«Das Beste für Wohlen»
17.03.2023 WohlenIsler-Areal: Dringliche Motion von Die Mitte, GLP, EVP, SP, FDP, Dorfteil Anglikon und Grüne
«Das Isler-Areal soll endlich öffentlich ausgeschrieben werden.» Unter diesem Titel lancieren sechs Parteien und eine Gruppierung eine dringliche Motion. Mit ...
Isler-Areal: Dringliche Motion von Die Mitte, GLP, EVP, SP, FDP, Dorfteil Anglikon und Grüne
«Das Isler-Areal soll endlich öffentlich ausgeschrieben werden.» Unter diesem Titel lancieren sechs Parteien und eine Gruppierung eine dringliche Motion. Mit dem Vorstoss wolle man «das Beste für Wohlen herausholen, und zwar auf allen Ebenen», sagt Stefanie Dietrich, Fraktionspräsidentin der Mitte.
Daniel Marti
Die Zukunft des Isler-Areals, die beschäftigt die gesamte Wohler Politik. Nun liegt der nächste Vorstoss auf dem Tisch. Unterschrieben von den Fraktionschefs von Mitte, GLP/EVP, SP, FDP / Dorfteil Anglikon, Grüne. Man wolle ja das Gleiche, nämlich, dass es vorwärtsgeht auf dem Isler-Areal, erlärte Stefanie Dietrich, Mitte.
Der Antrag im Originaltext: «Der Gemeinderat wird beauftragt, das Isler-Areal bis spätestens Ende des laufenden Jahres im Baurecht öffentlich auszuschreiben. Es soll offengelassen werden, ob sich eine oder mehrere Parteien zusammen bewerben.»
Ausschreibung soll endlich erfolgen
«Das Isler-Areal mit einer Gesamtfläche von 7490 m2 ist bis heute nicht öffentlich ausgeschrieben, obwohl man im Einwohnerrat und in der Bevölkerung schon lange von der Umsetzung des bestehenden Gestaltungsplans spricht. Dieser Gestaltungsplan ist schon mehr als zehn Jahre alt. Von einem Baustart ist man noch weit weg», dies schreiben die Motionäre im aktuellen Vorstoss als Begründung. Im August 2022 wurden zwei Motionen eingereicht, «die sich gegenseitig widersprechen». Die eine fordert, das südöstlichste Baufeld an fünf Firmen mit Sitz in Wohlen anzubieten, und die andere fordert, dass die Gesamtfläche nur einem Investor angeboten werden soll.
«Der gemeinsame Nenner beider Motionen ist es jedoch, dass die öffentliche Ausschreibung für die Baurechtsvergabe des Isler-Areals nun endlich stattfinden soll. Die Warterei muss ein Ende haben», heisst es weiter. Ferner seien sich die Motionäre beider genannter Vorstösse einig, «dass die Baurechtsvergabe für die Gemeinde Wohlen finanziell so gut wie möglich ausfallen soll und dass auch die Regionalität des Investors beziehungsweise der Investoren ein wichtiges Kriterium sein soll».
Gemeinderat an eine Frist binden
Die Dringlichkeit der vorliegenden, aktuellen Motion wird wie folgt begründet: Die beiden erwähnten Motionen sind für die Einwohnerratssitzung vom kommenden Montag, 20. März, traktandiert (siehe Artikel Seite 3). «Beide Motionen finden wahrscheinlich keine Mehrheit», heisst es im Schreiben des aktuellen Vorstosses. Die vorliegende dringliche Motion wird daher auf die gleiche Einwohnerratssitzung eingereicht, «da sie das Ziel hat, eine solide Mehrheit im Parlament zu finden. Mit einer Dringlicherklärung wird ermöglicht, dass das Isler-Areal noch in diesem Jahr im Baurecht öffentlich ausgeschrieben werden kann.» Weiter wird der Gemeinderat mit der Überweisung an diese Frist gebunden. Mit der Ausschreibung können sich alle interessierten Investoren mit ihren Projekten für das Isler-Areal bewerben.
Bei einer Überweisung der vorliegenden Motion sollen die beiden anderen Motionen zurückgezogen werden; so lautet die informelle Absprache unter den Motionären beider Vorstösse.
Allerdings macht die SVP beim gemeinsamen jetzigen Vorstoss nicht mit. Die Volkspartei hat sich bisher klar und deutlich hinter das Begehren gestellt, das dem einheimischen Gewerbe ein Baufeld auf dem Isler-Areal garantiert.
Weitere Geduldsprobe
Für die fünf Wohler Unternehmungen, die auf dem Isler-Areal ein Kompetenzzentrum errichten möchten, kommt der aktuelle Vorstoss überraschend. Seit Mitte Januar 2021 sind sie an dieser Sache dran, vor zwei Jahren und zwei Monaten wurde der Gemeinderat informiert und ihr Anliegen deponiert (siehe Ausgabe vom vergangen Dienstag). Geschehen ist in dieser Zeitspanne wahrlich wenig. «Und wir sind enttäuscht darüber», sagt Urs Müller, «dass Personen, die die Motion für unser Kompetenzzentrum unterstützt haben, nun eine neuerliche Motion unterschreiben.» Seine Befürchtung, dass der politische Rückhalt für ihr Bestreben nun schwinden könnte, ist durchaus verständlich.
Wohl eine erneute Bewerbung
Die aktuelle Motion wolle das Beste für Wohlen, hält Müller als Sprecher der Unternehmungen noch fest. «Das wollen wir auch.» Was der neue Vorstoss für die fünf Unternehmungen mit Sitz in Wohlen genau bedeutet, das mag er nicht prognostizieren. «Wir haben unsere Bewerbung abgegeben», man werde dies halt nochmals tun. Die fünf Firmen möchten jedoch in ihrer Planung, die vor über zwei Jahren begonnen hat, viel weiter sein. Ob es wahrlich in ihrem Sinn vorwärtsgeht, wagt Müller zu bezweifeln. Den die fünf Firmen mussten bisher sehr viel Geduld aufbringen. Eine weitere Geduldsprobe ist also angesagt.
Es gibt auch Abschnitte der neuesten Motion, die den fünf Unternehmungen durchaus passen. Beispielsweise, dass dem Gemeinderat eine Frist gesetzt wird betreffend öffentliche Ausschreibung, die noch in diesem Jahr erfolgen muss. --dm