Fast überall Flächenbedarf
14.07.2023 WohlenGemeinderat präsentiert Bericht zur Auslegeordnung bei gemeindeeigenen Liegenschaften
Wie sieht die mittelfristige Nutzung der gemeindeeigenen Liegenschaften aus? Darauf gibt der Gemeinderat Antworten. Er macht auch deutlich, wo es Klärungsbedarf gibt und bei ...
Gemeinderat präsentiert Bericht zur Auslegeordnung bei gemeindeeigenen Liegenschaften
Wie sieht die mittelfristige Nutzung der gemeindeeigenen Liegenschaften aus? Darauf gibt der Gemeinderat Antworten. Er macht auch deutlich, wo es Klärungsbedarf gibt und bei welchen Anlagen die Kapazitätsgrenzen erreicht sind.
Daniel Marti
Gleich zwei Anliegen wurden mittels Postulat an den Gemeinderat herangetragen: Erstens forderte die Gruppierung Freis Wohle, die es mittlerweile nicht mehr gibt, im Jahr 2008, die Sanierungen der gemeindeeigenen Liegenschaften und Anlagen voranzutreiben. Zweitens verlangte Ruedi Donat, Mitte, im Januar 2020 eine Land- und Liegenschaftsstrategie. Nun liegt der Bericht des Gemeinderats zu beiden Vorstössen vor.
«Die Sanierungen gemeindeeigener Liegenschaften wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich umgesetzt», schreibt der Gemeinderat. Im vorliegenden Bericht werden der aktuelle Bestand und die Absichten für die mittelfristige bis langfristige Nutzung, zehn bis zwanzig Jahre, aufgezeigt. Sogenannte kleinere Restparzellen, die weder bebaut noch veräussert werden können, werden dagegen im Bericht nicht aufgelistet.
Weiter betont der Gemeinderat, dass er den Immobilienmarkt stetig beobachtet. «Sollten interessante Liegenschaften und Baulandparzellen zum Verkauf stehen, wird entsprechend reagiert und bei Bedarf die Strategie angepasst.»
Schützenhaus-Areal: Zukunft nicht geklärt
Die Auflistung ist unterteilt in Gemeindeverwaltung, Schulbauten, Sport- und Freizeitanlagen sowie Landwirtschafs- und Baulandparzellen. Für die Gemeindeverwaltung konnten dank Optimierungen im Gemeindehaus und in der benachbarten Liegenschaft Bankweg 2 dringend benötigte Arbeitsplätze geschaffen werden. Mit dem Umzug der Regionalpolizei Wohlen an die Wilstrasse 57 konnten einige Missstände behoben werden. Die Schaffung zusätzlicher Flächen für die Gemeindeverwaltung ist in den Jahren 2026/2027 vorgesehen.
Die mittelfristige Nutzung des Schützenhausareals und der Liegenschaft Steingasse 45 (neben dem Seckelmeisterhaus) ist dagegen nicht geklärt. Das Schützenhaus dient als Vereinslokal und das Areal als temporäre Parkierungsmöglichkeit. Bei einer allfälligen Veräusserung müssten Alternativen bereitgestellt werden. Und bei der Steingasse 45 ist die Zukunft in der Schwebe, zudem gibt es bedeutende Einschränkungen wie Zonenplan und Ortsbildschutz.
Bei den Schulbauten ist praktisch alles klar. Logisch, diese dienen für den Unterricht. Einzig bei der ehemaligen Hauswartwohnung bei der Hofmatten-Turnhalle – die Wohnung steht zurzeit leer –, ist die mittelfristige Nutzung noch offen. Zukünftigen Flächenbedarf bei den Schulen hat der Gemeinderat mit der kürzlich präsentierten Schulstandortstrategie aufgezeigt. Vier eher kleine Schulhäuser für Kindergarten sowie erste und zweite Klassen hat der Gemeinderat vorgesehen, und zwar bei den Standorten Bünzmatt, Junkholz, Farn und Halde.
Kapazität Sportzentrum Nieder matten teilweise ausgeschöpft
Bei den Sport- und Freizeitanlagen gibt es vor allem beim Bleichi-Areal Unsicherheiten. «Im Zuge der Gesamtrevision Nutzungsplanung sind die langfristige Bedeutung und der Zweck des gesamten Bleichi-Areals zu diskutieren und festzulegen», schreibt der Gemeinderat. Weiter wird die Zahl der Spielplätze in Wohlen langsam knapp.
Zudem stellt der Gemeinderat fest, «dass die Kapazitäten der Sportanlage Niedermatten teilweise ausgeschöpft sind». Der künftige Bedarf an Sport- und Freizeitanlagen sowie an öffentlichen Frei- und Spielf lächen werde im Zuge der anstehenden Gesamtrevision Nutzungsplanung überprüft. «Die Ausscheidung und/oder Sicherung der entsprechenden Flächen ist vor dem Hintergrund der steigenden Bevölkerungszahlen und der sich damit erhöhenden Ansprüche vorzunehmen», heisst es im Bericht weiter.
Bei den Landwirtschaftsparzellen gibt es auch mittelfristig keine Änderungen, alle sind und bleiben verpachtet. Und bei den Baulandparzellen gibt es nur bei einem Grundstück am Bünzweg Veränderungen. Dieses ist an den Frauenverein vermietet für die Brockenstube. Hier gibt es laut Gemeinderat keinen gemeindeseitigen Bedarf. Allenfalls könnte bei Änderung der Nutzung ein Verkauf zur Diskussion stehen.
Und das Grundstück Raimattstrasse ist jetzt als Landwirtschaftsland verpachte. Dieses Landstück gilt aber auch als allfällige Landreserve für eine Schulhauserweiterung in Anglikon.
Gewerbegebiet Wil/Hubächer entwickeln
Gleich fünf Grundstücke im Gebiet Huebächer zählen zum künftigen Gewerbegebiet Wil/Huebächer. Läuft die Entwicklung plangemäss, kann dieses Land verkauft oder im Baurecht an Unternehmen abgegeben werden.
Der Gemeinderat verweist im Bericht darauf, dass er bei Bautätigkeiten und Sanierungen die neusten Standards bezüglich Energieeffizienz einhält. Der Gemeinderat abschliessend weiter: «Die sich im Eigentum der Gemeinde Wohlen befindlichen Liegenschaften und Anlagen sind entweder einem bestimmten Zwecke zugeordnet, dienen der Standortentwicklung oder stellen eine Landreserve dar.» Der Gemeinderat betont zudem, dass im Bereich «Bleichi» grosser «Klärungsbedarf über den Zweck und die langfristige Nutzung des Areals» besteht und der Erweiterungsbedarf beim Gemeindehaus und bei der Schulinfrastruktur «zwingend nötig» sei.