Die Beauty-Queen
12.12.2025 Wohlen, GewerbeFür die Schönheit
Die Freiämterin Gina Karpf führt ein aussergewöhnliches «Center für Schönheit»
Haare schneiden, Nägel machen, Hypnose. Alles unter einem Dach. Gina Karpf machts möglich. ...
Für die Schönheit
Die Freiämterin Gina Karpf führt ein aussergewöhnliches «Center für Schönheit»
Haare schneiden, Nägel machen, Hypnose. Alles unter einem Dach. Gina Karpf machts möglich.
Stefan Sprenger
Sie ist Vollblutunternehmerin. Und das schon seit über 10 Jahren. Gina Karpf, 33 Jahre jung, in Wohlen und Villmergen aufgewachsen, hat in Baden-Dättwil ein «Center für Schönheit» aufgebaut, das es in dieser Art so noch nicht gab. «Für innere und äussere Schönheit», sagt Karpf lachend. Haare schneiden, Massage, Arztbesuch, Hypnose, Mentaltraining oder Keratinbehandlungen: Ein solcher Mix aus verschiedenen Behandlungsarten ist einzigartig. Quasi eine Weltneuheit. 2024 lanciert sie dieses Geschäftsmodell, ein Co-Working-Konzept, bei dem sie ihre Räumlichkeiten anbietet. Das bringt Vorteile für die Selbstständigen. Und für die Kunden. In ihrem «Center für Schönheit» gibt es verschiedenste Angebote aus der Medizin, der alternativen Medizin und Schönheitsbehandlungen. Alles unter einem Dach.
Ihre Lehre zur Coiffeuse absolvierte sie in Villmergen. 2010 gelingt ihr der berufliche Durchbruch, als sie in der Königsklasse «Avantgarde» an den Swiss Hairdressing Awards den 1. Rang belegt. Das öffnet Türen. Und weil sie ehrgeizig ihre Ziele verfolgt, nutzte sie die Gelegenheit. Karpf wurde zu einer Grösse in der Hairstylisten-Szene – und hat mit ihrem Co-Working-Konzept offenbar den Nerv der Zeit getroffen. «Ich habe noch viel vor», erzählt sie von weiteren Plänen.
Die Freiämterin Gina Karpf (aus Wohlen und Villmergen) hat sich ein kleines Schönheits-Imperium aufgebaut
Sie war erst 20 Jahre jung, als sie selbstständige Unternehmerin wurde. Gina Karpf, eine preisgekrönte Friseurin, betreibt seit 2013 in Dättwil ihr eigenes Schönheitscenter namens «Ginafina». «Ich mache einfach nur das, was ich liebe», sagt sie.
Stefan Sprenger
Sie ist auf Zack. Sie ist bestens gestylt. Gina Karpf ist eine Frau mit Power. «Man muss aber sehr auf seine Work-Life-Balance achten», sagt die 33-Jährige in ihrem Salon in Baden-Dättwil. Und sie erzählt, dass sie gerade viele Tage durchgearbeitet hat, «damit ich jetzt ein paar Wochen nach Miami kann, um zu relaxen und zu feiern». Ein Lebensstil, den sie mag.
Skistar Odermatt und Fussballer Xherdan Shaqiri
Ihr steiler Weg als Unternehmerin begann in der Heimat, im Freiamt. Gina Karpf wuchs gemeinsam mit zwei Schwestern in Wohlen und Villmergen auf. Nach ihrer Zeit an der Halde-Bezirksschule absolvierte sie ihre Lehre zur Coiffeuse in Villmergen. «Ambiente» hiess das Lokal. 2010 änderte dann alles. In der Königsklasse «Avantgarde» an den Swiss Hairdressing Awards räumt die talentierte Hairstylistin den 1. Preis ab. Fortan kennt man ihren Namen in der Szene. Und für sie ist dieser Erfolg ein Sprungbrett in die Selbstständigkeit. Das Preisgeld nutzte Karpf als Startkapital und eröffnete drei Jahre später ihr eigenes Schönheitscenter namens «Ginafina». «Wenn ich etwas mache, dann richtig», sagt sie und erzählt davon, dass sie damals, als ganz junge Unternehmerin, oftmals belächelt wurde. «Ich musste schnell dazulernen», sagt sie.
Doch dies gelingt ihr. Gina Karpf hat Erfolg, zieht Kunden aus dem ganzen Land an. Auch Prominente wie Skistar Marco Odermatt, der Unternehmer Roland Brack oder Fussballer Xherdan Shaqiri gingen schon bei ihr zum Haareschneiden. Ob Star oder nicht: «Ich glaube, ich habe ein Talent, um Frisuren zu machen. Und ich mag es, wenn die Leute glücklich meinen Salon verlassen.»
