Erleichterung bei Muri
24.01.2023 Handball, SportHandball, 1. Liga, Abstiegsrunde: TV Muri – FSG Lausanne-Ville 34:25 (19:10)
Der TV Muri lässt beim ersten Heimspiel der Abstiegsrunde keine Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen. Beinahe über die gesamte Spielzeit wurde Lausanne dominiert. ...
Handball, 1. Liga, Abstiegsrunde: TV Muri – FSG Lausanne-Ville 34:25 (19:10)
Der TV Muri lässt beim ersten Heimspiel der Abstiegsrunde keine Zweifel über den Ausgang der Partie aufkommen. Beinahe über die gesamte Spielzeit wurde Lausanne dominiert. Positiv von sich reden machten Torhüter Ivo Rütimann und die Torgaranten Noel Angehrn und Alex Meier.
Schaute man beim Abstiegsrundenspiel TV Muri gegen FSG Lausanne-Ville nach einer Halbzeit nur auf die Statistiken, musste man aufseiten der Westschweizer mit dem Schlimmsten rechnen. Zehn Prozent gehaltenen Bällen des Lausanne-Torhüters stand eine 50-Prozent-Fangquote von Muri-Torhüter Ivo Rütimann gegenüber. Ähnlich gross zeigte sich der Unterschied bei den Wurfquoten. Das Resultat von 19:10 unterstrich die Dominanz der Gastgeber.
In der Tat überrannten die entfesselten Murianer die Westschweizer spätestens nach fünf gespielten Minuten regelrecht. Mehrere der 19 Treffer kamen durch Tempoangriffe nach schnellen Anspielen zustande. Mit Toreschiessen glänzten in dieser Spielphase mehrheitlich Noel Angehrn und Alex Meier.
Viele Wechsel nach der Pause
«Bewusst haben wir das Risiko durch schnelle Abschlüsse nach Anstössen und Gegenstössen in Kauf genommen und haben Vollgas gegeben. In Altdorf standen wir eher auf die Bremse, um Fehler zu vermeiden», sagt Muri-Trainer Mimmo Di Simone.
Nach dem Schaulaufen in den ersten 30 Minuten kam es nach dem Wechsel zu einem offenen Schlagabtausch. Muri geriet mit dem Polster von neun Treffern im Rücken nie in Gefahr, von den spielerisch limitierten Lausannern ernsthaft gefordert zu werden. Im Gegenteil, auf jeden Treffer der Westschweizer kam postwendend die Antwort. Auf der Trainerbank reagierte man nun und wechselte eifrig aus. Dass sich der Spielmacher Yorick Kaufmann nach rund 15 Minuten leicht verletzte und das Spielfeld humpelnd verliess, hatte keinen Einfluss auf das Stärkeverhältnis. Severin Von Matt füllte die Lücke und zeigte auf, dass der Zuzug aus dem Seetal eine Bereicherung für die Mannschaft ist.
Muri so stark oder Lausanne so schwach?
Auch die junge Garde machte positiv von sich reden. «Gegen diesen Gegner gab es keine Option, ausser zu gewinnen. Mich erfreut die Art und Weise, wie wir gespielt haben. Wir gaben dem Gegner von der ersten Sekunde an den Tarif bekannt. Hinten standen wir extrem kompakt. Schwächephasen kamen erst nach der Pause, als wir viel gewechselt haben. Mir war wichtig, dass alle Spieler genügend Einsatzzeit bekamen», so Di Simone.
Schliesslich ist in Anbetracht der einseitigen Partie im Nachhinein müssig, zu beurteilen, ob Muri so stark agierte oder ob Lausanne sich so schwach präsentierte. Für Variante eins spricht eher, dass die Waadtländer am vergangenen Wochenende in Herzogenbuchsee die Partie bis zur 40.Minute offenhielten. Muri auf der anderen Seite hat aufgezeigt, dass man durchaus, trotz mangelnder Routine, in der Abstiegsrunde mithalten und die nötigen Punkte einfahren kann. Am kommenden Samstag gegen Visp bekommt man im zweiten von drei Heimspielen in Folge die Chance, den Sieg gegen die Westschweizer zu bestätigen. Gelingt dies, gäbe es in der Tabelle nach hinten bereits eine Lücke. Für Spannung ist bei den restlichen acht Spielen so oder so gesorgt. --tvm