Bald schon Millionär
16.06.2023 WohlenKindergärten: Wie weiter?
Ein Teil der Wohler Kindergärten ist nicht mehr zeitgemäss. Die räumliche Situation ist ungenügend. Dieser Umstand ist schon lange bekannt. Bereits im Jahr 2018 kündigte der Gemeinderat an, eine neue ...
Kindergärten: Wie weiter?
Ein Teil der Wohler Kindergärten ist nicht mehr zeitgemäss. Die räumliche Situation ist ungenügend. Dieser Umstand ist schon lange bekannt. Bereits im Jahr 2018 kündigte der Gemeinderat an, eine neue Kindergartenstrategie zu erarbeiten. Jetzt liegen die Resultate offenbar vor, wie an der GV des Gemeinnützigen Ortsvereins bekannt wurde. --chh
132. Mitgliederversammlung des Gemeinnützigen Ortsvereins Wohlen
Der GOV leistet seit Jahren viel für Wohlen. Besonders, was die Kindergärten angeht, ist er ein wichtiger Partner für die Gemeinde. Wie es in dieser Beziehung weitergeht, soll noch diesen Monat kommuniziert werden.
Chregi Hansen
1904 wurde in Wohlen nicht nur der Fussballclub gegründet, sondern auch der erste Kindergarten eröffnet. Dies noch auf privater Basis, wie es damals üblich war. Acht Jahre später baute auch der GOV seinen ersten Kindergarten, und zwar denjenigen am Schulweg.
«In Wohlen haben die Kindergärten immer ganz viel Unterstützung erhalten», weiss Vorstandsmitglied Andy Wyder zu berichten. Als Beispiel nennt er den Kindergarten am Bollmoosweg, der 1965 gebaut wurde. Gekostet hat er 300 000 Franken, durch Spenden aus Industrie, Gewerbe, Handwerk und von Privaten kamen 210 000 Franken zusammen. Dazu gab es einen kleinen Batzen durch den Kanton, den Restbetrag übernahm der GOV. Für die Gemeinde Wohlen war diese Unterstützung sehr wertvoll. «Ihre Ausgaben beschränkten sich auf den Blumenstrauss an der Eröffnung», scherzt Präsident Pitsch Isler.
Erst das Gespräch, dann die Information
Aktuell führt die Gemeinde Wohlen 17 Kindergarten-Abteilungen an 12 verschiedenen Standorten. Davon befindet sich nur gerade einer (derjenige im Schulhaus Anglikon) im Besitz der Gemeinde selber. Fünf weitere Standorte gehören dem Gemeinnützigen Ortsverein. Ob und in welcher Form diese noch weiter genutzt werden, diese Frage stellt sich der Verein schon seit Jahren. Die jetzt genutzten Gebäude entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die ungewisse Zukunft sorgte dafür, dass zuletzt nur die nötigsten Unterhaltsarbeiten durchgeführt wurden. Letztes Jahr beispielsweise der Ersatz der Gasheizung im Kindergarten Aesch.
Lange war unklar, welche Strategie die Gemeinde mit ihren Kindergärten verfolgt. Nun aber soll es vorwärtsgehen. Noch diesen Monat ist eine Gesprächsrunde zwischen dem Gemeinderat und dem GOV-Vorstand geplant, wie Andy Wyder verkündet. Vizeammann Thomas Burkard dankt dem Verein schon jetzt für seine wertvolle Unterstützung in den vergangenen Jahren. Die Gemeinde habe das Ziel, ihre Kindergärten in eine gute Zukunft zu führen, und will diesen Weg gemeinsam mit dem GOV angehen. Die Abklärungen, wohin der Weg führen soll, hätten länger gedauert, doch nun sei man so weit, so Burkard weiter. Nach dem Gespräch mit dem Gemeinnützigen Ortsverein will der Gemeinderat auch die Öffentlichkeit über die Pläne informieren.
Der GOV signalisiert seinerseits, dass er offen ist für verschiedene Varianten. Und hofft, dass diesmal eine Lösung gefunden wird. «Schon dreimal wollte die Gemeinde uns in der Vergangenheit die Kindergärten abkaufen, jedes Mal nahm sie wieder Abstand davon», erinnert Präsident Pitsch Isler. Eines hingegen ist klar: «Unabhängig von dem Entscheid bezüglich Kindergärten bleiben wir auch weiterhin ein gemeinnütziger Verein und wollen uns auch weiterhin für Wohlen einsetzen», so Isler.
Finanziell steht der Verein sehr gut da
Die Möglichkeiten und Mittel dazu hat der Verein, wie der Blick auf die Rechnung zeigt. Per Ende 2022 verfügte der Verein über flüssige Mittel in der Höhe von 954 000 Franken. «Vermutlich werden wir Ende Juni die magische Grenze von einer Million überschreiten», kündigt Kassier Ernst Hochstrasser an. Im vergangenen Jahr standen Einnahmen von 184 000 Franken Ausgaben von 177 000 Franken gegenüber, wobei grössere Abschreibungen bei den beiden Kindergärten Aesch und Reithalle vorgenommen wurden. Zudem wurde eine Rückstellung in der Höhe von 16 000 Franken für das Projekt «Rebebänkli» vorgenommen. «Bisher rentiert sich unser Wein noch nicht, darum haben wir etwas Geld zur Seite gelegt dafür», so Hochstrasser.
Lob von der Expertin
Apropos Wein: Der schmucke, kleine Rebberg hat sich zu einem Naturparadies entwickelt, das viel Freude macht. Allerdings wachsen die Pflanzen je nach Standort ganz unterschiedlich, was Einfluss auf den Ertrag hat. In Zusammenarbeit mit Experte Bruno Hartmann versuchen die Winzer Hannes Bigler und Stefan Weber, dem Problem auf die Spur zu kommen. Auf die Qualität des Weines hat dies weniger Einfluss, der neue Jahrgang wird von der Wohler Weinakademikerin Lidwina Weh sehr gelobt. «Vielleicht sollte man ernsthaft über eine Erweiterung der Rebparzelle am Rebebänkli nachdenken», schreibt sie in ihrem Bericht.
Neu wird der Weisswein mit dem Namen «Chly Paris» durch die Schüwo Trinkkultur vertrieben, «denn der Weinhandel gehört definitiv nicht zu unseren Kernkompetenzen», so Präsident Pitsch Isler. Der Vorstand dankt der Firma Schüwo, selber ein langjähriges Mitglied des GOV, für die Unterstützung beim Vertrieb der Wohler Rarität.
Zu einem Wechsel kommt es bei den Revisoren. Patricia Buclin gab ihren Rücktritt, neu gewählt wurde Andrea Meyer aus Besenbüren. Sie wird in Zukunft zusammen mit Thomas Strub die Rechnung prüfen.