Flugzeug knallt in Schulhaus
22.10.2024 WohlenBruchlandung hingelegt
Hauptübung Feuerwehr Wohlen
Die diesjährige Hauptübung bot den vielen Zuschauern ein ungewöhnliches Szenario.
Wer am Samstagmorgen über das Areal des Schulhauses Halde lief, der ...
Bruchlandung hingelegt
Hauptübung Feuerwehr Wohlen
Die diesjährige Hauptübung bot den vielen Zuschauern ein ungewöhnliches Szenario.
Wer am Samstagmorgen über das Areal des Schulhauses Halde lief, der ahnte schon, was am Nachmittag geboten wird. Da lagen die Trümmer eines Kleinflugzeuges herum. Demonstriert wurde von den Rettungskräften, was nötig ist, wenn ein Flugzeug aufs Schulareal stürzt und ganz viele Kinder im Gebäude gefangen sind. --red
Grosses Interesse an der realitätsnahen Hauptübung der Feuerwehr Wohlen
Das Szenario scheint zwar eher unwahrscheinlich, aber es ist eben nicht unmöglich. Wenn der Pilot eines Kleinflugzeugs die Kontrolle verliert und in ein Schulhaus stürzt, dann sind die Rettungskräfte extrem gefordert. Die Feuerwehr Wohlen bewies, dass sie auf ein solches Ereignis vorbereitet ist.
Walter Minder
Bereits gut dreissig Minuten vor Beginn der Hauptübung begann sich der Pausenplatz im Schulzentrum Halde dank den idealen Wetterbedingungen mit Neugierigen zu füllen. Die als Statisten zum Einsatz kommenden 32 Schülerinnen und Schüler erhielten die letzten Instruktionen oder wurden als Verletzte markiert, sodass vorbeigehende Kinder meinten: «Oh, wie der blutet, der ist ja verletzt.» Auch der von der Feuerwehrvereinigung Wolga Wohlen betreute Getränke- und Grillstand durfte sich bereits vor Beginn der Hauptprobe über regen Besuch freuen.
Sicherheit grossgeschrieben
Immer wieder musste Kommandant Marcel Christen das zahlreiche Publikum darauf aufmerksam machen, dass die Absperrungen aus Sicherheitsgründen zu beachten sind. «Das, was Sie bald sehen werden, würde in einem Ernstfall ohne Zuschauende und mit mehr Platz passieren.»
Dann gab es einen Riesenknall, Sirenen heulten und aus dem vor dem Schulhaus platzierten Kleinflugzeugwrack stieg Rauch auf. Kommandant Christen nutzte den Schreckmoment und die jäh verstummten Gespräche für eine kurze Begrüssung. «Wir sind rund um die Uhr für Sie einsatzbereit. Auch für einen Katastrophenfall wie den Absturz des Kleinflugzeuges, dessen Brand das ganze Treppenhaus mit Rauch gefüllt und unpassierbar gemacht hat. Unsere Aufgabe ist es, die 32 im Haus eingeschlossenen Schüler und Lehrpersonen zu retten.» Ziel sei es, innert zehn Minuten mit den ersten zehn Einsatzkräften vor Ort zu sein.
Fahrzeug um Fahrzeug
Dann erreichte zuerst das Kommandofahrzeug den Unfallplatz, wenig später Feuerwehrfahrzeug um Feuerwehrzeug. Die Atemschutztruppe sorgte mit Überdruck, dass der Rauch aus dem Treppenhaus verschwand und ein Einsatz ohne Atemschutzausrüstung möglich wurde. Auch die Autodrehleiter, mit der Rettungen aus rund 30 Metern Höhe möglich sind und dessen Rettungskorb mit einer Krankentrage für nicht mehr ansprechbare Personen ausgerüstet werden kann, kam zum Einsatz. Zudem brachten Rettungstrupps mit unterschiedlich langen Feuerwehrleitern die mit einem Seil gesicherte Schülerinnen und Schüler sogar aus dem dritten Stock in Sicherheit. Verletzte wurden zur Patientensammelstelle geführt oder getragen und erhielten dort kompetente Erste Hilfe. Nach knapp vierzig Minuten waren durch die knapp 100 im Einsatz stehenden Feuerwehrleute alle eingeschlossenen Personen gerettet sowie das brennende Flugzeug und der im UG ausgebrochene Brand gelöscht.
105 Jahre Feuerwehrdienst
Kommandant Christen konnte dann drei verdiente Mitglieder verabschieden, begleitet vom Applaus des Publikums: Toni Wietlisbach nach 31 Jahren, Thomas Aebersold nach 33 Jahren und Wilfred Koch nach 41 Jahren. Er benützte die Gelegenheit, auf den Infoabend von morgen Mittwoch aufmerksam zu machen, der um 20 Uhr im Feuerwehrmagazin an der Wilstrasse 59 beginnt. «Wir suchen Nachwuchs, denn pro Jahr verlieren wir aus verschiedenen Gründen 10 bis 15 Mitglieder.»
Gemeinderätin Denise Strasser bedankte sich im Namen des Gemeinderates und der ganzen Bevölkerung für den wertvollen Einsatz der Feuerwehrleute. «Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass sie rund um die Uhr für uns einsatzbereit sind.» Eine Feststellung, die durch den starken Applaus des Publikums hörbar unterstützt wurde. Kommandant Christen meinte abschliessend: «Die Übung ist trotz engen Platzverhältnissen feuerwehrtechnisch sehr gut abgelaufen. Wir freuen uns über das grosse Interesse an der heutigen Hauptübung und hoffen natürlich, dass wir am 23. Oktober viele Interessierte im Alter zwischen 18 und 44 Jahren am Infoabend begrüssen können.»
Die Feuerwehr Wohlen ist für die beiden Gemeinden Wohlen und Dottikon die Sicherheitsorganisation. Zusätzlich ist sie im Bezirk Bremgarten als Stützpunktfeuerwehr für Höhenrettungen, für Personenrettungen bei Verkehrsoder Arbeitsunfällen sowie bei Einsätzen mit dem mobilen Grossventilator zuständig.