Es herrscht ein gutes Klima
05.07.2024 WohlenKantonale Qualitätskontrolle für die Schule Wohlen: Positive Ergebnisse
Eine hohe Zufriedenheit und viel Vertrauen, dass die Volksschule Wohlen eine gute Qualität aufweist. Dieses Resultat der kantonalen Qualitätskontrolle darf sich sehen lassen. ...
Kantonale Qualitätskontrolle für die Schule Wohlen: Positive Ergebnisse
Eine hohe Zufriedenheit und viel Vertrauen, dass die Volksschule Wohlen eine gute Qualität aufweist. Dieses Resultat der kantonalen Qualitätskontrolle darf sich sehen lassen. Gemeinderätin und Schulministerin Ariane Gregor ist jedenfalls sehr zufrieden.
Daniel Marti
«Fühlt sich ihre Tochter oder ihr Sohn wohl an der Schule Wohlen?» Diese Frage ist wohl ziemlich zentral bei den Eltern von Schülerinnen und Schülern – und die Antwort gibt sicherlich auch Auskunft über die Zufriedenheit im Allgemeinen und natürlich über das Schulklima. 93 Prozent der Eltern, die an der Befragung für die kantonale Qualitätskontrolle teilgenommen haben, können dies bestätigen: Ihre Kinder fühlen sich tatsächlich wohl, wenn sie in Wohlen zur Schule gehen und tagtäglich unterrichtet werden. Ein schöner und guter Wert. Dies freut natürlich Gemeinderätin Ariane Gregor, Ressortverantwortliche für die Volksschule. An den Ergebnissen, welche die Elternzufriedenheit ausdrücken, könne sie tatsächlich Freude haben, sagt sie.
Auch untereinander haben es die Schülerinnen und Schüler gut. Dass in den drei Schulzentren ein gutes Klima herrscht, bestätigen 90 Prozent der Eltern. Und die Eltern sind davon überzeugt, dass bei den Informationen rund um die Schule Kompetenz dahinter steckt, da gibt es sogar 97 Prozent Zustimmung.
«Wir haben einen guten Kindergarten»
Insgesamt sind die Ergebnisse der Befragungen zur Schulqualität recht positiv. Die Resultate stammen von einer Onlinebefragung der Eltern, der Schülerinnen und Schüler ab der 4. Klasse und der Lehrpersonen. Die Befragungen fanden im vergangenen Oktober an der Schule Wohlen statt. Dieses Verfahren ersetzt die externe Schulevaluation (ESE) und überprüft die Funktionsfähigkeit der Schule in einem verkürzten Prozess. Zu den Ergebnissen fanden auch Auswertungsgespräche mit allen Schulleitungen, der Ressortvorsteherin Volksschule des Gemeinderats sowie dem Gremium der Schulleitungskonferenz statt. Die Schulaufsicht des Bildungsdepartements führte im vergangenen November und Dezember die kantonale Qualitätskontrolle für die Schule Wohlen durch. Ariane Gregor kann festhalten, «dass die Zufriedenheit der Eltern mit der Schule Wohlen erfreulich hoch ist». Sie liegt über dem kantonalen Durchschnitt.
«Grundsätzlich bin ich sehr zufrieden», sagt sie und schränkt ein, dass die Ergebnisse auch variieren können, je nach Situation. So gibt es auch einen «Ausreisser nach oben». Die Elternzufriedenheit im Kindergarten liegt weit über dem kantonalen Mittelwert. «Die Eltern wissen, dass wir einen guten Start in die Volksschule bieten», folgert Gregor. Weiter wurde das Schulklima an sämtlichen Oberstufen-Standorten ähnlich bewertet wie bei der letzten externen Schulevaluation im Jahr 2018. Und die Resultate liegen nahe an den kantonalen Durchschnittswerten, meistens leicht darüber. Ein bisschen schlechter schneidet die Schule in Anglikon ab. Das habe aber seine Gründe, erklärt Ariane Gregor. «In Anglikon haben wir enge Verhältnisse auf dem Pausenplatz.» Und die Fünftund Sechstklässler müssen ins Bünzmatt-Schulzentrum, das hinterlässt bei den Eltern nicht immer Freude. «Aber Anglikon gehört zur Schule Wohlen.» Dies werde, um es positiv auszudrücken, mehrheitlich akzeptiert.
