Es wächst und wächst
21.03.2025 Mutschellen, RudolfstettenAuch der 4. Baustellenrundgang war ein grosser Erfolg
Am Montagabend lud der Gemeinderat von Rudolfstetten-Friedlisberg zum Baustellenrundgang auf dem Areal Gemeindehaus ein. Viele Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, sich ein Bild dieser Grossbaustelle zu ...
Auch der 4. Baustellenrundgang war ein grosser Erfolg
Am Montagabend lud der Gemeinderat von Rudolfstetten-Friedlisberg zum Baustellenrundgang auf dem Areal Gemeindehaus ein. Viele Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, sich ein Bild dieser Grossbaustelle zu machen.
Roger Wetli
«Sämtliche Aufträge haben wir jetzt vergeben. Aktuell sind wir im bewilligten Kreditrahmen. Wobei wir teilweise stark aufpassen mussten», erklärte Michael Gutknecht, Gemeinderat von Rudolfstetten-Friedlisberg. Er führte eine von zwei Gruppen durch die Baustelle des Areal Gemeindehaus. Gutknecht gab zu bedenken: «Als öffentliche Hand laufen wir Gefahr, dass uns Dienstleistungen zu überhöhten Preisen offeriert werden. Es gab zum Beispiel eine Offerte, bei der wir nachfragten, ob der Betrag tatsächlich der Ernst der Firma sei.» Diese habe den Preis bestätigt. «Also sagten wir Nein. Unser Werkhof führte dann diese Arbeiten zu einem Bruchteil der Offerte aus.»
Solche Anekdoten gab es vom Gemeinderat einige. Auf einer freien Fläche erklärte Michael Gutknecht: «Hier fahren künftig 40 Tonnen schwere Lastwagen über die Köpfe der Gemeindeangestellten, die im Geschoss darunter arbeiten. Damit das funktioniert, ist unter anderem die Betondecke 50 bis 70 Zentimeter dick.» Diese Ausführungen geschahen beim künftigen Werkhof, der direkt neben dem alten Gemeindehaus liegt. Er wird etwa über eine temperierte Fahrzeughalle, eine Waschanlage für die Fahrzeuge des Werkhofs und der Feuerwehr sowie über eine kleine Werkstatt verfügen. Das Salzsilo ist bereits seit November in Betrieb. Die Eröffnung der Entsorgungsstelle planen die Verantwortlichen für Ende Juni / Anfang Juli. «Es ist damit der erste neue Gebäudeteil des Areals Gemeindehaus, der in Betrieb geht», wusste Gutknecht. «Die genauen Öffnungszeiten der künftigen Entsorgungsstelle definieren wir erst noch.»
Auf den beiden Seiten des gleich daneben stehenden alten Gemeindehauses sind oberirdische Parkplätze geplant, welche die beiden Etagen der unterirdischen Garage ergänzen. An der Wand am neuen Gemeindehaus oben wird auf Wunsch von Gemeindeschreiber Urs Schuhmacher eine Besonderheit eingebaut: «Vor Abstimmungen muss der Gemeindebriefkasten bisher immer mehrmals am Tag geleert werden, damit er nicht überquillt», erläuterte Michael Gutknecht. «Künftig fallen die Briefe direkt in den unteren Stock in die Gemeindekanzlei, wo grössere Mengen aufgefangen werden können.»
Neu mit Diskretschalter
Dort unten angekommen, erkannten die Teilnehmer des Rundgangs die künftigen Raumaufteilungen bereits in groben Zügen. Im Vergleich zum Rundgang im Dezember sind die Fenster jetzt eingebaut. «Die Kanzlei wird über zwei Schalter verfügen. Dazu kommt einer für Postgeschäfte», so Gutknecht. Er wies auf verschiedene Nischen hin: «Dort gibt es abgeschirmte Schalter für diskrete Geschäfte. Damit können vertrauliche Informationen mit den Gemeindeangestellten besprochen werden, ohne dass die wartenden Besucher mitlauschen.» Ausser der KESB (Kinder- und Erwachsenenschutzbehörde» und dem Steuer- sowie dem Finanzamt kommen alle Gemeindeabteilungen in das neue Gebäude. Das alte Gemeindehaus ist aber durch einen Korridor mit dem neuen verbunden. Im neuen Verwaltungsgebäude sorgen Gipsakustikdecken künftig dafür, dass es nicht zu laut wird. Diese sind aktuell noch nicht eingebaut.
Das Areal Gemeindehaus erhält drei Mehrfamilienhäuser, von diesen hat eines bereits die endgültige Höhe erreicht. «Dieses erste Haus wird wohl Ende Jahr bezugsbereit sein. Die anderen beiden sind im Sommer 2026 fertig», erklärte Gutknecht. «Die Höhe der Mietzinsen, den Vergabeablauf und ob wir die Verwaltung dieser Wohnungen extern vergeben oder dafür selbst eine Person anstellen, klären wir in den nächsten Monaten.»
Abschluss bis Sommer 2026
Ebenfalls bis Sommer 2026 soll der doppelstöckige Gemeindesaal mit zwei Wohnungen im Dachgeschoss gebaut sein. Aktuell ist davon das Fundament erstellt. «Der Saal wird im Rohbau als allerletztes Gebäude die schlussendliche Form annehmen. Das ist voraussichtlich im Herbst der Fall», wusste der Gemeinderat zu berichten. Bereits seit Längerem sporadisch genutzt wird die obere der beiden Tiefgaragen. Diese ist für Gemeindeangestellte und Mieter vorgesehen. Die untere bietet Platz für Park & Ride und für die Gemeindesaalbesucher. «Es werden wohl ähnliche Parktarife wie diejenigen des Dorfzentrums eingeführt», so Gutknecht. Er verwies auf zwei weitere Besonderheiten: «Auf den Dächern der drei Mehrfamilienhäuser und des Werkhofs planen wir eine Photovoltaikanlage. Diese reicht, um ab April tagsüber den Strom für das ganze Gebäude zu erzeugen.» Angesprochen auf die abgebrochene Werkhofscheune und die zurückbehaltenen Balken stellte Michael Gutknecht in Aussicht: «Daraus gibt es ein Kunstwerk im Rahmen von ‹Kunst am Bau›. Es wird ein Denkmal für den alten Werkhof und dessen Scheune.» Er sei zuversichtlich, dass es mit dem Bau weiterhin planmässig vorangehe. Die Besucher des Rundgangs zeigten sich sehr interessiert und stellten allerhand technische Fragen. Sie waren von der Dimension der Überbauung beeindruckt.