Auftreten zum Wohl anderer Kinder
12.12.2025 Region Oberfreiamt, Bünzen, JugendLena Link und ihre Kolleginnen sammeln am Samstag für die Sternenwoche
Die Idee, bei der Aktion mitzumachen, hatte die 11-jährige Lena Link aus Bünzen. Zusammen mit ihrer Schwester und fünf weiteren Mädchen wird sie morgen Samstag im Probesaal ...
Lena Link und ihre Kolleginnen sammeln am Samstag für die Sternenwoche
Die Idee, bei der Aktion mitzumachen, hatte die 11-jährige Lena Link aus Bünzen. Zusammen mit ihrer Schwester und fünf weiteren Mädchen wird sie morgen Samstag im Probesaal unterhalb der Turnhalle auftreten. Dabei sammeln sie für das Projekt der Unicef.
Verena Anna Wigger
Treffen am Küchentisch bei Lena und Maja zu Hause. Mit dabei ist auch Lia Huber. Die drei sind ganz aufgeregt. Dabei war schon ein Reporter-Team der «Schweizer Familie» bei ihnen und hat sie zu ihrem Vorhaben interviewt. «Wir mussten stundenlang Posen machen für das Fotoshooting», sagt Maja und grinst.
Lia und Lena kichern und bestätigen dies. Sie erzählen, dass ihr Bericht im Magazin veröffentlicht werde. «Und dann kommen viele Besucher?», fragt Maja die beiden anderen. Und sie beginnen zu überlegen, ob sie vielleicht doch die Turnhalle brauchen statt den Probesaal. Doch die Aufregung legt sich schnell wieder. Sollten tatsächlich zu viele Besucher kommen, dann müssten halt einige stehend dem Programm folgen. Und sonst? Ja, sonst wären sie ja flexibel.
Kinder helfen Kindern
In Kontakt mit der Sternenwoche des Kinderhilfswerks der Unicef kam Lena bei ihrer früheren Tagesmutter. Dort hat sie erlebt, was es braucht, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen und damit Geld zu sammeln, um es der Sternenwoche zu spenden. Damals war sie zehn, doch der Eindruck war so stark, dass Lena ein Theaterstück schreiben wollte, das sie dann mit ihren Kolleginnen aufführen kann. Doch einige Mädchen stiegen wieder aus, weil für sie die Proben in den Pausen zu viel wurden. Ihre zweite Idee war eine Talentshow, dabei waren sie sich aber nicht sicher, ob sich wirklich viele Talente melden würden.
So hat sich Lena entschieden, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Maja und fünf Kolleginnen aus ihren beiden Klassen ein Programm zusammenzustellen, welches sie nun erarbeiten und proben. Damit sie morgen Samstag auftreten können zugunsten einer Sammlung für Kinder, denen es nicht so gut geht wie ihnen.
Eine geborene Organisatorin
Lena übernahm die Organisation und hat Kontakt zu Gemeinderätin Rita Müller aufgenommen und nach einer Auftrittsmöglichkeit gefragt. Mithilfe der Gemeinderätin bekam sie das Probelokal zugesprochen. Da ihre Aufführung für einen guten Zweck ist, habe ihr die Gemeinde die Miete erlassen, erzählt sie glücklich. Lena, die gerne schreibt und zurzeit 20 Buchprojekte nebeneinander erarbeitet, ist klar und strukturiert, wenn sie berichtet.
Diese Klarheit hat ihr auch geholfen, das Programm, welches sie zeigen, zusammenzustellen. Eine Mischung aus Tanz, Musik, Akrobatik, Gedichte und Sketches wird es sein. Und dass die Mädchen etwas «drauf» haben, beweisen sie kurzerhand am Küchentisch. Sie stimmen zusammen «Feliz Navidad» an. Ein Stück, das sie auch morgen singen werden. Es gibt mehrere Lieder, die instrumental begleitet werden. Sofort erzählen die drei munter weiter, wer was macht und dass sie in der Schule während der Pause die Erlaubnis haben, zusammen zu proben. Das machen sie auch in ihrer Freizeit, dann ist die Mutter von Lia, Christine Huber, dabei. Sie habe den Auftrag, Streit zu schlichten, die Koordination zu führen und den Überblick zu bewahren.
Neben den Probearbeiten mussten Kostüme, Requisiten und Spezialeffekte vorbereitet werden, damit der Zauber auch auf die Besucher übergeht.
Dazu haben die Mädchen ihre Klassenkameradinnen eingeladen, bei den «Buben» seien sie sich noch nicht sicher. Dafür wurden Familien, Bekannte, Verwandte, Gottis, Tagesmamis und Nachbarn eingespannt. Lia freut sich schon auf die Zeit danach: «Ich bin froh, wenn wir endlich fertig geprobt haben.» Doch zurzeit dominiert die Vorfreude auf ihre Aufführung.
Auch bei der neunjährigen Maja – sie hat zusammen mit ihrer gleichaltrigen Schulkollegin Kaya Huber verschiedene Sketches herausgesucht und vorgeschlagen. Ihre Schwester Lena hat diese dann theatergerecht überarbeitet und umgeschrieben. Dann wurde die Show so gestaltet, dass jede von ihnen weiss, wann sie auftritt und was sie zu tun hat. Maja sagt ganz stolz: «Ich bin am meisten auf der Bühne.» Das habe sie abgezählt. Sie wird auch als eine der Moderatorinnen durch das Programm führen. Weihnachtlich stimmungsvoll soll es sein für jeden, der sich auf die festliche Zeit einstimmen möchte und gleichzeitig etwas Gutes tun für die Kinder in Not.
Für das Wohl der Gäste sorgen
Damit sich die Besucher an der Aufführung wohlfühlen, dafür sorgen die Mädchen höchstpersönlich. Denn sie proben nicht nur, sie backen auch. Damit es vor und nach dem Programm eine Stärkung für das Publikum hat. Kuchen und Gebäck warten nur darauf, von den Gästen gekauft zu werden.
Für die Aufführung im Probelokal ist ab 16 Uhr Türöffnung, die Show beginnt um 16.30 Uhr. Der Eintritt ist frei, es wird eine Kollekte eingezogen.