Die Ergebnisse der Schülerinnenund Schülerbefragungen zum Schulund Unterrichtsklima liegen ebenfalls im kantonalen Durchschnitt und sind angesichts der heterogenen Klassen in Wohlen sehr positiv zu werten. «Die Schulleitungskonferenz wird von der Schulaufsicht als starkes und gut organisiertes Führungsgremium wahrgenommen, das die Schule Wohlen bedarfsgerecht weiterentwickelt», heisst es zudem in einer Medienmitteilung der Gemeinde (siehe auch Ausgabe vom Freitag, 28. Juni).
Vertiefte Befragungen bei Defiziten
In einzelnen Einheiten – insbesondere der Primarstufe – fanden aufgrund der breiten Streuung der Resultate der Lehrpersonenbefragung in den letzten Wochen vertiefte Nachbefragungen statt. Bei Primarschule und Kindergarten gab es diverse Wechsel bei den Schulleitungen, das müsse sich erst einspielen, so die Schulministerin. «Aber wir müssen da nochmals genau hinschauen, dieser Prozess beginnt nach den Sommerferien und wird extern begleitet.» Die weiteren Gründe für die breite Streuung der Ergebnisse sind bekannt: Arbeitszufriedenheit und Arbeitsklima der Lehrpersonen leiden teilweise unter grossen und herausfordernden Klassen, engen und nicht überall zeitgemässen Raumsituationen und teilweise divergierenden Haltungen der Beteiligten in einem für alle anspruchsvollen Umfeld.
Diese Gründe kommen für Gemeinderätin Gregor nicht überraschend. Man weiss also, warum gewisse Bewertungen etwas tiefer ausfallen. «Zudem» sagt Gregor noch, «sind Lehrpersonen nicht immer so leicht zu führen. Und es gibt Lehrpersonen, die nicht in jeder Situation geführt werden wollen.»
Und fehlen mal die Ressourcen beim Lehrerpersonal, so bekommen das auch die Kinder zu spüren und danach die Eltern ebenfalls. Oft werde im Negativen herumgestochert, sagt Ariane Gregor noch. Dabei sieht sie die vertieften Befragungen und die noch anstehende externe Begleitung als grossen Vorteil.
90 Prozent der Eltern sind mit der Schule zufrieden
Daraus entstehen in der Regel wertvolle Hinweise für die gemeinsame Weiterentwicklung und der eminent wichtigen Teambildung. «Früher wurde mit einem anderen Unterrichtsstil gearbeitet. Jetzt dürfen sich die Jugendlichen in der Schule entfalten», sagt sie ganz bestimmt. Und das habe vielleicht den Preis, «dass es in einer Klasse auch mal etwas Unruhe gibt.» Das gehöre zum Prozess. «Letztlich wollen wir die Schule laufend weiterentwickeln.» Dies betrachten Lehrerschaft und Eltern wohl ziemlich ähnlich. Und gemäss Umfragen sind 90 Prozent der Eltern überzeugt davon, dass Wohlen eine gute Volksschule für ihre Kinder hat. «Das ist doch ein schönes Gesamtbild», sagt Gemeinderätin Ariane Gregor richtigerweise.
Fachkräftemangel
Die Auswertung der kantonalen Qualitätskontrolle hat für die Schule Wohlen gute und erfreuliche Ergebnisse ergeben. Ein wesentlicher Punkt beschäftigt die Schulen aber trotzdem: Der Fachkräftemangel ist auch an den Volksschulen präsent.
Auf das neue Schuljahr hin mit Start am Montag, 12. August, sieht es in Wohlen gut aus. Gemäss Gemeinderätin Ariane Gregor sollten nahezu alle Stellen besetzt sein. «Da gehört auch Glück dazu», sagt sie. Denn den Fachkräftemangel habe auch die Volksschule Wohlen nicht im Griff, fügt sie noch an. Es werden auch im nächsten Schuljahr Mitarbeitende unterrichten, die keine entsprechende Ausbildung als Lehrperson aufweisen. Auch hier schaut man laut Gregor genau hin, wer sich eignet und wer nicht. «Und alle bekommen die Möglichkeit, in den nächsten fünf Jahren die Ausbildung nachzuholen oder eine passende Weiterbildung zu besuchen.» So hoffen Schulleitungen und Gemeinderätin, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. --dm