Frisiert am Maiengrün
27.08.2024 Hägglingen, Region UnterfreiamtAmmann-Duo fährt als Kuh mit
Über 400 Menschen sind an der ersten Töffli-Trophy in Hägglingen mit dabei
Der Moto-Club Hägglingen hat eingeladen zu einem verrückten Anlass. Die Resonanz war nur positiv.
...Ammann-Duo fährt als Kuh mit
Über 400 Menschen sind an der ersten Töffli-Trophy in Hägglingen mit dabei
Der Moto-Club Hägglingen hat eingeladen zu einem verrückten Anlass. Die Resonanz war nur positiv.
Schon vor dem Anlass war die Vorfreude gross. OK-Präsident Stephan Nauer war schon ganz gespannt, «wie die Rückmeldungen sein werden». Diese waren bestens. Die Töffli-Trophy und das MCH-Fest (Moto-Club Hägglingen) waren sehr gut besucht. Über 300 Zuschauer, rund 60 Helferinnen und Helfer und dazu 18 Teams, die mit zwei bis vier Fahrerinnen und Fahrern teilnahmen. Ein herrlicher Anlass bei bestem Wetter am Samstag sorgte für heitere und gelöste Stimmung. Die Hägglingerinnen und Hägglinger (und auch viele Wohler) zelebrierten das Miteinander. Am Abend war das Festzelt bis auf den letzten Platz gefüllt.
Siegerteam aus Wohlen
Die erste Töffli-Trophy war ein Erfolg. Ein Höhepunkt war der Auftritt des Ammann-Duos. Gemeindeammann Franz Schaad und Vizeammann Ruedi Schmid bildeten gemeinsam ein Team. Die beiden fuhren als dezent verkleidete Kühe mit – und beflügelten die wunderbare Stimmung weiter. Gewonnen hat übrigens das Team «Föhrenhof» aus Wohlen. Die Familie Isler mit dem Hägglinger Christoph Wirth absolvierte 105 Runden. --red/nau
Ein verrückter Anlass: Alles verlief perfekt an der ersten Töffli-Trophy des Moto-Club Hägglingen
Ob frisiert, aufwendig dekoriert oder ohne Sattel – die Teams sorgten am Maiengrün mit ihren individuellen Zweirädern während des über zweistündigen Rennens für ein aufregendes Spektakel. Es wird vermutlich nicht die letzte Töffli-Trophy gewesen sein.
«Unser Ziel ist eine Veranstaltung, bei der der Spass im Vordergrund steht und jeder mitmachen kann – unabhängig vom Alter», erklärte Stephan Nauer, Präsident des OK. Die Piste, die auf einem Feld des benachbarten Bauernhofs lag, wurde sorgfältig präpariert – mit Traktoren, Walzen, Wasser und viel Handarbeit. Das Ergebnis war ein 600 Meter langer Rundkurs, der den Teilnehmern optimale Bedingungen bot. Nauer bedankte sich in seiner Begrüssung auch bei den zahlreichen Helfern, die «mehrere Hundert Kilogramm kleinere bis mittelgrosse Steine» aus der Strecke entfernten.
Herausforderung für Mensch und Maschine
Die Teilnehmer scheuten keine Mühe und errichteten im Fahrerlager eine Infrastruktur, die fast an professionelle Wettkampfteams erinnerte. Frühzeitig machten sich die Teams daran, letzte Anpassungen an ihren Töffli vorzunehmen und diese zu dekorieren, um pünktlich zum Trainingslauf bereit zu sein. Im Fahrerlager herrschte eine gespannte Atmosphäre, viele fragten sich, ob die Töffli die vollen 2,5 Stunden durchhalten würden. «Das ist eine Herausforderung, denn normalerweise dauern solche Rennen nur 20 Minuten», bemerkte ein Mitglied des Teams Bonasera.
