Der zweite Streich
14.11.2023 Fussball, SportFussball, 1. Liga classic: FC Muri – FC Dietikon 2:1 (1:0)
Nach dem ersten Sieg der Saison auswärts in Köniz zeigt die Formkurve des FC Muri weiter nach oben. Im achten Heimspiel gelingt der erste Sieg. Muri ist nicht mehr Schlusslicht.
...Fussball, 1. Liga classic: FC Muri – FC Dietikon 2:1 (1:0)
Nach dem ersten Sieg der Saison auswärts in Köniz zeigt die Formkurve des FC Muri weiter nach oben. Im achten Heimspiel gelingt der erste Sieg. Muri ist nicht mehr Schlusslicht.
Weil Muri die Chancen nicht nutzt, wird es auch in diesem Spiel am Ende hektisch. Doch die Murianer bringen den Sieg über die Runden, holen den ersten Heimsieg in dieser Saison und geben die rote Laterne ab.
Strahlende Gesichter trotz schmuddeligem Wetter. Muri erkämpft sich gegen Dietikon den zweiten Saisonsieg. Mit einer geschlossenen und solidarischen Mannschaftsleistung lassen die Freiämter bis zur 80. Minute nur wenig zu und kontrollieren die Partie über weite Strecken.
Kurioses 1:0
Und profitieren in der 13. Minute von einem Aussetzer des Dietiker Torwarts, dem ein Auswurf völlig misslingt. Anstatt zum freistehenden Mitspieler wirft er den Ball direkt in die Füsse von Linksaussenspieler Lulzim Aliu, der das Spielgerät, ohne zu zögern, wieder in Richtung Tor spediert. Offenbar verschätzt sich der Gästegoalie auch da, meint wohl, dass der Ball am Tor vorbeifliegt. Doch das tut er nicht und so gehen die Klosterdörf ler auf kuriose Art und Weise – aber verdient – mit 1:0 in Führung.
In den ersten 45 Minuten erspielt sich Muri ein deutliches Chancenplus, vergibt mehrere Hochkaräter und müsste mindestens zwei Tore mehr schiessen. Doch sowohl Guy-Roger Eschmann als auch Miguel Ferreira vergeben ihre Grosschance fahrlässig, was auch dem Trainer nicht entgangen ist: «Mit der Chancenauswertung können wir nicht zufrieden sein», findet Trainer Luca Ferricchio trotz Sieg auch kritische Worte. «Am Schluss waren wir wieder hektisch, was zu vielen Freistössen und Eckbällen führte. Da müssen wir unbedingt abgeklärter werden, wenn wir nicht jedes Mal eine turbulente Schlussviertelstunde wollen.»
Der Gefoulte tritt an und trifft
In der Pause mahnt er sein Team zur Geduld. «Je länger die Partie dauert, desto mehr Räume werden wir bekommen», ist er in der Halbzeit überzeugt. Und er sollte Recht behalten. Dietikon spielt nach dem Pausentee etwas offensiver, was den Murianer Stürmern mehr Platz gibt. Muri nutzt die Freiräume. Nach einer Stunde Spielzeit kann Mittelstürmer Guy-Roger Eschmann nur mit einem Foul am Torschuss gehindert werden und der Schiedsrichter entscheidet sofort auf Elfmeter. Der Gefoulte tritt selber an und lässt dem Torhüter keine Chance
– 2:0. In der folgenden Viertelstunde müsste das Heimteam den Sack zumachen, denn Dietikon wirft alles nach vorne. Muri kann mehrere Konter fahren, spielt im letzten Drittel aber zu ungenau, um die Partie frühzeitig zu entscheiden.
Nur kurz gezittert
Die letzten zehn Minuten sind dann wieder eine grosse Zitterpartie, und manch einer erinnert sich an das Spiel gegen Bassecourt, als Muri bis zehn Minuten vor Schluss ebenfalls mit 2:0 führte und am Schluss noch froh sein musste, mit 2:2 und nicht als Verlierer vom Feld zu gehen. Auch diesmal schwimmt die Hintermannschaft der Freiämter gehörig und die Platzherren holen sich Verwarnungen im Minutentakt ab. Und auch diesmal fällt der Anschlusstreffer zum 2:1. Allerdings erst in der 97. Spielminute per Elfmeter. Sekunden später ist Schluss, der Sieg eingetütet, die rote Laterne abgegeben und der Jubel gross. Nächsten Sonntag geht es auswärts zum neuen Schlusslicht FC Langenthal. Die Murianer wollen ihren Lauf natürlich weiterziehen und mit drei Punkten einen weiteren Schritt Richtung Ligaerhalt machen. Die Vorrunde, die oft sehr schwach lief, scheint für Muri doch noch in versöhnlichere Bahnen gelenkt zu werden. --pf
Der Bann ist gebrochen
Erstes Tor für Muri-Stürmer Guy-Roger Eschmann. Per Elfmeter (er selbst wurde gefoult) trifft er zum wichtigen 2:0 gegen Dietikon. Der 31-jährige, der schon in Tschechien, Israel oder Spanien kickte, hat sich mittlerweile gut eingelebt im Freiamt. Der erfahrene Fussballer sieht auch eine Entwicklung des Teams: «Die Leistungen sind seit ein paar Runden eigentlich immer konstant. Wir spielen unser Spiel und rücken auch nicht davon ab, wenn es mal nicht so läuft. Die Mannschaft ist seit Saisonbeginn definitiv mehr zusammengewachsen.» Er selbst spielte bereits acht Mal für Muri, traf aber noch nie. Jetzt ist der Bann gebrochen. «Wenn ein Stürmer erst gegen Ende der Vorrunde zum ersten Mal trifft, ist das natürlich etwas anders als erwartet. Aber nun hat es ja endlich geklappt und damit ist der Knoten hoffentlich geplatzt. Ich kenne das aus früheren Spielzeiten – sobald man trifft, fällt das Toreschiessen plötzlich leichter. Ich bin zuversichtlich, dass ich nun regelmässig treffe und meiner Mannschaft so helfen kann.»
Nun brauche es konstant gute Leistung des FC Muri – und zwar bis zum Ende eines Spiels. Er persönlich sagt nach seiner Torpremiere: «Die nächsten Gegner müssen sich warm anziehen.» --pf