Ein festliches Unikat
24.12.2024 WohlenZur legendären Bond-Night in Wohlen fanden sich nicht nur Spione und Agenten ein
Rund 350 James-Bond-Fans waren an der Bond-Night im Chappelehof. Im wunderbar dekorierten Ambiente übernahmen 007 und Co. ihre geheime Mission des gemeinsamen Feierns und Tanzens ...
Zur legendären Bond-Night in Wohlen fanden sich nicht nur Spione und Agenten ein
Rund 350 James-Bond-Fans waren an der Bond-Night im Chappelehof. Im wunderbar dekorierten Ambiente übernahmen 007 und Co. ihre geheime Mission des gemeinsamen Feierns und Tanzens bis tief in die Nacht hinein.
Britta Müller
Spione, Agenten, Bösewichte und Bond-Girls sind aus dem Freiamt und teilweise aus Zürich im strömenden Regen nach Wohlen angereist. Elegant im Smoking, mit schwarzer Fliege und rotem Einstecktuch, aber auch in exquisiten Paillettenkleidern, ob lang oder kurz, mit attraktivem Ausschnitt, viel Glitzer und Glimmer, verwandelten sie den Chappelehof zu einem rauschenden Fest des Films und der Erinnerungen.
Beobachtet und begleitet werden sie von den Originalen, die an den Wänden als Porträtbilder das Geschehen verfolgten. Sean Connery, Roger Moore, Pierce Brosnan und Daniel Craig sowie Bösewichte wie Goldfinger, der Beisser und Dr. No.
Attraktive und charmante Spione neben ihren coolen und unheimlichen Schurken, die einfach dazugehören, ebenso wie der Wodka im Martini – geschüttelt, aber nicht gerührt –, der an den Bars durch die Fussballvertreter des FC Wohlen angeboten wurde. Sie haben sich freiwillig zum Dienst für die 007-Party gemeldet und schenken sportlich, charmant, aber vor allem ehrenamtlich bis tief in die Nacht Getränke aus.
Ab aufs Schilthorn
Die Dekoration ist detailliert durchdacht und wie immer handgemacht – seit Donnerstag bauen sie alles im Saal des Chappelehofs auf. Die Hauptorganisatoren der Bond-Night sind mit der Spectrum Event GmbH David Meier, von Beruf auch Schreiner, und Adriano Meyer, eingefleischter Bond-Fan. «Wenn mir eine gute Idee einfällt, geh ich zu David und der setzt sie kreativ um», lacht Adriano Meyer, schaut zu David Meier, der prompt kontert: «Na ja, meistens oder eigentlich immer – ja, im Grunde hat er recht, wir bekommen es am Ende immer hin», und er unterstreicht damit, dass die Chemie innerhalb des OK-Teams stimmt.
Bevor sie aber kreativ werden können, legen sie fest, welcher Film, welche Requisiten oder Filmdrehorte im Mittelpunkt stehen könnten. In diesem Jahr ging es ab aufs Schilthorn. Ganz nach dem James-Bond-Film «Im Geheimdienst Ihrer Majestät» aus dem Jahr 1969 wurde der Platz für die DJs gebaut. So wie das weltberühmte 360-Grad-Drehrestaurant auf dem Schilthorn steht in der Mitte des Saals des Chappelehofs ein rundes DJ-Pult, das sich ebenso dreht. Zwei überdimensionale goldene Pistolen gestalten eine kleine Bar an der Tanzfläche und an der grössten Bar auf der Bühne läuft im Hintergrund im Dauermodus die bekannte Silhouette des blutüberlaufenden Gun-Barrels.
Ein Abend voller Magie
Was macht die Bond-Night so reizvoll? Sicherlich liegt es darin, sich in eine Rolle hineinzuversetzen, die das Gute und das Böse beinhaltet und damit fasziniert. Viel wichtiger, so scheint es, um damit einen Abend voller Magie stilvoll im Kreise elegant gekleideter Menschen in exquisitem Ambiente zu erleben.
Die Bond-Night gab es bereits von 1998 bis 2009 – glaubt man der damaligen Berichterstattung, liessen damals über 800 Bond-Liebhaber die Korken knallen. 2019 wurde die Bond-Night von Adriano Meyer und David Meier wieder zum Leben erweckt und, abgesehen von der Coronapandemie, erfolgreich im Casino und im Chappelehof durchgeführt. «Im Vergleich zu 2023 haben wir schätzungsweise 20 Prozent mehr Tickets verkauft, was uns sehr freut», erklärt Adriano Meyer, «das Durchschnittsalter liegt bei 35 Jahren, wir haben ganz junge Menschen, die James Bond nur mit der Besetzung von Daniel Craig kennen, aber auch ältere, die mit Bond aufgewachsen sind, sind heute Abend hier», sagt er stolz. Ob er mit seinem Kollegen David Meier wirklich die einstigen hohen Teilnehmerzahlen erreichen will, steht dabei nicht im Mittelpunkt. «Wichtig ist der Spass für die Gäste und dass wir mit den Eintrittsgeldern und den wertvollen Sponsorenbeiträgen unsere Kosten decken können, damit auch 2025 wieder eine Bond-Night stattfinden kann», fügt Meyer an und verschwindet mit einem smarten 007-Lächeln im dunkelblauen Smoking zum kahlköpfigen Bösewicht Blofeld in Begleitung seiner Perserkatze – selbstverständlich keiner echten Katze, aber sie und Blofelds Verkleidung, inklusive Glasauge-Kontaktlinse und geklebter Gesichtsnarbe, sind tatsächlich «echt» gelungen.