Aus kleinen Rako-Kistli Grosses aufbauen
31.03.2023 BremgartenDie Schule Bremgarten engagiert sich fürs «Leuefäscht» – gemeinsam mit der Firma Utz
Schulleiter Guido Wirth ist begeistert. Am «Leuefäscht», das gleichzeitig ein Jugendfest für seine Schule wird, präsentiert sich die Schuljugend ...
Die Schule Bremgarten engagiert sich fürs «Leuefäscht» – gemeinsam mit der Firma Utz
Schulleiter Guido Wirth ist begeistert. Am «Leuefäscht», das gleichzeitig ein Jugendfest für seine Schule wird, präsentiert sich die Schuljugend mit unterschiedlichen Projekten. Die 1200 Schüler werden alle ihr «Leue-T-Shirt» tragen, je nach Alter in unterschiedlichen Farben.
Wie es zur Zusammenarbeit der grössten Arbeitgeberin Bremgartens, der Firma Utz, und der Gesamtschule Bremgarten kam, ist eine unglaublich schöne Geschichte – Utz-Chef Carsten Diekmann bezeichnet es freudig als «grossartig». Nach einem Firmenanlass im letzten Jahr in der neu erbauten Logistikhalle sassen sich Schulleiter Guido Wirth und Carsten Diekmann gegenüber und kamen «bei einem guten Glas Bremgarter Wein vom Stadtberg», wie sich Diekmann gerne erinnert, ins Gespräch und ins Sinnieren. Man unterhielt sich übers absehbare «Leuefäscht». «S’Leuefäscht werd e riesigi Chischte», war das entscheidende Stichwort – zu dem es ihnen «kling» machte. Sie sinnierten um ein grosses Eingangsportal mit den weltweit erfolgreichen Utz-Rako-Kisten als Eingang zum Stadtfest, ähnlich zum Durchgang unter dem Spittelturm oder dem riesigen Hüsser-Holzbogen auf dem Obertorplatz, der jeweils den Christchindli-Märt ziert. Das schien den beiden dann aber doch etwas zu gross. Doch vor ihren Nasen standen auf den Festtischen jene kleinen Rako-Kistli, die die Weltfirma seit jeher genial als Werbeprodukt in eigener Sache nutzt – diesmal diente die Tischdekoration als Blumenkistchen. Jetzt war die Idee geboren. Guido Wirth ging zu seinem Fachmann Vincent Zurkirchen, dem Werklehrer der Schule Bremgarten. Der war sofort begeistert und ging ans Werk.
Riesiger Bremgarter Leu aus 9440 Rako-Kistli
Denn etwas Ähnliches hat er 2015 im Rahmen einer Abschlussklassenarbeit der Sekundarschule schon mal realisiert. Es ging damals darum, ein Erkennungslabel fürs Schulhaus Isenlauf zu gestalten. Sie schufen ein neutrales Frauenauge, dessen Zentrum das «i» auf dem Isenlauf war. Sie haben 1600 quadratische Mosaikteile ausgestochen und auf Ton gebrannt, fünfzehn verschiedene Farbnuancen brauchten sie nur schon für die Hautkomposition. Das wetterfeste Mosaik von zwei mal eineinhalb Metern ist heute noch zu besichtigen für jeden, der den Isenlaufsteg begeht.
Das «Leuefäscht»-Projekt indes hat viel mächtigere Dimensionen. Für das Kunstwerk aus Utz-Rako-Boxen produzierte die Firma auf ihrer neuesten hochmodernen vollelektrischen Spritzgiessmaschine mit einer Zuhaltekraft von 80 Tonnen – der grössten in Europa – genau 9440 Rako-Böxli in den Massen 80 x 60 x 40 Millimeter: 5900 weisse, 1480 rote, 1180 blaue, 880 schwarze. Aus ihnen wird nach einer von Werklehrer Zurkirchen entwickelten Exceltabelle das Bremgarter Wappen aufgebaut mit den beiden blauen Reusswellen, und zwar so aufgeschichtet, dass die Boxen den Bremgarter Leu wie die Pixel eines Fernsehbildes darstellen – die Werkschülerklassen von Vincent Zurkirchen werden es erschaffen, eigentlich nur zusammenleimen mit einfachem Montagekleber. Um jeglichen Fehler zu vermeiden, hat der begeisternde Werklehrer ein Lehrwerkstück entwickelt, das handwerkliche Fehler ausschliesst. Würde man die Kleinboxen hintereinanderstellen, ergäbe sich eine Strecke von beachtlichen 755 Metern, gestapelt würde es einen Turm von 378 Metern Höhe ergeben.
Aufgestellt werden soll das nachhaltige Kunstwerk an prominenter Lage am Spittelplatz beim Brunnen an der Fassade am Weissenbachhaus. Eigentlich hätte man das Kunstwerk ja im freien Feld an der Bahnlinie aufstellen wollen, wo es von beiden Seiten sichtbar wäre. Geht aber nicht, auch wenn man es mit starken Seilen hätte sichern wollen, hätte es der erste Windstoss doch glatt umgehauen. Also ist die Idee mit der Wand an der Weissenbach-Fassade doch sicherer.
Solche Zusammenarbeit lohnt sich immer
Warum finden die Firma Utz und die Gesamtschule Bremgarten so gut zusammen? Weil sie sich gegenseitig ergänzen. Utz gehört zu Bremgarten und Bremgarten gehört zu Utz. Von der schönen Reussstadt wurde die erfolgreiche internationale Expansion der Utz-Gruppe mit jetzt über 1300 Mitarbeitern an acht Standorten auf drei Kontinenten gestartet. Überall wird über den Fachkräftemangel gestöhnt und dass zu wenige talentierte Jugendliche eine handwerkliche Ausbildung ergreifen. Bei der Utz werden sechs unterschiedliche Lehren angeboten. Und man freut sich sehr über lokales Personal. --rts