Die Partykönige sind zurück
17.10.2025 WohlenDie Erfolgsstory weiterführen
Die Pause dauerte ein Vierteljahrhundert: Nun steigt in Wohlen wieder eine VgöS-Party
Der «Verein gegen öde Samstage» war einst Kult. Die Partys schlugen zwischen 1995 und 1999 hohe Wellen. ...
Die Erfolgsstory weiterführen
Die Pause dauerte ein Vierteljahrhundert: Nun steigt in Wohlen wieder eine VgöS-Party
Der «Verein gegen öde Samstage» war einst Kult. Die Partys schlugen zwischen 1995 und 1999 hohe Wellen. Nun wagen die sieben Initianten von VgöS einen Neustart.
Daniel Marti
Jung und unerschrocken waren sie damals, die sieben Initianten Markus Meyer, Michael Meyer, Giuseppe Barbato, Patrick Amstutz, Fabian Bürkli, Christian Staub und Philipp Wertli. Diese Truppe rockte mit ihren Partys die ganze Region. VgöS hiess das Zauberwort. Und der Verein gegen öde Samstage war gleichzeitig Programm. Zwischen 1995 und Silvester 1999 haben sie 20 Veranstaltungen geschmissen. Disco-Party nannte sich das Erfolgsrezept. Zur abschliessenden VgöS-Millennium-Party zur Jahrtausendwende kamen 2000 Besucherinnen und Besucher. Praktisch jeder ihrer Events war damals ein Publikumserfolg und ein Magnet. An VgöS-Partys ist beispielsweise zweimal die Wohler Gruppe «Natural» aufgetreten, die A-cappella-Band mit den Brüdern Pascal und Roger Strasser sowie Jan und Micha Dettwyler. Richtig, das war in der Startphase der grossen Karriere, die Jan Seven Dettwyler hinlegte. «Wir haben eben Pionierarbeit geleistet», blickt Patrick Amstutz stolz zurück.
Nun, über 25 Jahre später und 25 Jahre reifer, wollen die Jungs von damals alles aufleben lassen. Das Comeback steigt am Samstag, 29. November, im Chappelehof. So ziemlich alles ist angerichtet. Beim Vorverkaufsstart gingen bereits 100 Tickets weg. VgöS ist eben heute noch ein Begriff – vor allem beim nicht mehr ganz jungen Publikum. Die Organisatoren hoffen, 400 bis 500 Gäste in den Chappelehof zu locken. Das wäre cool, finden die sieben, denen sehr wohl bewusst ist, dass es die Clubszene mittlerweile nicht leicht hat. Darum zählen sie auch auf die Freunde und Stammgäste von damals. «Die Party soll auch eine Plattform für spannende Begegnungen sein. Und wir möchten die Erfolgsgeschichte weiterschreiben», sagt Amstutz.
«VgöS», die spezielle Disco-Party der Neunziger, feiert ein Comeback am Samstag, 29. November, im Chappelehof
Es waren 20 Top-Partys Ende der Neunzigerjahre. Nach 25 Jahren Pause sind die «VgöS»-Macher wieder voller Tatendrang. Das Septett plant das Comeback. «Wir wollen zurück auf die Bühne», sagen die sieben Männer, die zwischen 1995 und 1999 jeweils samstags für Furore sorgten.
Daniel Marti
Es ist dieser Zungenbrecher. Diese Bezeichnung, die in den Neunzigerjahren erst quer in der Party-Landschaft stand und dann zum Modewort wurde. VgöS. Was für eine Abkürzung. Verein gegen öde Samstage. Etwas gegen langweilige Samstagabende zu tun – das war die Absicht. Dann wurde der Name zum Programm. Zum grossen Erfolg. VgöS erlebte seine Glanzzeiten zwischen Sommer 1995 und Jahresende 1999. Total 20 rauschende Partys.
Dann war wieder Schluss. Nun steht das grosse Comeback an. Am Samstag, 29. November, steigt im Chappelehof das nächste VgöS-Fest.
Und die Initianten, die vor 30 Jahren ins Party-Abenteuer starteten, sitzen erneut am Tisch. Markus Meyer, Michael Meyer, Giuseppe Barbato, Patrick Amstutz, Fabian Bürkli, Christian Staub, Philipp Wertli. Damals ganz jung, nun so um die 50 Jahre, also plus/minus. Jetzt viel reifer. Aber mit wiederentdecktem Tatendrang.
20 rauschende Partys in der gesamten Region
Und sie schwelgen in Erinnerungen. Die ersten zwei Partys schüttelten sie einfach so aus den Ärmeln. Die Premiere stieg am 15. Juli 1995 beim Sitz der Nauer Weine in Bremgarten, die zweite Austragung zwei Wochen später am 31. Juli in der Bremgarter Waldhütte. Insider behaupten, dass die VgöS-Männer damals die Erfinder der vorgezogenen 1.-August-Feier waren.
