An der Hochwachtstrasse drang ein Unbekannter in ein Haus ein und übernachtete
Eine unbekannte Person übernachtete in einem Keller, verputzte grosse Massen an Kägi Fret – und hinterliess ein Durcheinander. Die Besitzer waren erst schockiert, doch ...
An der Hochwachtstrasse drang ein Unbekannter in ein Haus ein und übernachtete
Eine unbekannte Person übernachtete in einem Keller, verputzte grosse Massen an Kägi Fret – und hinterliess ein Durcheinander. Die Besitzer waren erst schockiert, doch können sie mittlerweile darüber lachen. Die Polizei rät dazu, die Türen abzuschliessen und die Augen offen zu halten.
Stefan Sprenger
Da staunte Familie Müller (Name geändert) am vergangenen Samstagmorgen nicht schlecht. Es herrschte ein riesiges Durcheinander im Luftschutzraum und im Keller an der Hochwachtstrasse. Eine Matratze wurde gezügelt, eine Lampe rausgeschraubt, ein Verlängerungskabel gezogen und viele Kisten an einen anderen Platz gestellt. Dazu verköstigte sich die unbekannte Person an den Vorräten. Ein Eis-Tee, Milch und ganz viel Kägi-Fret-Schokolade hatte jemand verputzt. Da gönnte sich jemand eine Übernachtung mit süssem Frühstück.
Eingangstüre offen gelassen
Schnell wird klar, dass nichts gestohlen wurde. Doch trotzdem bleibt ein mulmiges Gefühl. «Nichts war mehr dort, wo es war», erzählt Frau Müller, der das Haus gehört. «Wir sind erschrocken, dass eine fremde Person ins Haus gedrungen ist und hier geschlafen hat. Es könnten auch mehrere Nächte gewesen sein», sagt sie weiter.
Der ungebetene Eindringling kam ins Haus, weil die Eingangstür nicht abgeschlossen war. «Die Wohnungstüren sind geschlossen, jedoch blieb die Haupttür am Eingang immer offen», erklärt sie. Doch das wird sich fortan ändern. Denn auch wenn die Familie mittlerweile den Schokoladen-Schläfer-Vorfall auch mit Humor sieht, so bleibt ein seltsames Gefühl, wenn plötzlich eine fremde Person im Keller auf einem Bett schläft. «Was ist, wenn sie erwischt wird?»
Nicht der erste Fall in der Region
Die Familie alarmierte die Polizei. Marco Veil, Chef der Regionalpolizei Wohlen, bestätigt auf Anfrage, dass es zu dieser unliebsamen Übernachtung gekommen ist. «Jemand hat sich Zugang verschafft und dort übernachtet. Es gab keinerlei Sachschaden.» Der «Täter» sei nicht aufgegriffen worden, jedoch besteht eine Vermutung, wer es gewesen sein könnte. Denn: Der Fall ist nicht der erste dieser Art in der Region. Auch beispielsweise bei den Schrebergärten in Wohlen und an weiteren Orten gab es solche Zwischenfälle mit einem unbekannten Schlafgast. «Es gab dabei aber nie einen Einbruch und auch keine Sachbeschädigungen», sagt Veil. Es geht also «nur» um Hausfriedensbruch von einem Menschen, der anscheinend gerne in fremden Gebäuden schläft – und Kägi Fret mag. Veil verfällt nicht in Panik. Er rät: «Haustür abschliessen. Und in den dunklen und kalten Monaten sowieso immer wachsam sein.» Weil auch Einbrecher vermehrt unterwegs sind.
Im Fall des Kellerschläfers besteht wohl keine Gefahr für die Bevölkerung. Und trotzdem sagt Frau Müller: «Ab jetzt schliessen wir die Tür ab und kontrollieren dies strikt. Im Nachhinein ist man immer schlauer.»