Backen neben der Baustelle
27.09.2024 WohlenBerufe Wohlen+: Ein Blick auf das Backhandwerk im Rüeblilandbeck
Die Schüler können bei Berufe Wohlen+ einen Einblick in die spätere Arbeitswelt erhaschen. Einer der Anbieter ist der Rüeblilandbeck, welcher immer gut besucht wird.
...Berufe Wohlen+: Ein Blick auf das Backhandwerk im Rüeblilandbeck
Die Schüler können bei Berufe Wohlen+ einen Einblick in die spätere Arbeitswelt erhaschen. Einer der Anbieter ist der Rüeblilandbeck, welcher immer gut besucht wird.
Es herrscht Hochbetrieb beim Rüeblilandbeck, da hier praktisch rund um die Uhr produziert wird. Durch unzählige Regalwägen mit frischem Brot hindurchschlängelnd geht es über eine Baustelle zu einem Raum, in dem Hans-Peter Dick von der Geschäftsleitung die Schüler begrüsst. Dick selbst hat das Handwerk von der Pike auf gelernt und ist seit nun 25 Jahren im Rüeblilandbeck tätig. Sein Arbeitsplatz sei jetzt das Büro, teilte er mit. «Doch einmal im Monat bin ich in der Produktion zu finden. Ich möchte sehen, was läuft», meint er schmunzelnd zu den Schülern. Es folgen einige Infos zu Beruf und Geschäft. «Berufe Wohlen+ ist ideal, um einen ersten Eindruck zu erhalten. Doch geht auf jeden Fall auch schnuppern», rät Dick.
Vom Teig zum fertigen Produkt
Als Lernende ist auch Kim Meyer. anwesend. «Ihr dürft Kim gerne ausfragen», meint er, «bei ihr seid ihr näher dran.» Kim Meyer hat im Sommer die Lehre als Bäcker-Konditorin im Rüeblilandbeck begonnen und vor nicht allzu langer Zeit stand sie genau am gleichen Punkt wie die anwesenden Schüler. In Berufe Wohlen+ geht es darum, möglichst viele Eindrücke zu erleben. Der Teig wartet bereits und unter der Aufsicht von Pit Waltenspül dürfen die Schüler einen Zopf flechten, bevor es mit Hans-Peter Dick auf eine Betriebsführung geht.
«Hier wird gearbeitet, seid vorsichtig und gebt acht auf die heissen Bleche und die zahlreichen Maschinen», ermahnt er immer wieder und führt zuerst in das Herzstück des Betriebs. Im Heizungsraum ist es warm und eng. Gleich daneben stehen die Mehlsilos mit rund 12 Tonnen Mehl.
In der Backstube erklärt Dick die einzelnen Maschinen und Vorgänge. «Drei Stunden am Tag Teig kneten ist nicht schön, deshalb nehmen uns die Maschinen die Arbeit ab.» Zurück im Raum warten Pit Waltenspül und Mirjam Kloth, 3. Lehrjahr, auf die Schüler. Zum Abschluss dürfen sie noch einen «Spitzbueb» verzieren, während sie Waltenspül über die verschiedenen Triebarten aufklärt.
Im Rüeblilandbeck merken die vier Lehrlinge nicht besonders viel vom Arbeiten in aller «Herrgottsfrühe». «Uns geht es hier gut», meint Kim Meyer schmunzelnd, «wir müssen nicht allzu früh hier sein. Und auf die Frage nach dem Lohn während und nach der Lehre meint Dick: «Es gibt Berufe, die weniger verdienen.»
Ausbau soll auch Arbeitsplätze schaffen
Landi Maiengrün wollte eigene Produkte anbieten können, gründete 1997 den Rüeblilandbeck und fand einige Jahre später in der ehemaligen Bäckerei Bachmann an der Allmendstasse ihren neuen Standort.
Neben den drei Rüeblilandbäckereien in Wohlen, Villmergen und Wildegg beliefern sie rund 50 Volg-Läden aus der näheren Umgebung mit Bäckerei-, Konditorei-, Confiserie- und Takeaway-Leckereien. Bei einem solchen Angebot fehlt es an Platz an allen Ecken und Enden. Deshalb wird der Standort an der Allmendstrasse momentan ausgebaut. Der erste Teil des Umbaus sollte im November fertig sein. Dann hat der alte Holzbau ausgedient und die Spedition wird im neuen Gebäude abgewickelt.
An der Stelle des abgerissenen Holzbaus werden neu Kühl- und Tiefkühlräume ihren Platz finden. Dank dem Bau kann auch die Produktion bis Ende März erweitert werden. «Bisher mussten wir Anfragen ablehnen. Ein mittelfristiges Ziel ist es, so auch mehr Arbeitsplätze zu schaffen», erklärt Hans-Peter Dick.
Das Interesse am Beruf ist vorhanden. Seit zehn Jahren beteiligt sich der Rüeblilandbeck an Berufe Wohlen+ und die vier Zeitfenster über die jeweils zwei Tage sind immer ausgebucht. --mo