Von da an gab es kein Halten mehr. Ausgefallene Locations wurden angesteuert. In Bremgarten, Boswil, Villmergen, Wohlen, im «Pier 68» und ja sogar auf dem Bauernhof Kuhn zwischen Wohlen und Waltenschwil (zweimal Farm-Party) war VgöS angesagt. Und wie. Zur Millennium-Party am Silvester 1999 strömten 2000 feiernde Menschen in die Reithalle im Rigacker. «Wir haben da eine ganze Woche lang nur gearbeitet», blickt Patrick Amstutz zurück. «Und ja, wir haben ein wenig Geld verdient damit, das wir dann gleich wieder ins nächste Fest investiert haben», so Amstutz weiter. Die Organisatoren konnten ihre eigenen Partys fast nicht mehr geniessen.
Dann war Schluss. Nach 20 Mal VgöS. «Dass es genau 20 Partys waren, ist reiner Zufall», sagt Amstutz. Nicht nur der riesige Publikumsaufmarsch war eine Herausforderung, Probleme mit Vandalismus sowie Gewaltbereitschaft und Pöbeleien an den Partys waren Spielverderber.
VgöS ist doch ein Begriff
Und mit dem Alter veränderten sich die Interessen: Ausbildung, Karriere, Auslandaufenthalt, Familie. Plötzlich geriet der Kampf gegen öde Samstage in den Hintergrund. Fast ein ganzes Vierteljahrhundert lang. Und irgendwie ging der gesamten Truppe ein Tag im Jahr 1995 nicht aus dem Kopf. Damals, als sie im Restaurant Ochsen in Villmergen sassen und über die öden Samstage einer ganzen Region studierten. Das war der VgöS-Startschuss. «Wir könnten doch mal wieder …», schoss es Patrick Amstutz kürzlich durch den Kopf. Und er telefonierte mit Fabian Bürkli, dem Mann vom ehemaligen «Pier 68». Und zusammen wurde spontan beschlossen: «Wir sind zurück.» Am 29. November im Chappelehof.
«Ob unsere Samstage öde geworden sind», nein, das könne man so nicht behaupten, lautet der einstimmige Entscheid. «Aber wir wollen zurück auf die Bühne», sagt Patrick Amstutz, «wir werden doch unsere Stammgäste wieder motivieren können.» Und sowieso: VgöS sei doch ein Begriff. An Selbstbewusstsein fehlt es der siebenköpfigen Truppe nicht.
Den Verein gegen öde Samstage gibt es ja noch und er ist sogar auf der Homepage der Gemeinde Wohlen vermerkt. VgöS, 1995 gegründet, organisiert Events im Freiamt. Stimmt doch. Heute noch.
«Ab 30 aufwärts vielleicht»
Das Comeback heisst offiziell «VgöS & Pier 68 Disco Party Reloaded», sie dauert am Samstag, 29. November, von 21 bis 4 Uhr. «Wir wollen all das von früher zelebrieren», sagt Kusi Meyer und strahlt. «Hey, wir haben eine sehr grosse Disco-Spiegelkugel, eine tolle Musikanlage und wir bieten was», ergänzt Michael Meyer, «VgöS war immer eine Disco-Party, wo man sich trifft, wo man sich begegnet. Wir werden das erfolgreiche Programm aus den Neunzigern wieder auftischen.» Sie wollen die Erfolgsgeschichte einfach weiterführen.
Das VgöS-Septett hofft, dass die Leute da draussen VgöS kennen. «Ab 30 aufwärts vielleicht», so Kusi Meyer zuversichtlich. Fabian Bürkli verspricht, dass keine Schlager geboten werden. Man will dem eigenen Stil treu bleiben.
Markus Meyer, Michael Meyer, Giuseppe Barbato, Patrick Amstutz, Fabian Bürkli, Christian Staub und Philipp Wertli strotzen vor Selbstvertrauen. Im eigenen Flyer nennen sie sich sogar die «Partykönige der 90er», die ein tolles Lebensgefühl zurückbringen werden. Und sie präsentieren das «grosse Disco-Party-Revival für alle, die damals mit uns tanzten – und für alle, die den Spirit neu erleben möchten».
Mit DJ Pat Rick
Den Spirit von damals aufleben lassen, dies gilt auch für die Musik. Denn die DJs der Neunziger sind auch beim Comeback dabei: Paolo Alunno (Paul one), Ralph Müller (Ralph M.) und Pat Rick, das ist Patrick Amstutz, Mister VgöS persönlich. Wenn das keine Ansage ist. Immerhin: Die erste (mündliche) Ankündigung hat jedenfalls eingeschlagen wie eine kleine Bombe. Alle verbilligten Early-Bird-Tickets waren innert 48 Stunden weg. 100 an der Zahl. 400 bis 500 Menschen werden Platz finden im Chappelehof. «Diese Anzahl zu erreichen, das wäre cool», betont Patrick Amstutz. Weil die Samstage in der Region zumindest teilweise immer noch öde sind, kann es gut sein, dass die VgöS-Leute ihr Comeback tatsächlich cool finden werden. Und sogar weitermachen werden? «Das ist offen», sagen fast alle miteinander, «mal schauen, wie das Comeback rauskommen wird.» Hoffentlich cool.
VgöS-Party im Chappelehof vom Samstag, 29. November, ab 21 Uhr. – Vorverkauf via eventfrog.ch – Tickets sind limitiert und nur im Vorverkauf erhältlich.