Ausflug hat sich gelohnt
28.10.2025 Wohlen, VereineDie 6. Ausgabe des Schlössli-Jasses mit einem Rekord-Teilnehmerfeld
Es bleibt dabei: Wer einmal den begehrten Titel geholt hat, spielt bei späteren Austragungen keine Rolle mehr. Und so gab es bei der sechsten Ausgabe bereits das sechste Siegerpaar. Dabei ...
Die 6. Ausgabe des Schlössli-Jasses mit einem Rekord-Teilnehmerfeld
Es bleibt dabei: Wer einmal den begehrten Titel geholt hat, spielt bei späteren Austragungen keine Rolle mehr. Und so gab es bei der sechsten Ausgabe bereits das sechste Siegerpaar. Dabei wussten Rosmarie und René Hitz am Morgen noch gar nicht, dass sie in Wohlen jassen werden.
Chregi Hansen
Sie kamen, sahen und siegten. Und gingen wieder. Rosmarie und René Hitz aus Oberentfelden sind am Samstag kurzfristig eingesprungen, weil ein angemeldetes Paar abgesagt hat. Der Ausflug nach Wohlen hat sich gelohnt. Hitz haben sich in der dritten Runde an die Spitze gespielt und diese bis am Schluss souverän verteidigt. Aber weil sie abends noch eingeladen waren, konnten sie noch nicht mal zum Essen bleiben. Vor der Rückkehr konnte das sympathische Ehepaar unter grossem Applaus den Pokal entgegennehmen. Man darf gespannt sein, ob sie nächstes Jahr wieder dabei sind.
Langsam wird es eng
Das ist gut möglich. Denn der Schlössli-Jass entwickelt sich immer mehr zu einem Stammgäste-Event. Wer einmal dabei war, meldet sich meist wieder an. Weil das OK mit Dennis Andermatt, Lukas Küchler und Marc Zimmermann aber jedes Jahr überhäuft wird mit Anfragen, hat sich das Trio entschlossen, die Teilnehmerzahl zu erhöhen. Mit 32 Teilnehmern ist man einst gestartet, letztes Jahr waren es bereits 52 Jasser und Jasserinnen, diesmal schon 30 Teams mit 60 Personen. So langsam wird es eng im ältesten Gebäude der Gemeinde.
Das Interesse wundert nicht. Zwar wird auch hier in den fünf Runden durchaus ernsthaft gejasst, aber zwischen den Runden geht es lockerer zu und her als an anderen Turnieren. Das hat auch damit zu tun, dass in jeder Runde ein Tisch ausgelost wird, der während des kommenden Durchgangs gratis trinkt. Und getrunken wird viel – und nicht nur Wasser. Statt einfach nur zu losen, erfindet das OK der Superlative jedes Mal wieder neue Spiele, um den Gratistisch zu finden. Sei es ein Jasskarten-Bingo oder ein Kartenzielwurf-Wettbewerb. Der sich als schwieriger erweist als gedacht.
Zur guten Stimmung trägt auch der Umstand bei, dass sich die meisten Teilnehmer und Teilnehmerinnen eben kennen. Der grösste Teil stammt aus Wohlen selber, aber auch Villmergen stellt eine grössere Delegation. Wie in den Vorjahren war die Wohler Politszene wieder gut vertreten – und dies hatte angesichts der stattgefundenen und bevorstehenden Wahlen viel Gesprächsstoff. Das wie immer feine Kuchenbuffet und das vom Restaurant Marco Polo gelieferte Abendessen trugen ebenfalls zur guten Stimmung bei. Natürlich durfte anschliessend weiter gejasst werden. Für einmal aber nicht bis spätnachts. Das OK forderte alle auf, nachher noch die Eröffnung des Kulturwerks Bleichi zu besuchen. Eine sympathische Geste.
Im familieninternen Duell durchgesetzt
Der Sieg ging also wie bereits erwähnt an Rosmarie und René Hitz. Dahinter holten sich die beiden Wohlerinnen Sibylle Parvex und Romana Kammer die Silbermedaille. Sie trafen in der letzten Runde auf ihre Männer – und steigerten sich dank eines deutlichen Siegs vom 5. auf an den 2. Platz. Ob das wohl zu Hause Diskussionen gibt? Bronze ging an das Wohler Duo Thomas Bächer und Alex Moser, vor den Villmergern Jonas und Morris Wermelinger. Die waren in der ersten Runde fulminant mit gleich vier «Match» gestartet – danach war das Kartenglück aber aufgebraucht. Wie üblich am Schlössli-Jass hatten die Titelverteidiger bei dieser Austragung nichts zu melden und landeten auf Platz 13. Das Turnier scheint verflucht zu sein, ehemalige Sieger sind in späteren Jahren chancenlos. Ob das Ehepaar Hitz diese Serie durchbrechen kann?



