Dauerspieler jagt Weltrekord
08.09.2023 WohlenEr möchte ins Buch der Rekorde
Auf der Minigolfanlage will Roman Ruf einen Weltrekord aufstellen
Minigolf, der gemütliche Breitensport. Roman Ruf sieht das anders. Er will in Wohlen 1000 Runden drehen.
Daniel ...
Er möchte ins Buch der Rekorde
Auf der Minigolfanlage will Roman Ruf einen Weltrekord aufstellen
Minigolf, der gemütliche Breitensport. Roman Ruf sieht das anders. Er will in Wohlen 1000 Runden drehen.
Daniel Marti
«Manchmal», sagt er, sei er schon ein wenig verrückt. Natürlich im positiven Sinn. Und manchmal macht sich Roman Ruf einen Spass daraus, ungewöhnliche Ideen zu entwickeln. Und genau so ist das Projekt eines Weltrekordversuchs entstanden. 1000 Runden auf der Minigolfanlage in Wohlen sollten doch zu schaffen sein, scherzte er bei seinen Kollegen. Und die wollten Beweise sehen. Denn schliesslich ist der 35-jährige Wohler kein begnadeter Minigolfspieler. Seine beste Platzrunde liegt gegenwärtig bei 45 Schlägen. Das ist Durchschnitt, der Platzrekord liegt knapp 20 Schläge tiefer. Egal, wenn sich Ruf etwas in den Kopf gesetzt hat, dann will er da durch. Er will ins «Guinnessbuch der Rekorde». Darum die Idee: 1000 Runden innert sechs Monaten. Das sollte machbar sein, meint er. Wenn man jedoch bedenkt, dass eine Platzrunde mindestens 30 Minuten dauert, hat der Breitensportler mindestens 500 Stunden auf der Minigolfanlage vor sich. Und das dann auch während der Winterzeit. Aber Ruf mag die Herausforderung und den Nervenkitzel. Er sagt noch eines: Er sei kein typischer Sportler, höchstens ein Hundesportler. Ein guter Tänzer sei er auch. Mitte September will er starten – und nach 1000 Runden den neuen Weltrekord feiern. «Ich bin bereit – mental und körperlich», sagt er und schaut selbstbewusst auf die Minigolfanlage.
Der Wohler Roman Ruf will ins «Guinnessbuch der Rekorde»: 1000 Runden auf der Minigolfanlage
Er mag den Nervenkitzel und er will unbedingt gesetzte Ziele erreichen. Eines hat sich Roman Ruf in den Kopf gesetzt. Er will auf der Minigolfanlage in Wohlen einen Weltrekord aufstellen.
Daniel Marti
Neue Rekorde, die reizen ihn ganz besonders. Weltrekorde erst recht. Und am besten sind die Ideen ziemlich ausgefallen, etwas verrückt oder dann besonders ehrgeizig. Und die kuriosesten Abenteuer kommen Roman Ruf am Feierabend bei einem kühlen Bier mit Kollegen in den Sinn. Ein spontaner Gedanke kann reichen.
Total über 20 Tage auf der Anlage
Minigolf, beliebt als Breitensport, liess ihn plötzlich nicht mehr los. Am liebsten gleich etliche Runden drehen. Vielleicht sogar 1000-mal die 18er-Bahn meistern. Sollte doch machbar sein. Geboren war die Idee: 1000 Runden auf der Minigolfanlage des Schüwo-Parks innerhalb von sechs Monaten. Diese Leistung sichert ihm zudem einen Eintrag im «Guinnessbuch der Rekorde». Ausgerechnet ihm, der so gerne Rekorde jagt. Erst in Gedanken – dann ganz konkret. «1000 Runden, das ist doch realistisch», betont er.
Dann die Hochrechnung: Eine halbe Stunde für eine Runde. Macht 500 Stunden für den Rekord. Sind 20,8 Tage, die er insgesamt auf der Minigolfanlage verbringen muss.
