An der Wahlfeier der FDP feierte man die Trendwende nach der Schlappe vor vier Jahren
An Wähleranteil gewonnen und den Grossratssitz von Stefan Huwyler souverän verteidigt. Die FDP durfte sich über den aus ihrer Sicht erfreulichen Ausgang des ...
An der Wahlfeier der FDP feierte man die Trendwende nach der Schlappe vor vier Jahren
An Wähleranteil gewonnen und den Grossratssitz von Stefan Huwyler souverän verteidigt. Die FDP durfte sich über den aus ihrer Sicht erfreulichen Ausgang des Wahlwochenendes freuen.
Thomas Stöckli
Die Hauptperson traf zuletzt ein. Die Wahlfeier im «Adler» lief schon eine halbe Stunde, als Stefan Huwyler aus Aarau dazustiess, begleitet von seiner Familie. «Sie wissen, dass der Papi nicht immer da ist und oft anderes zu tun hat», wird er später verraten.
Zumindest die Zeit der Plakatierung und der Standaktionen ist nun vorerst vorbei. Nicht nur darüber darf sich der im Amt bestätigte Grossrat freuen. Auf 1500 Stimmen hat er gehofft. Schliesslich erreichte er mehr als 1600. «Das ist mein bestes Resultat», hält er fest, gibt die Lorbeeren aber sogleich weiter: «Was nicht nur mein eigener Verdienst ist: Wir sind insgesamt als Partei gut angetreten.»
Resultat im Bezirk noch besser als auf Kantonsebene
Bei seiner Ankunft wird Huwyler von den Anwesenden beglückwünscht. Man freut sich über seine Wiederwahl in den Grossen Rat, über den Zuwachs des Stimmenanteils von 0,64 Prozent im Vergleich zu vor vier Jahren und den Sitzgewinn auf Kantonsebene – und das auf Bezirksebene sogar noch etwas höhere Plus um 1,52 Prozent. «So falsch haben wir es also nicht gemacht», freut sich Tobias Knecht, Präsident der Bezirks-FDP. Dass man mit der SVP nicht habe mithalten können, sei keine Überraschung: «Das ist ein gesamteuropäischer Trend», hielt Knecht fest.
Nach dem deutlich im Amt bestätigten Huwyler fuhr Knecht das zweitbeste Resultat der FDP-Liste ein. Auch das habe ihn gefreut, zumal mit Alexander Eigensatz ein gut vernetzter und wahlkampferprobter Kandidat auf Listenplatz drei folgte. Zu Verschiebungen kam es nur im hinteren Bereich der Liste: Der Jungfreisinnige Joshua Netzer aus Sins fiel hinter die beiden Murianer Henrieta Suter-Paulik und Martin Walt zurück. Das dürfte auch daran liegen, dass Netzer in Basel studiert und im Wahlkampf deshalb weniger Präsenz markieren konnte.
Polit-Nachwuchs bleibt weiterhin gefragt
Anders als im Bezirk Bremgarten seien die Jungfreisinnigen im Bezirk Muri sonst kaum vertreten, bedauert Knecht. Wie kommt man an den Polit-Nachwuchs heran? Das werde auch künftig ein wichtiges Thema bleiben, hielt Knecht fest. Als Erfolgsbeispiel nennt er den Merenschwander Matthias Müller, Präsident der Jungfreisinnigen Schweiz und Mitglied des Parteivorstands der FDP Schweiz. Auch wenn der sich als Folge seines Studiums mittlerweile in Zürich kantonalund lokalpolitisch einbringt.
Die Mobilisierung als grosse Herausforderung
Nach dem Dämpfer vor vier Jahren haben die Liberalen viel Aufwand betrieben, die Scharte wettzumachen. «Unser Ziel war, wieder zuzulegen», blickt Knecht zurück, «die Grössenordnung war nicht abzuschätzen.» Und es dürfte noch mehr drinliegen. «Wir hätten eigentlich eine noch grössere Basis», ist er überzeugt, «aber unser Hauptproblem ist die Mobilisierung.» Die Pol-Parteien haben es da einfacher: «Die SVP hat mit der Ausländerkriminalität Wahlkampf betrieben – auch wenn das mit Politik auf kantonaler Ebene eigentlich nichts zu tun hat.»
Von einem «Freudentag für unsere Partei» spricht Stefan Huwyler: «Die FDP wurde bereits totgesagt, wir haben nun das Gegenteil bewiesen!» Mit sechs neuen Leuten in der Fraktion werde es eine neue Dynamik geben, stellte der Wiedergewählte FDP-Vertreter des Bezirks Muri im Grossen Rat in Aussicht. Und nicht zuletzt dürfe man sich auch über das Abschneiden von Regierungsrat Stephan Attiger freuen: «Er leistet gute Arbeit in einem Departement, in dem man sich nicht nur beliebt macht», so Huwyler.
Und woran liegt es, dass die FDP zu den Gewinnern zählt? Dazu habe sicher die gute Vernetzung beigetragen – «eine Stärke der FDP», wie Huwyler betont. Darüber hinaus habe auch die Themenlage gepasst. So habe seine Partei zuletzt ihre Stärken in der Steuerpolitik und bei Mobilitätsthemen aufzeigen können.