die Securitas-Kräfte waren angesichts der grossen Masse überfordert. So jedenfalls wird die Szenerie beschrieben. Als die Polizei auftaucht, lösen sich die Gruppierungen auf und flüchten in alle Richtungen. Ein Katz-und-Maus-Spiel. Der Haupteingang des Schüwo-Parks wurde danach geschlossen. Fast gleichzeitig wird in der «Teacher’s Lounge» eingebrochen und die Kasse geklaut. Doppelt traurig: Die Bar der Wohler Lehrer wollte ihren Erlös nach Blatten im Wallis spenden (aufgrund des Bergsturzes). Lehrer Dennis Andermatt sagt: «Es war ein supergeiles Fest. Leider wurde bei uns der Kühlschrank aufgebrochen und darin war unsere Kasse, die auch geknackt wurde. Das Bargeld wurde gestohlen. Dies war wohl während der Schlägerei um 4 Uhr morgens, so war das Security-Personal beschäftigt. So konnten sie einbrechen.» Sicher ist – wie die Repol Wohlen auf Anfrage bestätigt – der Diebstahl. «Bei einem offenen Stand wurde eine Geldkassette und der dazugehörige Schlüssel entwendet. Wenige Meter vom Diebstahlsort wurde die leere Kassette gefunden. Es bestehen keine Täterhinweise.»
«Wermutstropfen»
Ansonsten wurden der Regionalpolizei keine Schäden gemeldet. Dies vermutlich, weil an den anderen Standorten der Schaden nach den Einbrüchen klein war. Bei mindestens zwei Beizen wurden Getränke entwendet – und über das Sofa der Jugendarbeit wurde uriniert. Andermatt sagt das, was alle denken: «Es ist ein kleiner Wermutstropfen für ein wunderschönes Fest.»
Den Humor hat Andermatt – der während des Jugendfests wiederum mit riesigem Einsatz glänzte – nicht verloren: «Nun muss halt Blatten uns unterstützen.» Allerdings wird es durch die Online-Zahlungen vielleicht dennoch eine Spende geben.
Bei der Redaktion gingen mehrere weitere Meldungen ein zur Schlägerei am Ende des Jugendfestes – und es scheint viele Gerüchte zu geben. Die Regionalpolizei Wohlen sagt: «Aus polizeilicher Sicht verlief das Jugendfest ruhig und geordnet.» Dies war bis zum Ende des Jugendfests in der Nacht vom Samstag auf den Sonntag auch der Fall. Doch danach ereignete sich ein unrühmlicher Abschluss für ein sonst so tolles Fest.