Die Krone geht nach Baden
13.08.2024 WohlenIm Schlössli Wohlen fand die 6. Aargauer Ortsbürgerwein-Prämierung statt
Der neunköpfigen Jury wurden elf «Rote Spezialitäten mit oder ohne Holzkontakt» aus sechs Ortsbürgergemeinden vorgesetzt mit der nicht leichten Aufgabe, sich ...
Im Schlössli Wohlen fand die 6. Aargauer Ortsbürgerwein-Prämierung statt
Der neunköpfigen Jury wurden elf «Rote Spezialitäten mit oder ohne Holzkontakt» aus sechs Ortsbürgergemeinden vorgesetzt mit der nicht leichten Aufgabe, sich mehrheitlich auf einen Sieger zu einigen.
Walter Minder
Beim traditionellen Begrüssungsapéro konnte der Wohler Ruedi Donat, im Vorstand vom Ortsbürgerverband Aargau zuständig für den Prämierungsanlass, einige bekannte Gesichter und Mitglieder der Jury willkommen heissen. So Regierungsrat Dieter Egli, Grossratspräsidentin Mirjam Kosch und Nationalrat Christoph Riner. Sie wurden bei der Vergabe der Ortsbürgerwein-Krone unterstützt durch die Weinakademikerin Lidwina Weh, Rolf Wehrli von der Wehrli Weinbau AG, Pascal Furer und Roland Michel vom Branchenverband Aargauer Wein sowie von Bruno Lustenberger, Präsident GastroAargau, und von Ruedi Donat selbst.
Konzentrierte Jury
Nach einem kurzen Rückblick in die lange und bewegte Geschichte vom Schlössli in Wohlen, dessen Ursprung bis ins 12. Jahrhundert zurückgeht und das dank der finanziellen Unterstützung durch die Ortsbürgergemeinde Wohlen restauriert werden konnte und seit 2013 als beliebtes Eventlokal dient, ging es an die anspruchsvolle önologische Arbeit.
Die Degustation der elf Weine stand unter der fachkundigen Leitung vom Branchenverband Aargauer Wein und wurde professionell durch Urs Gasser geleitet, Inhaber und Geschäftsleiter des Fricktaler Weinbaubetriebes Fehr & Engeli Ueken AG. Er unterstrich die Kriterien für die Beurteilung der Weine: optischer Eindruck, Bouquet, Körperharmonie, Nachhaltigkeit im Gaumen, Reintönigkeit sowie Aromatik und Gesamteindruck. Dann wurden die ersten drei Weine eingeschenkt, selbstverständlich machte sich die Jury in Form einer Blinddegustation an die Arbeit. Jeder der elf eingereichten Weine wurde im Detail nach den erwähnten Kriterien geprüft, wobei es sich überwiegend um Pinot Noir handelte, der zum Teil im Fass ausgebaut wurde. Und dann klassierte jedes Jurymitglied die Weine mit einer 1, 2 oder 3. In der ersten Runde hatten zwei Weine die gleiche Punktzahl, die in einem Finaldurchgang ums Weiterkommen kämpften. Und dann verkündete Gasser, dass der Wein Nummer 2 die nächste Runde erreicht hat. Dort bekam dieser Wein die Nummer 1, doch dann wurde er vom Wein Nummer 2 ausgebremst und dieser bekam in der Runde 3 die Nummer 1. In der dritten Runde schwang der Wein Nummer 3 obenaus – und damit waren die Würfel gefallen, denn er landete in den folgenden Runden jeweils auf dem ersten Platz.
Viel Spannung vor der Bekanntgabe
Da die Degustationsflaschen in einer Hülle steckten, wartete man gespannt, wer denn nun die Krone mit nach Hause nehmen darf. Ein Wein, der die Jury die letzten drei Runden überzeugt hatte. Dann wurde die Hülle entfernt und der Sieger mit Jahrgang 2022 von Gasser verkündet: «Es ist ein Badener Stadtwein, nämlich der Réserve Barrique Pinot Noir Goldwand, der von der Ortsbürgergemeinde Baden zur Prämierung eingereicht worden ist.» Lidwina Weh: «Es ist ein zugänglicher Pino Noir, mit viel Fingerspitzengefühl ausgebaut, sodass das Holz nicht dominiert. Sein Charakter ist spürbar, aber er ist im Gaumen sehr harmonisch. Ich bin überzeugt, dass er ein guter Botschafter für den Weinkanton Aargau ist.»
Er wird zwölf Monate mit viel Herz im Barrique aus einheimischer Eiche ausgebaut. Ein würdiger Nachfolger für den letztjährigen Sieger «Murianer Stiefeli Ryter», einen Riesling-Silvaner der Ortsbürgergemeine Muri. Im Auftrag der Ortsbürgergemeinde Baden bewirtschaftet Michael Wetzel 2,4 Hektaren Blauburgunderstöcke. An der Ennetbadener Goldwand werden Weine höchster Güte hergestellt – der Gewinn der Krone unterstreicht diese Tatsache.