Er ist wieder unterwegs
05.07.2024 WohlenRenato-Raffaele Hübscher, Einwohnerrat der SVP, auf Unterschriftenjagd
Wenn die Partei ein Referendum ergreift, dann kann die SVP auf ihn zählen wie auf keinen anderen: Einwohnerrat Renato-Raffaele Hübscher ist wieder auf Tour – und auf ...
Renato-Raffaele Hübscher, Einwohnerrat der SVP, auf Unterschriftenjagd
Wenn die Partei ein Referendum ergreift, dann kann die SVP auf ihn zählen wie auf keinen anderen: Einwohnerrat Renato-Raffaele Hübscher ist wieder auf Tour – und auf Unterschriftenjagd. Die Volkspartei bekämpft die Zyklus-1-Schulhaus-Strategie des Gemeinderates.
Bei der Grüngutgebühr war ihm nicht einmal die Adventszeit zu schade. Renato-Raffaele Hübscher, SVP-Einwohnerrat, schaffte damals die Unterschriftenzahl für das Referendum fast im Alleingang. Mehr als die Hälfte der Unterschriften holte er damals persönlich ein. Er ging gut gelaunt von Tür zu Tür, ein paar wenige Tage lang. Damals wurden noch knapp 850 Unterschriften benötigt, also zehn Prozent der Stimmberechtigten. Ab diesem Jahr reichen fünf Prozent für ein erfolgreiches Referendum. 425 Unterschriften sind das neue Ziel.
Referenden gegen zwei Projektierungskredite
Die SVP hat das Referendum ergriffen, um zwei Schulhaus-Projektierungskredite vors Stimmvolk zu bringen: den Verpflichtungskredit für die Projektierung eines Neubaus für ein Zyklus-1-Schulhaus, inklusive Turhalle, auf dem Areal des Schulzentrums Bünzmatt im Betrag von 2 Millionen Franken und den Verpflichtungskredit für die Projektierung des Neubaus eines Zyklus-1-Schulhauses auf dem Areal des Schulzentrums Junkholz in der Höhe von 1,38 Millionen Franken.
Wird die Zyklus-1-Strategie des Gemeinderates umgesetzt, werden die Folgekosten für insgesamt drei Zyklus- 1-Schulhäuser über 50 Millionen Franken betragen. Und das bekämpft die SVP. «Wie bei der Grüngutgebühr ist mir dieses massiv kostspielige Thema viel zu wichtig», sagt Hübscher, «dieses Thema muss eine faire Chance erhalten und muss zur Abstimmung vors Volk gebracht werden.» Hübschers Ziel ist es wiederum, «die Hälfte aller Unterschriften beizusteuern. Ich mache das gerne und schätze den Austausch mit der Wohler Bevölkerung sehr.» Und wie zuletzt bei der Grüngutgebühr könne er auf diese Art sein Fitnesswochenpensum locker erreichen.
Lobende Komplimente
Hübscher weiter: «Die Leute haben Freude, wenn sie mich sehen, und ich erfahre von ihren Sorgen und Nöten.» Und so werde er oft hereingebeten und ihm sogar ein Apéro angeboten. Oder eine Schoggi, ein Biberli oder Kuchen. «Hie und da bekomme ich für meinen enormen Aufwand sogar lobende Komplimente. Wie etwa ‹Schön dass Sie sich in der Freizeit so engagieren›.»
Einwohnerrat Hübscher hat für seine Unterschriftenjagd vier Tage eingeplant. Die Komplimente nimmt er gerne entgegen. «Dies tut gut und bekräftigt mich, für Wohlen engagiert zu bleiben.»
«Das ist nicht mehr zu verantworten»
Ob im Winter wie beim Grüngut oder wie jetzt im Sommer, der Lokalpolitiker sammelt sehr viel Erfahrung. Und er könne sich mittlerweile als Experte bezeichnen, sagt er und muss schmunzeln dabei. Und Renato-Raffaele Hübscher kann auch eine kleine Zwischenbilanz ziehen: «Ungeachtet der politischen Gesinnung haben bis dato drei Personen nicht unterschrieben. Wenn man mit den Leuten spricht und es ihnen erklärt, haben sie Verständnis und verstehen, dass die Gemeinde eine Ausgabenhöhe erreicht hat, die nicht mehr zu verantworten ist.»
Er wisse auch, dass der Schulraum ein heikles Thema sei, so Hübscher. «Man muss hier investieren, aber es ist doch immer eine Frage des Ausmasses. Und muss es denn immer das Maximum sein?», fragt er noch und erinnert daran, dass «unsere Gemeinde kein Geld hat».
Die Investitionen in den Schulraum, wie auch immer, werde unweigerlich einen direkten Einfluss auf den zukünftigen Steuerfuss haben. «Deshalb ist es umso wichtiger, dass diese Vorlage vors Volk gebracht wird.» Nur das sei eine faire Chance, «es muss an der Urne demokratisch abgestimmt werden.» --dm