Und Roman Ruf ist nicht ein Mann der Worte, er liebt Taten. Und dies, obwohl er nicht mal ein hochklassiger Minigolfspieler ist. Dieser kleine Ball muss einfach über die Hindernisse ins kleine Loch, am liebsten mit ganz wenigen Schlägen. Minigolfspezialist sei er nicht, Freizeitspieler schon eher, gibt er zu. «Aber nach dem erfolgreichen Weltrekord bin ich vielleicht ein Profi.»
Mental und körperlich fit
Und er weiss auch, dass jede der 18 Bahnen ihre Eigenheiten hat. «Und wenn ich dann tausendmal die Anlage bespielt habe, werde ich wohl alle 18 Bahnen auswendig können.» Seit Roman Ruf sich des Weltrekord-Gedankens angenommen hat, bereitet er sich auf die Mammutaufgabe vor. Er suchte das Gespräch mit Markus Huber, Präsident des Minigolfclubs Wohlen. Und dessen Tipps machen Ruf langsam, aber sicher zum Fachmann. Auch Tobias Rohner, Verwaltungsratspräsident der Sportpark Bünzmatt AG, ist vom Weltrekordversuch begeistert. Die AG stellt die Anlage selbstverständlich gratis zur Verfügung. Roman Ruf kann rundum auf Unterstützung zählen. Er sucht weiterhin Silber-, Gold- und Platin-Partner. Letztlich ist es jedoch keine grosse finanzielle Angelegenheit. Sondern Ruf muss einfach viel Zeit in sein Vorhaben investieren.
Der selbstständige Unternehmer will alle Fäden alleine in der Hand halten. Und er weiss, dass er für den Weltrekordversuch fit sein muss – mental und körperlich. Als ehemaliger Tänzer, der Wettbewerbe bestritten hat, sollte er gerüstet sein. Und wird er auch über die Minigolfbahnen hinweg tänzeln? Vielleicht am Anfang. Der Start erfolgt am Montag, 18. September. Roman Ruf ist bestrebt, die grosse Distanz so gut wie möglich einzuteilen. «Vor allem am Anfang macht es Sinn, jeden Tag auf der Bahn zu sein.» Er hofft auf mildes Herbstwetter. Und an Weihnachten will er im Minimum 300 Runden gedreht haben. Denn im Winter kann es hart werden. Kälte, Regen, Schnee, Frost können die Bahn phasenweise unbespielbar machen.
Und selbstverständlich muss der Weltrekordversuch auch genau kontrolliert werden. Erstens gibt Ruf seine Spielzeiten auf der Anlage im Vorfeld bekannt (auf der Homepage des Schüwo-Parks) und ein Notar macht unangekündigt Stichproben und kontrolliert die Protokolle jeder Runde haargenau. «Erst dann wird der Weltrekordversuch auch beglaubigt.» Sollte der Weltrekordversuch tatsächlich gelingen, so wird es dann im «Guinnessbuch der Rekorde», Ausgabe 2025, einen offiziellen Eintrag geben. «Und ein Zertifikat», freut sich der 35-jährige Wohler.
Die nötige Spannung aufbauen
Aber so weit will er noch gar nicht denken. Der Rekordversuch dauert von Mitte September bis Mitte März. Darauf will er sich konzentrieren. «Für einen solchen Weltrekord braucht es auch eine gewisse Spannung», sagt er. Und er sei nur realisierbar, weil er sich als Unternehmer gut organisieren könne. «Ich brauche einfach einen guten Start, dann wird das klappen.» Und es gehe ihm nicht ums Prestige, sagt er noch, «sondern ich will beweisen, dass man das durchziehen und das Ziel erreichen kann».
Und mit schrägen Ideen hat er zudem Erfahrung: Roman Ruf ist auch schon bei einem Balanceakt von Hochseilartist Freddy Nock beteiligt gewesen. Mit Nervenkitzel und Rekorden kennt er sich also aus.