Begehrtes Schmuckobjekt
04.11.2025 Wohlen, GewerbePerlenatelier im Park wird mit gleicher Leidenschaft weitergeführt
Nach 21 Jahren übergibt Elisabeth Käppeli das Perlenatelier im Park in jüngere Hände. Mit Andrea Dörig wird Bewährtes bestehen bleiben und Neues kann wachsen. ...
Perlenatelier im Park wird mit gleicher Leidenschaft weitergeführt
Nach 21 Jahren übergibt Elisabeth Käppeli das Perlenatelier im Park in jüngere Hände. Mit Andrea Dörig wird Bewährtes bestehen bleiben und Neues kann wachsen.
Monica Rast
Perlen faszinieren. Schimmernde und glänzende Schönheiten aus dem Meer. Sie können rund, länglich oder birnenförmig sein, winzig klein oder fast zwei Zentimeter gross, in den Nuancen von Weiss, Rosa oder Schwarz. Immer sind es schimmernde Schmuckstücke – welche Muscheln ganz unromantisch produzieren. Die Perle ist ein vollendetes Juwel der Natur und benötigt keine Veredelung. Sie ist die schönste Missbildung auf Erden, denn sie entstehen durch Abwehrreaktionen gegen den Fremdkörper.
Elisabeth Käppeli ist von Perlen fasziniert und hat sich schon früh mit ihnen auseinandergesetzt. «Es braucht eine gewisse Erfahrung, bis man weiss, wie man Schmuck herstellt und ihn tragbar macht», erklärt Käppeli. Einst ein Hobby bekommt die Verarbeitung der Perlen zu Ketten und anderen Schmuckstücken immer einen grösseren Stellenwert in ihrem Leben. Sie sind schon fast omnipräsent. Sei es in Kursen, Vorträgen oder man bemerkt die Perlen an anderen Personen.
Mit einer damaligen Kollegin mit demselben Interesse eröffnet sie vor 21 Jahren ihr Perlenatelier im Park. «Ich fragte sie damals, ob wir etwas Gemeinsames machen wollten», erinnert sich die Schmuckherstellerin. Aus dem Duo wurde bald wieder ein Alleingang. Was aber der Leidenschaft und dem Wunsch nach einem eigenen Atelier keinen Abbruch tat. Elisabeth Käppelis kleines Reich voller Kreativität passt hervorragend in das alte Gebäude. Stilvoll eingerichtet präsentiert sie ihren einzigartigen Schmuck in den unterschiedlichsten Ausführungen. «Jede Perle in einer Kette wird einzeln geknüpft», erklärt sie, «nur in Kombination mit Steinen werden sie aufgefädelt.»
Schnell ins Thema eingetaucht
Perlenschmuck herstellen ist eine Sache, sich mit dem Material auseinanderzusetzen eine ganz andere. Für Elisabeth Käppeli begannt der Weg als Schmuckherstellerin mit der Suche nach passenden Lieferanten in der Schweiz. «Ich musste mich zuerst durchfragen, denn die meisten Perlen kommen aus dem asiatischen Raum», erinnert sie sich, «doch ich wurde schnell fündig und die Lieferanten waren Feuer und Flamme für meine Idee.» Sie tauchte schnell in das Thema Perlenschmuck ein und konnte sich schon nach kurzer Zeit einen wertvollen Kundenstamm aufbauen. «Und sie kommen immer noch», strahlt Käppeli. «Manche Kundinnen haben mehr Perlen als ich», fügt sie lachend hinzu.
Dafür gibt es eine einfache Erklärung – die Vielfalt an Formen, Grösse, Art und Farbe. Da findet Frau für jedes Kleidungsstück die passenden Perlen. «Von Perlen kann man nicht genug haben», meint auch Andrea Dörig.
Die grosse Leidenschaft
Sie ist wie Elisabeth Käppeli eine Quereinsteigerin, die in ihrer Freizeit gerne Schmuck herstellt. Ursprünglich mit der Tochter von Elisabeth Käppeli befreundet, kam sie hin und wieder an die jährlichen Ausstellungen. Schon bald merken die zwei Frauen, dass sie eine grosse Leidenschaft teilen: Sich kreativ zu verwirklichen. Nun möchte Käppeli nach über 20 Jahren im Geschäft ein wenig kürzer treten und die Verantwortung abgeben. «Ich habe Andrea gefragt, ob sie mein Geschäft weiterführen möchte.» Wie es sich herausstellt eine sehr gute Wahl. «Ich bin so glücklich, dass ich eine so tolle Nachfolgerin gefunden habe.»
Andrea Dörig strahlt. Seit Oktober ist sie nun für das Perlenatelier im Park zuständig. Mit Elisabeth Käppeli im Rücken. Denn ganz aufhören möchte sie doch noch nicht. Sie vertritt die Meinung, dass man ein Geschäft dann übergeben sollte, wenn man jemanden hat, der es weiterführen möchte. «Ich finde einen fliessenden Übergang optimal. Ich kann im Geschäft wachsen und Elisabeth kann langsam loslassen», erklärt Andrea Dörig.
Andrea Dörig möchte zudem vermehrt Schmuck für Männer und Kinder anbieten. Eine Bernsteinkette für ein Neugeborenes ist bereits in Auftrag und Perlenketten für den Mann werden langsam salonfähig. «Es gibt bereits Kunden, die Perlen tragen», meint Käppeli zu dem eher neuen Trend.
Doch es muss ja nicht unbedingt eine Perlenkette sein. Steinketten für den Arm sind nicht nur bei Frauen beliebt. Durch die enge und langjährige Zusammenarbeit mit dem Goldschmied Ivan Wöhler besteht das Sortiment im Atelier nicht nur aus Perlenketten, sondern auch aus Anhängern, Ohrschmuck oder Ringen. Der Goldschmied ist eine wichtige Komponente für das Angebot im Atelier. Dank ihm kann das Perlenatelier sowohl Neuanfertigungen nach individuellen Wünschen als auch Reparaturen aller Art anbieten.
Unverbindliche Beratung
Den Frauen liegt nicht nur die Produktion am Herzen. Ihnen ist die Beratung ebenso wichtig. «Nicht jede Person kann eine rosarote Kette tragen», erklärt Elisabeth Käppeli, «Hautton, Haarfarbe und Typ spielen dabei eine wichtige Rolle.» Die Beratungen sind ganz unverbindlich. «Dabei sind in persönlichen Gesprächen viele Freundschaften entstanden», erzählt Käppeli und freut sich über regen Besuch an der kommenden Ausstellung. Dabei soll auch die offizielle Geschäftsübergabe stattfinden. Andrea Dörig hat keine Bedenken und steht hinter dem Produkt: «Ich bin positiv eingestellt und freue mich über den neuen Lebensabschnitt.»
Ausstellung: Freitag, 7. November, 13.30 bis 20 Uhr; Samstag, 8. November, 10 bis 16 Uhr. www.perlenatelier-wohlen.ch.

