Das Miteinander zelebriert
12.11.2024 Region BremgartenErfolg der Kunstausstellung von «Alli mitenand» Zufikon zum 20-Jahr-Jubiläum
Seit zwei Jahrzehnten wird in Zufikon Menschen mit Migrationshintergrund in lockerer Atmosphäre Deutsch beigebracht und sich über Kulturen ausgetauscht. Ein ...
Erfolg der Kunstausstellung von «Alli mitenand» Zufikon zum 20-Jahr-Jubiläum
Seit zwei Jahrzehnten wird in Zufikon Menschen mit Migrationshintergrund in lockerer Atmosphäre Deutsch beigebracht und sich über Kulturen ausgetauscht. Ein Erfolgsprojekt der Gruppe «Alli mitenand» in enger Zusammenarbeit mit der Realschule Zufikon. Zum runden Geburtstag zeigten die Jubilaren «Unikate und TeamKunst».
Sabrina Salm
Das «Alli mitenand Zufikon» mit seinem Café International ist seit 20 Jahren bekannt für seine ehrenamtliche und sehr engagierte Arbeit mit fremdsprachigen Menschen. Die niederschwellige Deutsch-Sprachförderung für alle Generationen findet im Café vor allem über «Konversation» statt. In der Region Bremgarten war es damals ein einzigartiges Projekt. Das bis heute als erfolgreich bezeichnet werden kann. Zu den Initianten gehören Denise Huser sowie Lis und Heinz Keller. Noch heute sind sie mit grossem Engagement und viel Herzblut zusammen mit vielen freiwilligen Kursleiterinnen und Kursleitern im Einsatz. «Von euch können sich viele Leute eine Scheibe abschneiden», lobt Gemeinderätin Natascha Brunold das Team «Alli mitenand» bei der Vernissage zur Kunstausstellung. «Ohne euch würde in Zufikon etwas fehlen.» Die Gruppe würde es schaffen, Brücken zwischen Nationen zu schlagen. «Wir von der Gemeinde können gar nicht genug danken.» Für die vielen ehemaligen und aktuellen Helfenden gab es zum Dank eine Rose. Und für das «Alli mitenand» einen Zustupf von 1000 Franken als Wertschätzung.
Win-win-Situation für alle Beteiligten
Bei der kleinen Feier vom Freitagabend gab es neben einer Jamsession von Oudskul Omello, einem professionellen Musiker, ein Podiumsgespräch. Yorsha Yogaratnam brachte dabei den Einblick ein, wie das Café International Kinder beeinflusst. Denn die heute 25-Jährige besuchte die Treffs damals mit ihrer Mutter. «Wir waren so viele Kinder unterschiedlicher Nationalitäten. Die einzige Gemeinsamkeit war die deutsche Sprache.» Es habe ihr nicht nur bei der Sprachbeherrschung geholfen, sondern habe ihr auch ermöglicht, andere Kinder aus anderen Kulturen kennenzulernen. «Und das war sehr wertvoll.» Diese Aussage bestärkt Denise Huser von der Bedeutung, dass beim Café International Kinder dabei sind. «Je früher fremdsprachige Kinder mit der hiesigen Sprache konfrontiert werden, umso besser», findet die Spielgruppenleiterin. Das erleichtere ihnen den Einstieg in die Volksschule. Vonseiten der Schule sprachen Schulrektor Giovanni Soricelli und Realschullehrerin Martina Burkard. 20 Jahre «Alli mitenand» bedeuten auch 20 Jahre Zusammenarbeit mit der Realschule Zufikon. Allmonatlich unterstützen Schülerinnen und Schüler die Deutsch-Trainings und nehmen die Position der Lehrer ein. «Eine Win-win-Situation für alle», sind sich die Beteiligten einig. Giovanni Soricellis Unterstützung für dieses Miteinander war von Beginn an gegeben. Er als Secondo wisse von dieser Wichtigkeit aus eigener Erfahrung. «Dass wir an der Schule Zufikon immer wieder solch engagierte Lehrerinnen und Lehrer haben, die den extra Aufwand auf sich nehmen, beeindruckt mich nach wie vor.» Lehrerin Martina Burkard ist überzeugt: «Die Möglichkeiten, dass die Realschülerinnen und -schüler mit erwachsenen Personen zusammentreffen, gibt ihnen Selbstvertrauen und auch mehr Sicherheit für die Lehrstellensuche.»
Kunstinstallation mit grosser Wirkung
Über 20 Personen aus fünf Kontinenten haben in den vergangenen Wochen diverse Kunstwerke erstellt und sich so mit ihrem kreativen Talent für die Jubiläumsausstellung «Unikate und TeamKunst» miteingebracht. Auch die Realschüler haben sich beteiligt und eine Installation entwickelt. Auf grossen Tafeln haben sie alle Namen derjenigen Schülerinnen und Schüler, die einmal in diesem Projekt involviert waren, aufgeschrieben. So kamen über 300 Namen zusammen. Die Kunstinstallation war einfach gehalten, hatte aber eine grosse Wirkung auf die Besuchenden. Denn sie zeigte, einen Bruchteil der Menschen, die «Alli mitenand» in den vergangenen 20 Jahren geprägt hat.