Co-Working-Konzept
Und sie entwickelt Ideen, die sich als Erfolg erweisen. 2024 lanciert sie ein neues Geschäftsmodell, ein Co-Working-Konzept. Ihr Zentrum für Schönheit in Baden-Dättwil bietet Räumlichkeiten an. So sollen andere Bereiche abgedeckt werden und gleichzeitig erhalten junge Unternehmer – wie einst sie selbst – einen Platz, einen Raum, eine Chance. «Ich kann talentierten, ehrgeizigen Menschen eine Chance geben, sich selbstständig zu machen. Diese Möglichkeiten hätten sie sonst vielleicht nicht. Ich gebe ihnen den Raum, sich auf ihre Kernkompetenzen zu konzentrieren und von Anfang an durchzustarten.»
Vom Arzt bis zum Hypnotiseur
Heute kann man bei «Ginafina» nicht nur einen Friseurtermin vereinbaren, sondern es hat auch Ärzte, Ernährungsberater, Therapeuten, Hair- und Nailstylisten oder Hypnotiseure. «Alles unter einem Dach», wie sie sagt. «Die Jungunternehmer können von den neu umgebauten Räumlichkeiten profitieren und benötigen kein Startkapital, um sich selbstständig zu machen.» Das Geschäftsmodell ist gemäss Karpf ein Gewinn für beide Seiten: «Die Selbständigen können flexibel arbeiten, werden bei der Administration und fachlichen Angelegenheiten unterstützt, falls sie es wünschen. Auf der anderen Seite habe ich die Gewissheit, und Sicherheit, dass der Laden läuft und Geld verdient wird.»
Für sie persönlich hat diese Neuerung nur positive Auswirkungen. «Ich wurde von der erfolgreichen und gestressten Unternehmerin zur erfolgreichen und entspannten Unternehmerin», wie sie lachend sagt. Etwas, worauf sie besonders stolz ist: die Feedbacks der Kunden. «Wenn jemand zufrieden und happy ist, dann erfüllt auch mich das.» Gemäss Karpf hat sie viele solche positiven Rückmeldungen und zufriedene Kunden. In den Online-Bewertungen auf «Google» lässt sich dies bestätigen. Total 280 Bewertungen, fünf von fünf Sternen. «Gina hat meine Erwartungen mehr als übertroffen», heisst es beispielsweise. «Gina ist fachlich herausragend und zudem eine sehr herzliche Person», meint jemand. Oder: «Ich bin total begeistert. Sogar mein Mann staunte – und das soll etwas heissen.»
Gina Karpf will nicht stehenbleiben. Sie will stets vorangehen. «Aktuell bin ich dran, eine App für mein Co-Working-Konzept im Beauty-Bereich rauszubringen. Das würde den Kunden und den Selbstständigen helfen», wie sie erklärt. Das Unternehmertum scheint ihr im Blut zu liegen. Ihr Onkel arbeitet im Immobilienbereich, ihr Vater ist Banker. «Ich habe das in meinen Genen. Wenn ich etwas will, dann gehe ich ehrgeizig und bodenständig meinen Weg ans Ziel», sagt Gina Karpf.
Sie sagt, sie braucht morgens nur fünf Minuten im Bad
Sie selbst wohnt nicht mehr im Freiamt, aber ist noch oft in der Region. Auch, weil ihre Mutter, ihre Grosseltern und ein paar Freunde nach wie vor hier leben. «Heimat bleibt Heimat», sagt Karpf, die gemäss eigenen Angaben morgens nur fünf Minuten im Badezimmer braucht, bevor sie das Haus verlässt. Gina Karpf sagt, dass sie durch die Heimat auch Wurzeln erhalten hat. Etwas, was besonders in dieser Branche wichtig ist. «In der Beauty-Szene ist vieles oberflächlich. Gut aussehen wollen wir alle. Aber ich glaube, ein guter Charakter sorgt für mehr Schönheit als das Äussere.»
Und so bietet sie in ihrem Schönheitszentrum nicht nur Dinge an für Äusserlichkeiten, sondern auch für die innere Balance. «Ich selbst durfte durch Hypnose wunderbare Erfahrungen machen», wie sie sagt. Und es sind solche Ereignisse die sie bestärken, ihr Co-Working-Konzept und ihre Unternehmen weiterzuziehen.


