Erst belächelt, dann gefeiert
07.10.2025 Villmergen, Auw, Region UnterfreiamtEin Macher
Jakob Frischknecht (Villmergen/Auw) hat Tausenden Menschen ein unvergessliches Wochenende ermöglicht. Am Freitag der Kreisspiel- und Stafettentag, am Samstag die Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen und am Sonntag der Jungschwingertag des SK ...
Ein Macher
Jakob Frischknecht (Villmergen/Auw) hat Tausenden Menschen ein unvergessliches Wochenende ermöglicht. Am Freitag der Kreisspiel- und Stafettentag, am Samstag die Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen und am Sonntag der Jungschwingertag des SK Freiamt: Der Anlass in Villmergen hatte viel zu bieten. OK-Chef Frischknecht war die treibende Kraft und wird von der Redaktion zum «Kopf des Monats» gekürt. --red
Kopf des Monats September: Jakob Frischknecht (Villmergen/Auw) glänzt mit grossem Einsatz an einem sportlichen Anlass
Die Turner, die Schwinger, die Festbesucher – alle schwärmen vom Anlass, der am ersten September-Wochenende in Villmergen stattfindet. OK-Präsident Jakob Frischknecht war der Mann, der stets an diesen Event glaubte und voranging. Die Redaktion kürt ihn deshalb zum «Kopf des Monats».
Stefan Sprenger
Eine Schweizer Meisterschaft im Nationalturnen (SMN) ist kein Selbstläufer, kein gigantischer Kassenschlager, kein riesiger Publikumsmagnet. Das OK rund um Präsident Jakob Frischknecht gab aber Vollgas, wollte ein wunderbares Fest für Sport und Gesellschaft auf die Beine stellen. Im Vorfeld des Anlasses gab es die Kritiker, die den Anlass belächelten. Was dann am vom 5. bis 7. September in Villmergen abging, war Extraklasse.
Ganz viel Lob für alle drei Tage
Die SMN waren sehr vielfältig. Am Freitag sind am Kreisspiel- und Stafettentag rund 1000 Menschen dabei. Géraldine Müller vom Kreisturnverband Freiamt war hochzufrieden: «Es wurde ein grandioses Festgelände auf die Beine gestellt.» Am Samstag folgte der Nationalturn-Event – inklusive Konzert von Florian Ast – an den rund 1300 Menschen kamen, darunter Villmergens Gemeindeammann Ueli Lütolf, Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und – als VIP – der bekannte Hausi Leutenegger. Und auch hier schwärmten alle, waren gar überrascht angesichts der Dimensionen, des üppigen Gabentempels und des riesigen Aufwands, den man auf sich nahm für dieses gelungene Fest.
«Aussergewöhnlich»
Joel Meier aus Niederwil – der aktuell beste Nationalturner aus dem Freiamt – schwärmte von einem «wunderbaren Anlass, der aussergewöhnlich ist für das Nationalturnen».
An den Jungschwingertag am Sonntag kommen nochmals rund 1500 Menschen. Selten hatten die Nachwuchsschwinger eine Tribüne und einen so grossen Brunnen an ihren Festen zur Verfügung. Eidgenosse Andreas Döbeli aus Sarmenstorf spricht von einem «Top-Feschtplätz». Marco Küng, Präsident des Schwingklubs Freiamt, meint: «Man hat sich enorm Mühe gegeben, ein schönes Fest auf die Beine zu stellen.»
Philipp Stingelin ist Präsident des STV Villmergen und Vizepräsident (und Personalchef) der SMN. Er war somit die rechte Hand von Jakob Frischknecht. Damit der Anlass ein Erfolg wurde, brauchte es alle OK-Mitglieder, alle 150 Helfer und auch Wetterglück. «Aber Frischknecht hat die Richtung vorgegeben und das junge OK-Team vorbildlich geführt. Er hat uns alle stets motiviert und uns auch das Nationalturnen nähergebracht», erzählt Stingelin. Schon rund zwei Jahre vor dem Event starteten die Vorbereitungen. Es gab Hochs und Tiefs. Und eine Konstante: Jakob Frischknecht. «Er hatte alles im Griff. Der Anlass wurde dann grösser als gedacht, aber das war gut so», sagt der 29-jährige Stingelin, der in Wohlen aufwuchs und heute in Villmergen wohnt. Ursprünglich waren nur die Schweizer Meisterschaften im Nationalturnen geplant. Durch die Kontakte von Jakob Frischknecht wurde der Kreisspiel- und Stafettentag am Freitag und der Freiämter Jungschwingertag (notabene zum 100. Geburtstag des SK Freiamt) am Sonntag mit ins Boot geholt. Synergien nutzen nennt man dies. «Das war seine Idee. Und sie war gut.»
«Ordentlich ins Zeug gelegt»
Der Gabentempel war üppig, mit mehreren Lebendpreisen. Aussergewöhnlich für das Nationalturnen. Und dies benötigte viele Sponsoren. Auch hier waren die Kontakte von Frischknecht Gold wert. Die Ehrendamen, der Unterhaltungsteil mit Alphornklängen, Örgelimusik und so weiter – auch das war ein Herzensanliegen von Frischknecht. Das Motto: «Stolz und Tradition», waren ihm wichtig. «Er ist ein Kämpfer. Ein überzeugender Macher. Zielstrebig, motivierend», sagt Stingelin. «Ich glaube, für viele Sportler war es ein unvergesslicher Anlass.»
