Drei Tage Ausnahmezustand
04.04.2025 Bünzen, Region OberfreiamtVom 27. bis 29. Juni steigt das grosse Dorffst «Usgrächnet – s’Fäscht bi Frönde» in Bünzen
Nach 16 Jahren Unterbruch wird in Bünzen bald wieder gross gefeiert. Ein neunköpfiges OK ist daran, ein unvergessliches ...
Vom 27. bis 29. Juni steigt das grosse Dorffst «Usgrächnet – s’Fäscht bi Frönde» in Bünzen
Nach 16 Jahren Unterbruch wird in Bünzen bald wieder gross gefeiert. Ein neunköpfiges OK ist daran, ein unvergessliches Dorffest auf die Beine zu stellen. Vom Jugendtag bis zum Jahrgängertreffen – die drei Tage sind gefüllt mit Programm. «Die Vorfreude ist riesig», sagt OK-Präsident Ruedi Seiler.
Annemarie Keusch
«Die Bestätigung fehlt noch», sagt Ramona Kuhn und lacht. Das gute Wetter sei aber zumindest bestellt. Ramona Kuhn gehört zum neunköpfigen OK, das seit Dezember 2023 am bald stattfindenden Dorffest arbeitet. In knapp drei Monaten findet dieses statt. «Wir geben alles dafür, dass es ein tolles Fest wird», sagt sie. Die zwei Wochen Ferien seien bestätigt. Eine vor und eine nach dem Fest. «Um mithelfen, aber auch um geniessen zu können», sagt sie. Natürlich sind die Vorbereitungsarbeiten auf das grosse Fest weit fortgeschritten. Diese Woche wurden die ersten Werbe-Wellen im Dorf aufgestellt. Das Programm steht mit wenigen Ausnahmen, die Pläne in Sachen Infrastruktur sind abgeschlossen, die Einsatzpläne füllen sich. «Je näher wir dem Anlass kommen, desto mehr geht es ins Detail», sagt Ramona Kuhn.
Gleich sieht es Ruedi Seiler. Er präsidiert das OK. «Bauten, Werbung, Koordination mit den Vereinen, Sicherheit, Sponsoring – wirklich abgeschlossen ist noch nichts», sagt Seiler. Es mache grossen Spass, dabei zu sein und daran mitzuwirken, dass «Usgrächnet – s’Fäscht bi Frönde» mehr und mehr Realität wird. «Vor allem dank den motivierten Leuten im OK. Es ziehen alle am selben Strick und alle bringen ihre Fähigkeiten genau dort ein, wo sie gefragt sind», sagt Seiler. Ramona Kuhn ist beispielsweise für Werbung, Kommunikation und das Sekretariat zuständig. «Wir sind ein tolles Team», sagt auch sie.
Alle Vereine sitzen im Boot
Dieses Team besteht primär aus den OK-Mitgliedern. Neben Seiler und Kuhn gehören Marcel Riesen, Anja Bächler, Maurus Schober, Markus Müller, Michi Meier, Vanessa Kohler und Dominique Betschart dazu. Gemeindeammann Marcel Riesen war es übrigens, von dem die Idee stammt, nach 16 Jahren wieder ein OK zusammenzustellen. Kuhn und Seiler wurden angefragt, sagten zu. «Es reicht nicht, wenn man sagt, dass es schön wäre, wenn es wieder ein Dorffest gäbe. Man muss auch etwas machen – fürs Dorf, für die Gemeinschaft», sagt Ramona Kuhn. Aber eben, dieses Team ist weit grösser als das Kern-OK. Da gibt es beispielsweise die Gruppe um Bau-Chef Riesen, die sich abends und an Wochenenden in der Boswiler Industrie trifft, um an der Dekoration zu arbeiten. Und da gibt es die Vereine.
«Alle machen mit», sagt Ruedi Seiler stolz. Wer nicht selbst ein Beizli führt, hilft sonst. «Dieses Echo, diese Unterstützung haben uns sehr motiviert», ergänzt Ramona Kuhn. Und sie haben das OK entlastet. Denn die Vereine übernehmen die kulinarischen Angebote. Feuerwehrverein und Damenriege organisieren «Da Fürio», die Theatergruppe kocht Pasta, die «Musig» führt ein Steak House, der Frauenvereine «Kafi-Oase», die Schützen einen Weinbrunnen, das Frauenturnen serviert Raclette, die Unihockeyaner führen eine Bar. Auch die Kirchgemeinde, der Kneipp-Verein und der Natur- und Vogelschutzverein sind involviert. Zusätzlich zu den einzelnen Festzelten gibt es auch viele freistehende Tische.
Und die Vereine bieten ihre Speisen Take-away an. «Sodass auch von einer Gruppe alle das essen können, was sie wollen, man aber trotzdem beieinander sitzen kann», erklärt Ramona Kuhn. Das OK stellt den Vereinen übrigens ganz viel Infrastruktur kostenlos zur Verfügung. «Damit sie möglichst wenig Risiko tragen.»
Von «The Hardy’s Bubbles» bis zum «Bünzli-Wettbewerb»
Schon an der ersten offiziellen OK-Sitzung festgelegt wurde der Name: «Usgrächnet, s’Fäscht bi Frönde». «Die beiden Dinge, für die Bünzen in der ganzen Schweiz bekannt ist, kombiniert», sagt Ramona Kuhn. Das Spiel «Usgrächnet Bünzen» und der bekannte Sketch des Komikers César Keiser. Nach und nach kamen die Programm-Highlights dazu. Mittlerweile steht das Programm mehrheitlich. Neben dem Beizli-Betrieb, verschiedenen Musikdarbietungen auf dem Gelände, einer Fotogalerie und einer 10-Meter-Luftgewehr-Schiessanlage, warten jeden Tag verschiedene Attraktionen auf die Gäste. Am Freitag feiert etwa die «Musig» ihre Neuuniformierung, die «The Hardy’s Bubbles» treten auf und die Schule feiert mit speziellem Programm, das nahtlos ins Dorffest übergeht. Am Samstag können sich die Gäste bei Spielen verweilen oder sich im Vorfeld für den grossen «Bünzli-Wettbewerb» anmelden und sich in Spass-Disziplinen mit anderen messen. Am Abend zeigt Philipp Galizia sein neustes Programm. Am Sonntag steht der ökumenische Gottesdienst auf dem Programm, ein Defilee der Oldiwägeler, die am selben Wochenende ihr Oldiwägeler-Treffen organisieren und das grosse Jahrgängertreffen. «Zu Letzterem fehlen uns noch Kontaktdaten zu einigen Jahrgängen. Wer das bisher noch nicht getan hat, darf sich gerne bei mir melden», betont Ruedi Seiler.
Ein möglichst vielfältiges Programm, das allen etwas bietet. Das war das Ziel und das hat das OK erreicht. Auf 3000 bis 4000 Gäste hoffen sie während der drei Tage. Ihre Vorfreude ist deutlich spürbar, auch wenn die Vorbereitungen und die vielen Details aktuell viel Zeit und Energie beanspruchen. «Wir sind mit Herzblut dabei, so macht es Spass», sagt Ramona Kuhn. Und Ruedi Seiler ist jetzt schon sicher: «Das wird ein absolut tolles Fest.»
Mehr Infos: www.usgrächnet.ch.