Aus fünf mach eins
14.07.2023 Villmergen, Region UnterfreiamtDer Umzug ist erfolgt
Richnerstutz AG in Villmergen
Im Herbst 2020 erfolgte der Spatenstich, in diesem Jahr jetzt war das Zügeln angesagt. Abteilung für Abteilung wechselte von einem der fünf bisherigen Standorte im Villmerger ...
Der Umzug ist erfolgt
Richnerstutz AG in Villmergen
Im Herbst 2020 erfolgte der Spatenstich, in diesem Jahr jetzt war das Zügeln angesagt. Abteilung für Abteilung wechselte von einem der fünf bisherigen Standorte im Villmerger Industriegebiet in den Neubau an der Nordstrasse 7. Seit dem 1. April sind alle 190 Mitarbeitenden unter einem Dach vereint. «Es dauerte aber noch einige Wochen, bis alles am rechten Platz war und die Abläufe sich eingespielt haben», erklärt CEO Chris Mühlemann. Das hat auch damit zu tun, dass die Produktion während des Umzugs auf Hochtouren lief. Nach den schwierigen Coronajahren entwickelt sich die Auftragslage des Unternehmens wieder positiv. --chh
Die Firma Richnerstutz hat sich am neuen Standort an der Nordstrasse 7 in Villmergen eingerichtet
Die Planung für einen neuen Firmensitz erfolgte schon 2017, im September 2020 war der Spatenstich, in diesem Frühling stand der Umzug an. Am neuen Standort hat Richnerstutz die nötigen Strukturen, um weiter Erfolg zu haben.
Chregi Hansen
Seit dem 1. April sind alle unter einem Dach an der Nordstrasse 7 vereint. Zuvor war die Firma auf fünf Gebäude verteilt. «Der Neubau macht vieles einfacher. Wir konnten viele Abläufe optimieren und die Qualität der Arbeitsplätze verbessern», ist der neue CEO Chris Mühlemann überzeugt. Auch sein Vorgänger André Richner, als Präsident des Verwaltungsrates immer noch in der Firma aktiv, ist begeistert. «Der neue Standort ist ein absoluter Glücksfall für uns», sagt er.
Dabei hat ihm der Neubau nicht nur Freude bereitet. Unterschrieben wurde der 20-jährige Mietvertrag ausgerechnet im Frühling 2020, also genau beim Ausbruch von Corona, welcher der Firma einen enormen Umsatzeinbruch bescherte. Ein mutiger Schritt also? «Nein, es war ein logischer Schritt», entgegnet Richner. Natürlich gab es viele Diskussionen im Verwaltungsrat, «aber die Situation mit den fünf Gebäuden war nicht mehr tragbar». Und der Mietvertrag war auch ein Zeichen, dass die Firma an die Zukunft glaubt. «Jede Krise trifft unsere Branche schwer. Wenn der Motor der Wirtschaft ins Stottern gerät, dann wird als Erstes in der Werbung und bei den Events gespart», weiss Richner aus Erfahrung.
Win-win-Situation für beide Unternehmen
Gerade darum ist sein Unternehmen sehr breit aufgestellt, weiss durch Innovation und eine enge Begleitung der Kunden zu überzeugen. «Wir haben Corona überstanden, weil wir nicht einfach nichts gemacht haben, sondern Alternativen gesucht haben», ist Mühlemann überzeugt. Er spricht von einer «sehr schwierigen Zeit». Vor Corona waren die Auftragsbücher voll, dann kam der komplette Einbruch. Und kaum ging es nach der Pandemie wieder aufwärts, begann mit dem Ukraine-Krieg die nächste Krise. «Das vergangene Jahr war sehr durchzogen. Zum Glück zieht es jetzt wieder an», zeigt sich der CEO optimistisch.
Doch zurück zum Neubau. Warum hat sich das Unternehmen für eine Miete entschieden und nicht selbst gebaut? «Wir wollen in Personal, Produkte und Prozesse investieren und nicht in Gebäude», erklärt Richner. Und er spricht von einer Win-win-Situation. Die benachbarte Gelog AG hatte die betreffende Parzelle von den Ortsbürgern gekauft mit der Auflage, hier Arbeitsplätze zu schaffen. Weil die Firma selbst keinen Bedarf hatte, suchte sie nach Interessenten. «Für die Familie Zingg war es optimal, dass wir das gesamte Gebäude mieten wollten. Umgekehrt konnten wir beim Bau unsere Wünsche einfliessen lassen», erklärt der Präsident. Rund 21 000 Quadratmeter Produktionsf läche stehen den 190 Mitarbeitenden hier zur Verfügung. «Endlich haben wir genug Platz. Und trotzdem haben wir noch Möglichkeiten für künftige Erweiterungen», freut sich CEO Mühlemann.
Umzug unter Vollbetrieb
Der Umzug war eine logistische Herausforderung, erfolgte er doch bei laufendem Betrieb. Schon Ende letzten Jahres wurden erste Abteilungen an den neuen Standort verlegt. Der Grossteil der Züglete erfolgte aber erst nach dem WEF in Davos. Ende März endeten alle Mietverträge der früheren Standorte. «Wir mussten uns erst an die neuen Verhältnisse gewöhnen. Nicht alles, was auf dem Plan gut aussieht, funktioniert dann auch in der Praxis», lacht der CEO. Noch heute gebe es zwischendurch Anpassungen und Optimierungen. Insgesamt bringe der Umzug aber eine klare Verbesserung mit sich. Gerade auch, was die Lagerung der vielen Materialien betrifft. «Endlich sehen wir wirklich, was wir alles haben», so Mühlemann. Auch steht nun Raum für Probebauten zur Verfügung. «Wir können sehr moderne Arbeitsplätze anbieten. Zudem arbeiten wir alle sehr eng zusammen. Darum gibt es in allen Abteilungen runde Tische, an denen man sich zu Besprechungen treffen kann», erklärt Mühlemann.