Auch Daniel Schmid aus Hägglingen lobt den Anlass. «Man scheute den Aufwand nicht», sagt der frühere Bobfahrer. Als Vater eines Jungschwingers, als Turner und als Technischer Leiter des Aargauer Nationalturnverbandes war Schmid gleich mehrfach eingebunden. «Kreisspieltag, Nationalturnen, Schwingen – und das an einem Fest im Unterfreiamt. Das war clever, richtig toll.» Er selbst hat schon unzählige Nationalturnanlässe erlebt. Sein Urteil: «Sportlich war es wie sonst auch. Aber alles andere, die Rahmenbedingungen, der Unterhaltungsteil, der Gabentempel, all das war grösser als üblich. Da hat man sich ordentlich ins Zeug gelegt. Frischknecht sei Dank.»
Schmid sagt ebenfalls, dass Jakob Frischknecht «ein Machertyp» sei. «Er hat diesen Anlass in die Hand genommen, die Menschen motiviert und mobilisiert. Die vorhandene Skepsis war spätestens am Anlass selbst verflogen. Es war einfach ein Top-Anlass – und Frischknecht hatte die Fäden in der Hand. Für das Nationalturnen war das beste Werbung.» Im Mai 2026 findet übrigens in Dottikon der Aargauer Nationalturntag statt.
Ein sportlicher Tausendsassa
Dort werden – wie es heisst – ein paar Villmerger Turner mitmachen, die seit jenem Anlass angefixt sind vom Nationalturnen. Jakob Frischknecht wird ebenfalls in Dottikon dabei sein, denn der Villmerger (der heute in Rüstenschwil/Auw wohnt) ist Kampfrichterchef beim ANTV. Daniel Schmid kennt ihn auch aus früheren Zeiten, als Frischknecht beim Bobverband tätig war. Jakob Frischknecht – von allen «Köbi» genannt – war (und ist) übrigens gleich bei mehreren Turnvereinen der Region mit dabei. Ein sportlicher Tausendsassa, der seine grosse Leidenschaft zu Tradition und Sport an diesem ersten September-Wochenende eindrücklich unter Beweis stellte und sich die Auszeichnung zum «Kopf des Monats» mehr als verdient hat. Das Schlusswort gehört Frischknecht, der gleich nach dem Anlass sagte: «Ich hatte mehrmals Hühnerhaut an diesem tollen Wochenende. Was bleibt, ist die Begeisterung der Menschen.» Und dafür hat sich der grosse Aufwand allemal gelohnt.
Die bisher Gekürten
Wer hat Aussergewöhnliches geleistet? Wer ist durch seinen Einsatz, der über das «normale» Mass hinausgeht, aufgefallen? Zum 18. Mal wählt die Redaktion von «Bremgarter Bezirks-Anzeiger», «Wohler Anzeiger» und «Der Freiämter» jeden Monat einen «Kopf des Monats». Die Gekürten setzen sich nach teils ausgiebigen Diskussionen innerhalb des Redaktionsteams gegen oft rund ein Dutzend Nominierte durch. Im Januar wurde Martin Schneider gewählt. Der Schulsozialarbeiter hatte grossen Anteil daran, dass das Schulsport-Angebot in Muri förmlich explodiert ist. Milly Stöckli erhielt im Februar am meisten Stimmen. Sie war die zentrale Verantwortliche dafür, dass im Bezirk Muri nach vielen Jahren Arbeit ein neuer Gemeindevertrag der Regionalpolizei ausgearbeitet und unterzeichnet wurde. Kopf des Monats März wurde Philipp Galizia, der Murianer begeisterte mit seinem neuen Programm «öppeneso». Im April wurden Verena Schütz und Robert Keller, Co-Präsidium der Kunstkommission Wohlen, ausgezeichnet. Sie organisierten die Ausstellung «Rote Nase, grosses Herz» mit Leihgaben von Clownbildern von Giani Castiglioni. Im Mai wurden Heidi Widmer und Herbert Wiederkehr für ihre eindrückliche Friedensbaum-Aktion in Wohlen ausgezeichnet. Francine Biffiger-Koch aus Wohlen hiess die Gewählte im Juni. Sie brillierte mit Einsatz für den Beachhandball. Im Juli fiel die Wahl auf Urs Beyeler, Präsident des Gewerbevereins Muri und Umgebung. Der Vorstand des Vereins entwickelte mit «Next Level» einen neuen Anlass, um den Berufsnachwuchs zu feiern und zu fördern. Im August holte sich Alessandro Vogt aus Wohlen den Titel. Der 20-jährige Profifussballer erzielte für den FC St. Gallen sieben Tore, wurde erstmals für die U21-Nati aufgeboten und ist der Shootingstar im Schweizer Fussball. --red