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03.10.2025 WohlenAm Zeitplan festhalten
Projekt «Reach 17» der Raiffeisenbank Wohlen
Die Raiffeisenbank Wohlen investiert 30 Millionen Franken in einen neuen Begegnungsort mit Gastronomie, Kultur, Wohnungen und Büros. «Reach 17» heisst das ...
Am Zeitplan festhalten
Projekt «Reach 17» der Raiffeisenbank Wohlen
Die Raiffeisenbank Wohlen investiert 30 Millionen Franken in einen neuen Begegnungsort mit Gastronomie, Kultur, Wohnungen und Büros. «Reach 17» heisst das Projekt, das gleich neben dem Hauptsitz der Raiffeisenbank entstehen soll. Mit leichter Verzögerung wurde jetzt das Baugesuch für das Grossprojekt eingereicht. Man ist zuversichtlich, dass die Eröffnung dieses Treffpunkts trotzdem gegen Ende 2027 möglich ist. --red
Baugesuch für das Projekt «Reach 17» der Raiffeisenbank liegt auf der Verwaltung auf
Angekündigt wurde das Projekt schon vor einiger Zeit. Und an ihrer Mitgliederversammlung hat die Raiffeisen ihre Kunden bereits mit vielen Details auf den Neubau «gluschtig» gemacht. Nun liegt endlich das Baugesuch auf. Ziel bleibt der Spatenstich Anfang 2026.
Daniel Marti, Chregi Hansen
Die Raiffeisenbank Wohlen will ein Zeichen setzen. An der Friedhofstrasse, direkt neben der eigenen Filiale, ist eine moderne, zeitgemässe Überbauung mit zwei Gebäuden geplant. Nicht bloss für eigene Zwecke, auch wenn die Bank einige Büroräume nutzen wird. Aber von «Reach 17», so der Name, sollen ganz Wohlen und die Region profitieren. «Wir sind überzeugt, mit diesem Projekt einen bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung von Wohlen und dem Freiamt leisten zu können, sowohl architektonisch, gesellschaftlich und gastronomisch», sagt denn auch Erich Füglistaler, der Vorsitzende der Bankleitung.
Geplant ist ein einzigartiger Treffpunkt für das Freiamt. Mit einem vielfältigen Gastroangebot durch ganz verschiedene Food-Corner und einem Auditorium für Theater, Kleinkunst und Referate. Mit attraktiven Gewerberäumen, einem Fitness-Center sowie Wohnungen, verteilt auf zwei Gebäude. Mit einer schönen Aussenanlagen samt Spielplatz und Ruhezonen für das Quartier. Auch ein Lebensmittelladen soll wieder Platz finden. Die Idee gefällt den meisten. An der Mitgliederversammlung erhielt die Raiffeisenbank jedenfalls viel Lob für ihre Pläne.
Fachgutachten nötig
Nun endlich, mit etwas Verspätung, liegt auch das Baugesuch auf. «Wir haben die Unterlagen wie geplant eingereicht. Die Verzögerung hängt damit zusammen, dass die Bauverwaltung bei grösseren Projekten ein externes Fachgutachten einholt. Dieser zusätzliche Schritt hat etwas Zeit benötigt», erklärt Füglistaler. Der Zeitplan soll dadurch aber nur geringe Verzögerungen erhalten. «Wenn alles optimal läuft, sollten wir trotzdem wie geplant im ersten Quartal 2026 mit dem Bau starten können. Die Fertigstellung ist weiterhin auf Ende 2027 geplant. Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen aktualisierten Zeitplan einhalten können, da die Vorbereitungen für den Bau weit fortgeschritten sind», macht der Bankleiter deutlich.
Das Projekt passt sich gut in die bestehende Umgebung ein. Das wird beim Blick auf das Modell besonders deutlich, dieses ist derzeit im Foyer des Gemeindehauses ausgestellt. Während das kleinere Gebäude sich an der Höhe der Nachbargebäude orientiert, übernimmt der zweite Bau die Höhe des bestehenden Bankgebäudes. Gemeinsam bilden die drei Bauten eine Einheit entlang der Friedhofstrasse und schaffen so eine Fortsetzung des Zentrums.