«In unserem Business ist Tempo gefragt», macht Richner deutlich. Aufträge kommen immer kurzfristiger herein. Der Umzug unterstützt das Unternehmen dabei, die Wege sind kürzer, die Abläufe optimiert. Gleichzeitig will man neue Kunden gewinnen. Sich nicht mehr nur auf Werbung und Events fokussieren, sondern teilweise auch zurück zu den Anfängen gehen. «Wir konnten vor Kurzem einen Grossauftrag der deutsche Bundeswehr ausführen für Abdeckplanen für ihre Fahrzeuge. Dabei haben wir seit Jahren keine Militärblachen mehr bedruckt», schmunzelt der Präsident. Man wolle sich in Zukunft noch mehr diversifizieren und noch näher beim Kunden sein. «Wir müssen unsere Mitarbeitenden auf diesem Weg mitnehmen und sie entsprechend schulen», fügt Richner an.
Gut verankert in der Region
Dem Personal trägt Richnerstutz Sorge. «Unsere Mitarbeitenden sind unser Kapital», sagt Mühlemann. Die Verantwortlichen sind stolz auf die vielen langjährigen Angestellten. Ein Grossteil stammt aus der Region. «100 Prozent Villmergen», preist sich das Unternehmen denn auch selbstbewusst an. Der Firmensitz sei perfekt gelegen, man erreiche von hier alle Orte in der Schweiz in kurzer Zeit. Zudem fühlt man sich auch von der Gemeinde gut unterstützt. Man steht zur Region und arbeitet gerne mit Unternehmen aus der Region zusammen. «Grundsätzlich aber wollen wir möglichst viel selbst machen. Das macht unsere Arbeit auch spannend für das Personal», so Mühlemann.
Ebenso wichtig ist der Firma das Thema Nachhaltigkeit. Und das sei kein Lippenbekenntnis. «Wir kaufen nicht irgendwelche Zertifikate, um unsere COŸ-Bilanz zu verbessern. Sondern wir prüfen alle unsere Abläufe auf Verbesserungspotenzial», macht Chris Mühlemann deutlich. So reduziert Richnerstutz die Abfallmenge oder optimiert Prozesse. «Jeder will mehr Nachhaltigkeit, aber keiner will die Mehrkosten zahlen. Also müssen wir besser werden in der Produktion», betont Richner. Letztlich stehe man in Konkurrenz zum Ausland. «Der Druck ist gross. Wir müssen mit der Qualität überzeugen, aber dürfen preislich nicht viel teurer sein», weiss der VR-Präsident.
Der Kunde steht im Mittelpunkt
Zum Druck trägt auch die Tatsache bei, dass sich die Werbung immer mehr ins Digitale verlagert. «Wir sind analoge Experten, müssen aber auch das Digitale beherrschen», so die Devise von Chris Mühlemann. Er ist überzeugt, dass analoge Werbung wie beispielsweise Plakate auch in Zukunft gefragt sind. Trotzdem müsse man sich mit den Möglichkeiten befassen, welche die digitale Werbung mit sich bringt. «Wir schauen immer, was unseren Kunden am meisten Vorteile bringt», sagt der CEO. Insgesamt blicke man durchaus optimistisch in die Zukunft. Auch wenn André Richner von der «schwierigsten Situation der Firmengeschichte» spricht. Corona habe das Unternehmen durchgeschüttelt, aber auch wachgerüttelt. Wichtige Prozesse in Gang gesetzt. Noch erreiche man nicht die Zahlen der Vor-Corona-Zeit. «Aber wir sind heute breiter aufgestellt. Und der neue Standort bietet uns zusätzliche Möglichkeiten und beschert uns neue Kunden», sagt Chris Mühlemann.
Tag der offenen Tür am 22. und 23. September
Den Glauben an die Zukunft unterstreicht auch die neue Führungscrew. Seit dem 1.Januar leitet Chris Mühlemann das Unternehmen. Die beiden bisherigen Co-CEOs André Richner und André Stutz wechselten dafür in den Verwaltungsrat. «Der Umzug an den neuen Standort ist der optimale Zeitpunkt für diesen Wechsel», ist Richner überzeugt. Und Mühlemann wiederum ist froh, dass die beiden Firmengründer ihr Know-how weiterhin einbringen. Am 22. und 23. September will man zudem der gesamten Bevölkerung zeigen, was in diesen Räumen alles passiert. Dann wird zum Tag der offenen Tür geladen. «Das Interesse am Neubau ist gross. Dem kommen wir mit unserer Einladung entgegen», sagt André Richner. Und bereitet sich schon mal auf einen Grossansturm vor.
Über die Firma
Richnerstutz ist ein führendes Unternehmen für die Realisierung von Werbe- und Kommunikationsmassnahmen im Aussen- und Innenbereich. Als Einzelanbieter oder Generalunternehmer in den Geschäftsfeldern Grossformate, Signaletik, Werbetechnik und Raumgestaltung bietet die Villmerger Firma von der Planung über die Produktion bis zur Installation, Betreuung und Instandhaltung das komplette Leistungspaket für ihre Klientel. In der Schweiz ist man branchenweit der Anbieter mit dem grössten Portfolio an Leistungen und Services aus einer Hand.