Der erste Trainingslauf machte deutlich, dass das Rennen sowohl für Mensch als auch Maschine eine echte Herausforderung werden würde. Erste harmlose Stürze sowie Getriebe- und Kupplungsprobleme stellten die Teams vor Schwierigkeiten. Doch man half sich gegenseitig mit Material und Werkzeug aus, sodass die meisten Probleme rasch behoben und die ersten Runden gedreht werden konnten. Mit steigenden Temperaturen am Mittag wurde die Herausforderung grösser. Nach Abschluss des zweiten Trainingslaufs um 12 Uhr blieb den Teams eine gute Stunde, um sich zu stärken und zu erfrischen.
Grid-Girls/Boys und Le-Mans-Start
Immer mehr Zuschauer strömten an die Strecke und versammelten sich im Start- und Zielbereich, um pünktlich zur Fahrervorstellung um 13.15 Uhr dabei zu sein. Über 300 Menschen kamen. Auch der Gemeinde- und Vizeammann von Hägglingen bildeten gemeinsam ein Team. Vizeammann Ruedi Schmid und Ammann Franz Schaad verkleideten sich etwas dezent als Kühe. Schmid kommentierte bei der Vorstellung: «Wir wollen zeigen, dass wir auf der Strecke schneller sind, als manche denken mögen.» Ihr Auftritt mit einem 50-ccm-Roller im Kuhkostüm sorgte für Heiterkeit unter den Zuschauern. Nach der Präsentation startete das bunte Fahrerfeld zur Safety-Car-Runde, bevor die Töffli für den sogenannten Le-Mans-Start einige Meter vor der Startlinie geparkt wurden. Nach dem Startschuss sprinteten die Fahrer zu ihren Töffli, um mit einem fliegenden Start ins Rennen zu gehen – ein aufregender Moment, der an das berühmte 24-Stunden-Rennen von Le-Mans erinnerte.
«Nie gedacht, dass die 100 Runden geknackt werden»
Einige schafften es schnell, ihre Zweiräder zum Laufen zu bringen, während andere deutlich mehr Mühe hatten. Dennoch nahmen alle Teams das Rennen auf. Ziel war es, so viele Runden wie möglich zu drehen, um am Ende ganz oben auf dem Podium zu stehen. Kreativität wurde ebenfalls belohnt: Für originelle Outfits und Dekorationen an den Töffli gab es Zusatzrunden. Das Rennen war in zwei Hälften unterteilt, mit einer 15-minütigen Pause dazwischen. Bereits nach kurzer Zeit hatten die ersten frisierten Töffli mit Problemen zu kämpfen, sei es durch eine abgesprungene Kette, eine defekte Kupplung oder mangelnde Leistung. Die Boxengasse wurde also nicht nur für Fahrerwechsel angesteuert, doch die Teams schafften es immer wieder, ihre Fahrzeuge zurück auf die Strecke zu bringen. Besonders zuverlässig zeigten sich die Teams mit unfrisierten Töffli, die trotz geringerer Geschwindigkeit konstant ihre Runden drehen konnten. Die 300 Zuschauer feuerten die Teams lautstark an und sorgten für eine tolle Stimmung.
Die Spannung stieg, als sich abzeichnete, welches Team das Rennen für sich entscheiden könnte. «Wir hätten nie gedacht, dass die 100 Runden geknackt werden», sagte OK-Präsident Stephan Nauer bei der Siegerehrung. Doch das Team «Föhrenhof» mit der Familie Isler aus Wohlen und dem Hägglinger Christoph Wirth schaffte es, mit ihrem selbst gebauten Töffli 105 Runden zu absolvieren. Sie waren die verdienten Sieger eines unterhaltsamen und hervorragend organisierten Rennens. «Wir kommen nächstes Jahr wieder», verkündeten viele Teilnehmer begeistert. Nauer zeigte sich zuversichtlich, dass die Töffli-Trophy am Maiengrün im nächsten Jahr zurückkehren wird.
Den Abschluss des Tages bildete das interne Enduro-Rennen des Moto-Clubs Hägglingen, bei dem Roger Saxer den Sieg errang. Seine Erfahrung aus mehreren Motocross-Teilnahmen zahlte sich aus. Der Renntag klang mit dem traditionellen MCH-Fest aus, das überdurchschnittlich viele Besucher anzog und das Zelt bis auf den letzten Platz füllte. --nau