«Der ÖV darf nicht in Muri enden»
01.10.2024 Grosser Rat, Region OberfreiamtAusblick auf die Grossratswahlen: Interview mit Franziska Hirzel, Kandidatin der FDP aus Sins
Eines ihrer Schwerpunktthemen ist Lebensqualität im Alter. Franziska Hirzel kandidiert für die FDP auf Listenplatz fünf für einen Grossratssitz.
...Ausblick auf die Grossratswahlen: Interview mit Franziska Hirzel, Kandidatin der FDP aus Sins
Eines ihrer Schwerpunktthemen ist Lebensqualität im Alter. Franziska Hirzel kandidiert für die FDP auf Listenplatz fünf für einen Grossratssitz.
Thomas Stöckli
In den letzten Jahren hat der Kanton immer mehr Steuern eingenommen als budgetiert. Nun möchte Finn Neiger, Kandidat der SP, von Ihnen wissen: Was sollte man mit dem Geld tun?
Franziska Hirzel: Grundsätzlich muss man es dem Steuerzahler zurückgeben. Da gibt es für mich zwei Varianten: Entweder in Form einer Steuersenkung oder als zusätzliche Abzüge. Ich persönlich würde die Steuersenkung vorziehen. So geht das Geld in gleichem Masse an alle zurück.
Was reizt Sie, den Bezirk Muri in Aarau zu vertreten?
Ich finde, wir haben hier eine sehr lebenswerte Gegend. Es reizt mich, diese Region zu vertreten und mitzugestalten, dass sie als Lebensraum so attraktiv bleibt. Dazu gehört die Mischung aus Natur und Freizeitangeboten. Aber auch die Industrie, die sich interessanterweise in den letzten Jahren vermehrt hier angesiedelt hat. Kurze Wege zur Arbeit und ein Gesundheitssystem vor Ort sind wertvoll. Ebenso eine Infrastruktur für alle. Nicht nur für die jungen, sondern auch für die älteren Leute.
Was sollten die Wählerinnen und Wähler von Ihnen unbedingt wissen?
Ganz viele Leute wissen gar nichts von mir, weil sie mich noch nicht kennen. Wenn ich mich mit einigen Worten beschreiben soll, sind es folgende: Ich bin sehr kommunikativ, weltoffen, wertschätzend und herzlich. Die Menschen in meinem Leben sind mir wichtig und ich pflege diese Beziehungen intensiv.
Welchen Stellenwert nahm die Politik in Ihrem bisherigen Leben ein?
Ich war schon in ganz jungen Jahren politisch aktiv. Schon immer in der FDP. Als ich 1999 nach Sins zog, fand ich hier eine aktive Partei vor, die Leute gesucht hat, die sich engagieren wollten. Ich bin seit 20 Jahren im Vorstand, seit 18 Jahren als Aktuarin, und war acht Jahre in der Schulpflege.
Der Aargau ist der Energiekanton. Wofür können Sie sich am meisten begeistern: ein neues Kernkraftwerk, Windräder auf dem Lindenberg oder Solaranlagen auf jedem Dach?
Grundsätzlich sollte man die Atomkraftwerke weiterlaufen lassen. Damit lässt sich ein grosser Teil des Energiebedarfs abdecken. Daneben kann man trotzdem in Erneuerbare investieren. Windräder finde ich als alternative Energiequelle vom Kosten-Nutzen-Verhältnis her sinnvoller als Solaranlagen, weil sie Tag und Nacht Energie liefern und nicht nur, wenn die Sonne scheint.
Das Freiamt ist stolz auf seine Alt-Bundesrätin Doris Leuthard und stellt mit Jean-Pierre Gallati aktuell einen Regierungsrat. Wer von diesen beiden taugt mehr als Vorbild für Sie?
Als Sinserin möchte ich dazu noch Kaspar Villiger ins Spiel bringen. Oder Simonetta Sommaruga, die ihre Wurzeln hier hat. Vorbilder sind sie für mich aber nicht.
Gibt es zumindest Aspekte, die Sie gerne von jemandem der Genannten hätten?
Bei Kaspar Villiger beeindruckt mich seine Volksnähe. Er ist der natur- und menschennächste Politiker mit Wurzeln im Freiamt, den wir je hatten.
Wenn Sie könnten, was würden Sie im Bezirk Muri sofort verändern und warum?
Da kommt mir als Erstes die Erschliessung durch den öffentlichen Verkehr in den Sinn. Die darf nicht in Muri aufhören und auf der anderen Seite nicht in Rotkreuz. Ein Beispiel ist der Nachtzug, der nur bis Muri verkehren wird. Bei uns ist der Anschluss vieler Dörfer an den ÖV nicht gewährleistet. Vor allem in den Busbetrieben heisst es oft: Das rentiert nicht. Kein Wunder, wenn man riesige Busse herumfahren lässt. Da gäbe es sicher bessere Lösungen.
Welches konkrete persönliche Ziel haben Sie sich für die Grossratswahlen gesetzt?
Ich will Stimmen generieren. Und ich will ein gutes Resultat erreichen.
Im Dienste der FDP?
Im Dienste der Bevölkerung, die mich wählt. In erster Linie repräsentiert man als Grossrätin nicht die Parteiinteressen, sondern die Bedürfnisse der Bevölkerung.
Im nächsten Interview dieser Serie kommt Patricia Frey von der Mitte zu Wort. Was würden Sie gerne von ihr wissen?
Welchen Stellenwert hat die Alterspolitik für Sie und welche Massnahmen würden Sie zu diesem Thema umsetzen?
Persönlich
Franziska Hirzel ist Kauffrau und engagiert sich in Sins seit 20 Jahren im Vorstand der FDP. Einen besonderen Stellenwert haben in ihrem Leben die beiden erwachsenen Söhne, mit denen sie manchmal heute noch Lego zusammensetze, viel diskutiere – auch über politische Themen. Die Freizeit verbringt sie gerne mit ihrem Partner und Freunden, etwa auf Ausflügen mit ihren Vespas, Reisen in alle Richtungen, Wanderungen und Ausflügen, bei gemeinsamem Kochen und Essen. Seit 16 Jahren arbeitet die Sinserin beim gleichen Arbeitgeber. Über die beruflichen Möglichkeiten, die sie erhalte, sei sie sehr glücklich. Daneben engagiert sie sich aktiv für Projekte wie die Stiftung Wohn- und Werkheim Schmetterling in Cham.
Die Kandidaten der FDP
In Hinblick auf die Grossratswahlen vom 20. Oktober wird jeweils ein Kandidat oder eine Kandidatin der sechs grossen Parteien vorgestellt. Dabei kommt ein Zufallsgenerator zum Einsatz, wobei die bisherigen Grossräte ausgeschlossen sind.
Nachfolgend die Liste aller Kandidierenden der FDP des Bezirks Muri: Stefan Huwyler, Muri (bisher); Tobias Knecht, Muri; Alexander Eigensatz, Sins; Martin Arnold, Muri; Franziska Hirzel, Sins; Joshua Netzer, Sins; Henrieta Suter-Paulik, Muri; Martin Walt, Muri.