Geliefert, trotz Nervosität
02.05.2025 Wohlen, MusikDie sechs Finalistinnen von «The Voice of Wohlen» stehen fest – Finale folgt am Jugendfest
Ob im Duett oder ganz alleine: 15 Oberstufenschülerinnen nahmen allen Mut zusammen und zeigten ihre Gesangskünste an der «Blind Auditions» ...
Die sechs Finalistinnen von «The Voice of Wohlen» stehen fest – Finale folgt am Jugendfest
Ob im Duett oder ganz alleine: 15 Oberstufenschülerinnen nahmen allen Mut zusammen und zeigten ihre Gesangskünste an der «Blind Auditions» für «The Voice of Wohlen». Die sechs Finalistinnen sind nun bestimmt. Die frohen Botschaften überbringt Dennis Andermatt nächste Woche.
Annemarie Keusch
Sie stellen viele Fragen. Wo sie ihren Schulrucksack lagern können. Ob eine Nummer nach der anderen gelost wird oder alle auf einmal. Ob die anderen Kandidatinnen zuhören können. Wo sie warten sollen, bis sie an der Reihe sind. Wer Nervosität will, muss sie an diesem Nachmittag im Junkholz-Schulhaus nicht lange suchen. Sie ist förmlich spürbar, beim Blick in die Gesichter der jungen Frauen sowieso. Und sie wird auf der Bühne noch viel extremer. «Frei hinstehen, entspannen», Dennis Andermatt sagt es bei jedem Auftritt aufs Neue. Er steht hinter «The Voice of Wohlen» und versucht den jungen Frauen die Nervosität zu nehmen: «Ihr seid alle Gewinnerinnen, weil ihr den Mut hattet, überhaupt mitzumachen.»
Bis zu den Frühlingsferien konnten ihm interessierte Oberstufenschülerinnen und -schüler ein Video ihres Gesangs einsenden. 16 junge Frauen taten dies, zwei jeweils im Duett. Weil eine Schülerin krankheitshalber nicht antreten konnte, waren es 15 Schülerinnen, die 13 Auftritte auf die Aula-Bühne legten. «Ihr seid ganz alleine», sagte Andermatt jeder Einzelnen von ihnen kurz vor dem Auftritt. Ganz stimmt das zwar nicht. Obwohl die jungen Sängerinnen mit Dennis Andermatt nur jemanden in der Aula sehen, sind weitere Leute da: Markus Beeler, Schulleiter Regionale Musikschule Wohlen, Martin Stüssi, Musiklehrer im Schulhaus Halde, und Alex Huber, Musiklehrer Schulhaus Bünzmatt.
Nur die Stimme zählt
Schliesslich soll nicht nur der Name nah an «The Voice of Switzerland» sein, sondern auch das Konzept. Entsprechend finden an diesem Nachmittag die «Blind Auditions» statt. Die Reihenfolge der Sängerinnen ist gelost, die Jury hört nur deren Stimme, sieht sie und ihre Performance nicht. Im Gegensatz zum TV-Format darf die Jury aber nicht aufstehen und sich umdrehen, wenn ihnen ein Auftritt besonders gefällt. Stattdessen machen sich die drei Musiklehrer fleissig Notizen. Und der eine oder andere Blick von der einen Kabine zur nächsten wird bei besonders guten Darbietungen schon ausgetauscht. Dennis Andermatt sagt denn auch, dass sich die Jury bei vier Finalistinnen sofort einig war.
Ganz so einfach war es gesamthaft dann aber nicht. Schliesslich überzeugten alle Schülerinnen. «Dass alle auf der Bühne ihr Bestes zeigen konnten, trotz Nervosität, das freut mich am meisten», betont Dennis Andermatt. «Alle haben es richtig gut gemacht.» Einziger Wermutstropfen: Kein einziger Schüler schickte ein Video als Bewerbung für die «Blind Auditions» ein. «Ich weiss nicht warum, bin aber überzeugt, dass es unter den vielen Oberstufenschülern in Wohlen sicher auch talentierte junge Schüler hätte», betont Dennis Andermatt.
«Shallow» gleich doppelt
So ist jetzt schon klar, dass «The Voice of Wohlen» eine junge Frau sein wird. Die sechs Finalistinnen stehen fest. Verraten wird aber noch nichts, weil Andermatt die frohe Nachricht nächste Woche per Überraschung überbringen will. Gehört Jodie Geiger dazu, die ihren Gesang selber an der Gitarre begleitete? Oder hat es Lily Sandführ mit ihrer Interpretation von «Greedy» gemacht? Den Song «Shallow» hört die Jury gleich zweimal. Hat die Darbietung von Emily Wild oder das Duett von Mariana Coskun und Beatriz Gomes mehr überzeugt? Oder ist es Aurelia Schön, die ihre Gesangs-, aber auch ihre Rap-Künste zum Besten gab?
Nächste Woche wissen auch die jungen Sängerinnen, welche sechs Darbietungen am Samstag, 28. Juni, 19 Uhr, auf der grossen Jugendfest-Bühne zu sehen sein werden. Dann, wenn das Finale von «The Voice of Wohlen» steigt. Auch wenn die Vorbereitungen auf die «Blind Auditions» bereits intensiv waren, so machen sich die Finalistinnen mit Unterstützung ihrer Musiklehrerinnen nochmals daran, ihren Auftritt zu perfektionieren. Denn dann stimmt der Satz, dass sie quasi alleine für sich singen, ganz sicher nicht mehr. Dann werden Hunderte kleine und grosse Besucherinnen und Besucher den jungen Talenten zuhören.