«Fantastischer Fussballabend»
25.07.2023 Fussball, SportFussball, Challenge League: FC Aarau – FC Baden 1:0 – Debüt des Freiämter Trainers Michael Winsauer
7500 Zuschauer und jede Menge Freiamt auf dem Platz. Das Aargauer Derby zum Saisonauftakt hatte es in sich – und endete mit einem 1:0-Erfolg des ...
Fussball, Challenge League: FC Aarau – FC Baden 1:0 – Debüt des Freiämter Trainers Michael Winsauer
7500 Zuschauer und jede Menge Freiamt auf dem Platz. Das Aargauer Derby zum Saisonauftakt hatte es in sich – und endete mit einem 1:0-Erfolg des Favoriten Aarau. Michael Winsauer, Freiämter Trainer des FC Baden, spricht dennoch von «einer super Sache für den Fussball im Aargau».
Stefan Sprenger
Beinahe hätte es noch mit dem Ausgleich geklappt. In der Schlussphase drücken die Badener auf das 1:1. Daniele Romano passt zu Davide Giampà – das Zusammenspiel der beiden Ex-FC-Wohlen-Spieler endet mit einem Kracher von Giampà auf das Aarauer Tor. Aarau-Goalie Marvin Hübel (aus Tägerig) pariert.
«Erstes Spiel bringt meist nicht den Leckerbissen»
Das Gezeigte auf dem Feld ist eher magere Fussballkost. Baden spielt mutig, Aarau versucht der Favoritenrolle gerecht zu werden. Es gibt nicht viele Torchancen. Das entscheidende Tor durch Valon Fazliu fällt bereits nach acht Minuten (und einem Eckball). Die Rückkehr des FC Baden in die Challenge League misslingt, zumindest resultatmässig. Michael Winsauer, Ex-Captain des FC Wohlen und Waltenschwiler, erlebte seine Premiere auf Profi-Niveau trotz Niederlage positiv. «Ein erstes Meisterschaftsspiel bringt meistens nicht gerade den fussballer ischen Leckerbissen, aber es war vor 7500 Zuschauern ein fantastischer Fussballabend, eine tolle und friedliche Stimmung. Eine super Sache für den Fussball im Aargau.»
Trotz nervösem Start kann er sein Team loben. «Wir wurden immer mutiger und konnten Akzente setzen. Die zweite Halbzeit war dann überraschend ausgeglichen. Und wir hatten auch unsere Torchancen», sagt der 40-Jährige. Beispielsweise durch die Ex-Wohler Giampà oder Romano. Jener Daniele Romano lebt nach wie vor in Wohlen. Sein letztes Challenge-League-Spiel war im Mai 2018. Damals verabschiedete sich der FC Wohlen mit einer 0:3-Pleite in Chiasso aus der Liga. Romano spielte danach für Cham und seit 2020 für Baden. Jetzt kehrt auch er zurück in die Challenge League. «Und dann gehts gleich mit diesem Kracher los vor 7500Zuschauern. Wow», sagt Romano. Es sei «ein speziell schönes Gefühl, wieder in der Challenge League zu spielen», sagt der 30-Jährige.
Für Thaler ein «toller Moment»
Baden-Trainer Winsauer hat gefallen, «dass wir nie aufgegeben haben und wir physisch mithalten konnten», so der Lehrer aus Waltenschwil. Schlussendlich habe die individuelle Klasse von Fazliu den Unterschied ausgemacht in diesem Kantonsderby. «Wir waren mutig und haben probiert, aber Fakt ist auch, dass wir für Mut alleine keine Punkte bekommen und am Ende zählen die Punkte.» Diese Punkte muss Baden nun in den nächsten Spielen holen, beispielsweise am kommenden Sonntag, wenn Bellinzona zu Gast ist im Esp. «Wir müssen weiter hart arbeiten. Ich bin positiv eingestellt und glaube, wir schaffen den Ligaerhalt», sagt Romano.
Auf der Gegenseite, beim FC Aarau, stand mit Marco Thaler ebenfalls ein Wohler im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Der Verteidiger, der auch schon für Baden spielte, sagt: «Eine tolle Derbystimmung mit einem schlussendlich verdienten Sieger. Für mich persönlich ein toller Fussballmoment, bei dem ich viele Menschen, die mich in meiner Karriere begleitet haben, wiedersehen durfte.»
FC-Wohlen-Vorstand und viele Sarmenstorfer dabei
Übrigens: Beim Aargauer Derby reisten auch aussergewöhnlich viele Zuschauer aus dem Freiamt an. Nur schon aus Sarmenstorf kamen gegen 50 Leute, um ihren Ex-Trainer Winsauer zu unterstützen. «Viele Leute aus dem Freiamt haben mir vor und nach dem Spiel geschrieben und mitgefiebert. Das hat mich sehr gefreut», sagt Winsauer. FC-Wohlen-Präsident Mike von Wyl und der ganze Vorstand des Vereins sind geschlossen an das Aargauer Derby ins Brügglifeld gereist. Natürlich auch um den früheren FC-Wohlen-Captain und heutigen FC-Baden-Trainer Michael Winsauer zu unterstützen. «Ehrensache», sagt von Wyl. Er hat ein «gutes und stimmungsvolles Derby» gesehen. Und der FC Baden hätte «mit mehr Mut sicherlich einen Punkt verdient», wie von Wyl sagt.