Besenbürens Stimmberechtigte entscheiden sich für das traditionelle Info-Blatt
Es war nicht der Millionen-Betrag zur Sanierung der Dorfstrasse, der zu reden gab. Es waren viel mehr die Gehwegverbindung im Hinterdorf und der Antrag zur Einstellung des ...
Besenbürens Stimmberechtigte entscheiden sich für das traditionelle Info-Blatt
Es war nicht der Millionen-Betrag zur Sanierung der Dorfstrasse, der zu reden gab. Es waren viel mehr die Gehwegverbindung im Hinterdorf und der Antrag zur Einstellung des «Bäsi-Blättli», welche die Stimmberechtigten bewegten und zu Diskussionen führten. In beiden Punkten folgten sie nicht dem Antrag des Gemeinderates.
Richard Gähwiler
«Nach der Baustelle ist vor der Baustelle», begann Gemeinderat Thomas Lang seine Erläuterungen zum Ausbau der dritten Etappe Sanierung Dorfstrasse. Gemäss der Generellen Entwässerungsplanung (GEP) sei in der Dorfstrasse das zum Teil aus den 1970er-Jahren stammende Abwassersystem zu sanieren und dann als Meteorabwasserleitung zu nutzen. Neu sei eine Schmutzabwasserleitung zu erstellen. Das Ressort-überschreitende Thema wurde durch Gemeinderat Peter Ammann mit Details ergänzt. Die bisherigen Bauarbeiten lägen zeitlich und auch bezüglich Kosten im vorgesehenen Rahmen, was die Zustimmung der Stimmberechtigten zur dritten Etappe erleichtern soll, schloss Ammann seine Ausführungen. So war es – der Kreditantrag in der Höhe von 3,04 Millionen Franken wurde einstimmig genehmigt.
«Holprige» Grundlage für den Gehweg
Mit rund 84 000 Franken deutlich kleiner ist der Betrag zur Finanzierung der Gehwegverbindung – doch das gab zu reden. Der im Gestaltungsplan Hinterdorf vorgesehene Gehweg wurde durch die Bauherrschaft finanziert und ist bis auf den Deckbelag fertiggestellt, was Lang in Bildern aufzeigte. Eine Refinanzierung durch die Gemeinde wurde nun mittels Kreditantrags beantragt. Es war Clemens Meier, der einen Antrag infrage stellte: «Warum beteiligt sich die Gemeinde an diesen Kosten?» Für ihn sei das nicht nachvollziehbar. Der Passus im Vertrag «vorbehältlich durch die Genehmigung der Gemeindeversammlung» sei anzuwenden und der Kreditantrag abzulehnen. «Was wären die Folgen bei einem Nein zum Antrag des Gemeinderates?», lautete eine weitere Frage eines Stimmberechtigten. «Was passiert, wenn die Investoren den Entscheid anfechten und den Rechtsweg einschlagen würden?» Der Gemeinderat reagierte zuversichtlich: Im Vertrag sei festgehalten, dass die Kostenübernahme vorbehältlich der Genehmigung des nötigen Kreditantrages durch die Gemeindeversammlung erfolge. So kam es, dass der Antrag, ausser den vier Stimmen des Gemeinderates, abgelehnt wurde.
Sparen Ja, aber nicht bei der beliebten «Hauszeitung»
Sparen sei angezeigt, erklärte Gemeindeammann Mario Räber, aber auch Anpassungen der Wassertarife, Gebühren für Abwasser- und Abfallbeseitigungen würden diskutiert. So sei auch die Einstellung des «Bäsi-Blättli» im Budget 2026 vorgesehen – Sparpotenzial rund 10 000 Franken. Das wollten mehrere Stimmberechtigte nicht einfach so hinnehmen. Andrea Lüthi und Urs Zimmermann, beide im Redaktionsteam, waren der Meinung, dass sich die Gemeinde diese News in Papierform auch in Zukunft leisten sollte. Es gab weitere Wortmeldungen, durchwegs mit Voten zum Erhalt dieses Info-Blattes.
In diesem Zusammenhang wurde auch das Label «Energie-Stadt» zur Diskussion gebracht beziehungsweise dessen Kosten infrage gestellt. Die jeweilige Rezertifizierung sei fast kostenneutral und unterstütze laufende Projekte nachhaltig, konnte Gemeinderat Ammann Auskunft geben. Es war schliesslich eindeutig: 44 Stimmberechtigte waren für den Erhalt des «Bäsi-Blättli». Die Freude der Anwesenden war durch verkniffenes Lachen hörbar, inklusive von Gemeindeammann Räber, der ebenfalls dem Redaktionsteam angehört. Die folgende Abstimmung zum Budget wurde dann grossmehrheitlich angenommen.
Zum Schluss die Verabschiedungen
Unter Verschiedenes gab es Informationen zu ganz verschiedenen Themen: Online-Baugesuche, Hundekot auf Wiesen, Weihnachtsbaum beim Gemeindehaus, Nutzung des Schützenhauses und die Homepage waren die kleinen Sorgen und Anliegen von Anwesenden. Das Schlusswort hatte dann wieder Räber bei der Verabschiedung langjähriger Mitarbeitenden: «Ihnen allen ein kleines Präsent, der Inhalt ist bei allen derselbe, unterschiedlich nur die Grösse», schloss er die Versammlung.
Die Beschlüsse
Von den 487 Stimmberechtigten nahmen deren 54 an der Versammlung teil. Sie genehmigten ohne Gegenstimme das Protokoll, den Kreditantrag Sanierung Dorfstrasse, dritte Etappe in der Höhe von 3,04 Millionen Franken, die Gemeinderat-Besoldung für die Amtsperiode 2026/2029, die überarbeiteten Satzungen des Gemeindeverbandes Kreisschule Bünz und die Einbürgerung von Martina Grima Viudez. Das Budget 2026, mit Steuerfuss 113 Prozent, wurde inklusive Mehrkosten durch «Bäsi-Blättli» grossmehrheitlich angenommen. Abgelehnt wurde der Kreditantrag in Höhe von 84 480 Franken für die Gehwegverbindung Obstgarten im Hinterdorf.