Das grössere Gebäude, welches im Bereich der heutigen Parkplätze zu stehen kommt, beinhaltet eine Mischung aus öffentlichen und privaten Räumen. Im Erdgeschoss und im ersten Obergeschoss gibt es Platz für die vielfältige Gastroszene, für einen Eventroom, das Auditorium oder auch Workingspace-Angebote. Ein grosszügiges Atrium verbindet die beiden Ebenen, auch eine Aussenterrasse lädt zum Verweilen. Grosszügige Glasfronten schaffen eine Verbindung nach aussen. Im dritten und vierten Geschoss wird es Mietwohnungen und Büros geben, dazu ist ein Fitness-Center geplant. Das zweite Gebäude wird bis und mit dem zweiten Geschoss gewerblich genutzt, wobei im Parterre wieder ein Quartierladen einziehen soll als Ersatz für den Volg, der dem Neubau weichen muss. Im dritten Geschoss und im Attika-Geschoss gibt es Wohnungen. Die Untergeschosse bieten auf zwei Ebenen ausreichend Platz für Parkplätze, Keller- und Technikräume. Zwischen den beiden Gebäuden ist eine grosszügige Piazza geplant.
Vorbildlich in Sachen Energie
«Reach 17» soll nicht nur optisch überzeugen, sondern auch in Sachen Ökologie Vorbildcharakter haben. Die Wärmeerzeugung erfolgt zu 100 Prozent regenerativ über ein Erdsonden-Geothermie-Feld, zudem wird auch die entstehende Abwärme genutzt. Eine moderne Gebäudetechnik sorgt dafür, sogar internationale Klimaziele zu unterstützen. Regenwasser kann in Mulden versickern und belastet die Wohler Kanalisation nicht, effiziente Sanitärsysteme vermindern den Verbrauch von Trink- und Brauchwasser. Die Flachdächer sind begrünt und bieten Platz für eine PV-Anlage. In einem der beiden Gebäude ist zudem über zwei Geschosse eine vorgesetzte Begründung geplant, welche den Arbeitsraum vor Hitze schützt. Viel Grün wird es auch im Aussenbereich geben.
Erich Füglistaler kommt ins Schwärmen, wenn er über das Projekt spricht. Es ist spürbar, er brennt für «Reach 17». «Ja, das Projekt liegt mir und der ganzen Raiffeisenbank Wohlen sehr am Herzen», gibt er zu. Nicht nur als Bauvorhaben, sondern als Zukunftsvision für die Bank und für Wohlen. «Und mit der Lancierung des Baugesuchs wird es nun konkret, und das steigert die Vorfreude von uns allen tatsächlich nochmals», so der Bankleiter.
Lüthi-Tschiemer-Hauses nicht schützenswert
Viele freuen sich auf das Projekt. Es gab im Vorfeld aber auch kritische Stimmen. Insbesondere der Verein Schöner Wohlen stört sich sehr am geplanten Abbruch des Lüthi-Tschiemer-Hauses. Hat Füglistaler nicht Angst, dass der Verein jetzt Einsprache macht gegen das Baugesuch? Er glaubt nicht, dass dies passiert, antwortet dieser. «Die Diskussion rund um das Lüthi-Tschiemer-Haus war intensiv und emotional», schaut er auf diese Zeit zurück. Der Einwohnerrat habe allerdings die Motion des Vereins sehr deutlich abgelehnt. «Damit hat das Parlament bestätigt, dass wir uns an die geltenden rechtlichen Bestimmungen gehalten haben – das Gebäude steht nicht unter Schutz», stellt der Bankleiter fest. Und damit fehlt für den Verein Schöner Wohlen auch ein Argument, sich gegen den Abriss zu stellen.
Nun liegt es an der Gemeinde, das Projekt zu bewilligen oder nicht. Das Baugesuch mit allen Unterlagen liegt noch bis zum 27. Oktober auf der Bauverwaltung auf.