Die Projekte gehen nie aus
23.05.2025 Merenschwand, Region Oberfreiamt, GewerbeDie Landi Freiamt hat ein bewegtes Jahr hinter sich – Grossprojekt Merenschwand ist abgeschlossen
Drei ausserordentliche und nun eine ordentliche Versammlung. Die Landi-Genossenschafter hatten im letzten Jahr einiges zu entscheiden. Wiederum schloss das Jahr positiv ...
Die Landi Freiamt hat ein bewegtes Jahr hinter sich – Grossprojekt Merenschwand ist abgeschlossen
Drei ausserordentliche und nun eine ordentliche Versammlung. Die Landi-Genossenschafter hatten im letzten Jahr einiges zu entscheiden. Wiederum schloss das Jahr positiv ab, auch weil das Grossprojekt in Merenschwand fertig ist. Der Neubau in Fischbach-Göslikon läuft, nächste Sanierungen folgen.
Annemarie Keusch
Es ist ein neues Symbol im Geschäftsbericht der Landi Freiamt – das Symbol einer Autowaschanlage. Im Januar sagten die Genossenschafter an einer ausserordentlichen Versammlung dem Kauf des Basch-Areals in Wohlen zu. Seit April betreibt die Landi die Waschanlage, die Tankstelle und der Tankstellenshop werden wegen langjährigen laufenden Verträgen weiterhin extern geführt. Neu ist die Landi also auch Betreiberin einer Autowaschanlage. «Für die Landi-Gruppe ist das nichts Neues, für uns im Freiamt schon», sagt Daniel Appert, Mitglied der Geschäftsleitung. Das löste durchaus auch kritische Stimmen aus. «Aber schliesslich war für alle klar, dass es ein strategisch wichtiger Kauf ist», sagt Stefan Lüthy, Verwaltungsratspräsident. Das Ja an der Versammlung folgte mit grosser Mehrheit. Lüthy weiss: «Die fossilen Brennstoffe sind rückläufig, aber gewaschen wird jedes Auto, unabhängig von dessen Antrieb.» Und für Daniel Appert ist klar, dass die Zukunft in Marktplätzen liegt. In Arealen, wo mehrere Angebote zusammenkommen – wie in Wohlen, mit Waschanlage, Shop und Tankstelle.
Einen Laden und eine Tankstelle auf dem selben Areal betreibt die Landi nun auch in Merenschwand. Der Neubau im Dorfzentrum ist eine der grössten und zeitintensivsten Investitionen, die die Genossenschaft je tätigte. Seit letztem Jahr ist das Projekt abgeschlossen, Wohnungen und Gewerbeflächen sind vermietet. «Es läuft bestens», sagt Stefan Lüthy. Ein weiteres grösseres Projekt wird aktuell in Fischbach-Göslikon realisiert. Ein Neubau entsteht, im Erdgeschoss ein Volg-Laden, darüber Wohnungen. Lüthy spricht vom klassischen und bewährten Konzept, mit Parkplätzen direkt vor dem Laden. Rund neun Millionen Franken investiert die Landi Freiamt, bis am 1. Januar der neue Laden eröffnet wird. «Ein für uns wichtiger Standort an einer stark frequentierten Strasse», sagt Daniel Strebel, Vorsitzender der Geschäftsleitung.
1,9 Millionen Franken Gewinn
Strategische Immobilienprojekte – sie sind ein immer wichtigeres Standbein der Landi. Auch wenn das Agrarsegment und die 18 Volg- und drei Landi-Läden im ganzen Freiamt nach wie vor das Herzstück des Betriebs bilden. Neben dem Kauf des Basch-Areals waren es weitere Immobilienprojekte, die zu zwei zusätzlichen, ausserordentlichen Versammlungen führten. Einerseits kaufte die Landi die an den Top-Shop in Muri angrenzende Parzelle an der Zürichstrasse. «So ist die Zufahrt zu Top-Shop und Tankstelle gewährleistet», sagt Stefan Lüthy. Andererseits entschieden die Genossenschafter über den Kauf von Parkplätzen in der Tiefgarage des Neubauprojekts am Boswiler Kirchenhügel. «Für Mieterinnen und Mieter und Mitarbeitende», betont Strebel. Damit die Kundenparkplätze vor dem Laden weiterhin als solche genutzt werden können. Denn für Strebel ist klar: «Eine gute Parkiersituation macht einen Laden aus.»
Finanziell schliesst die Landi Freiamt das Jahr mit einem Gewinn von gut 1,9 Millionen Franken ab. Das Betriebsergebnis ist dank dem abgeschlossenen Projekt in Merenschwand höher als im Vorjahr, die Abschreibungen aber ebenfalls. Daniel Urech, Mitglied der Geschäftsleitung, spricht von einem erfreulichen Resultat. Gleich sieht es Stefan Lüthy. «Obwohl das Marktumfeld herausfordernd ist, gerade im Detailhandel.» Die Kaufkraft in der Region sei für sie elementar.
Fusion vorerst sistiert
Nach drei ausserordentlichen verlief die ordentliche Versammlung nun eher ruhig. So konnte Lüthy die Jubiläen ins Zentrum stellen. Ganze 40 Jahre ist Daniel Strebel Teil der Landi. Seit 30 Jahren gehören Adrian König, Leiter Agro, und Roman Villiger, Leiter Volg und Top-Shop, zum Team. Zu 25 Jahren konnte er Christine Andres, Volg Oberrohrdorf, gratulieren. «Die Treue unserer Mitarbeitenden ist ein wichtiger Teil unseres Erfolgs», ist Lüthy überzeugt.
Gleiches gelte für die Investitionen. In den vergangenen 15 Jahren belief sich der Geldzufluss aus der Betriebstätigkeit auf 73,9 Millionen Franken. 69,3 Millionen Franken hat die Landi in diesem Zeitraum investiert. Und vor Investitionen macht die Genossenschaft auch in Zukunft nicht halt. Eine Renovation steht etwa in Oberrohrdorf an. Nicht im Laden, der im letzten Jahr als Volg-Laden des Jahres ausgezeichnet wurde, sondern am Gebäude. «Die Wohnungen werden dafür leer sein, der Laden, der innen top aktuell ist, soll während der Sanierung offen bleiben», sagt Stefan Lüthy. Werterhaltende und nachhaltige Investitionen stehen auch in weiteren Gebäulichkeiten an. Vom Tisch ist hingegen vorerst eine Fusion mit der Landi Albis und der Landi Obfelden. «Es ist nicht der richtige Zeitpunkt», sagt Lüthy. Man wolle die Synergien, die im Laufe der Gespräche entstanden sind, weiterhin nutzen. «Aber eine Fusion ist vorerst sistiert.»