Auch Regierungsrat gratuliert
23.05.2025 Wohlen, Vereine60 Jahre nach Spatenstich
GV des Vereins St. Leonhard fand statt
Exakt sechs Jahrzehnte nach dem Spatenstich des Chappelehofs traf sich der Verein St. Leonhard zu seiner 61. Generalversammlung. Mit dabei waren unter anderem Regierungsrat Jean-Pierre ...
60 Jahre nach Spatenstich
GV des Vereins St. Leonhard fand statt
Exakt sechs Jahrzehnte nach dem Spatenstich des Chappelehofs traf sich der Verein St. Leonhard zu seiner 61. Generalversammlung. Mit dabei waren unter anderem Regierungsrat Jean-Pierre Gallati und Gemeindeammann Arsène Perroud. Das Vorstandsmitglied Monika Küng wurde verabschiedet. Sie bleibt als Präsidentin des Vereins Leo und als Geschäftsführerin des Restaurants Leo erhalten. --red
Exakt 60 Jahre nach dem Chappelehof-Spatenstich traf sich der Verein St. Leonhard zur GV
Präsident Paul Huwiler konnte an der 61. Generalversammlung neben 57 Mitgliedern Regierungsrat Jean-Pierre Gallati begrüssen. Dieser gratulierte dem Vorstand, den Spendern und allen helfenden Händen im Namen das Regierungsrates zum gelungenen Chappelehof-Umbau.
Walter Minder
Neben Regierungsrat Jean-Pierre Gallati durfte Vereinspräsident Paul Huwiler Einwohnerratspräsident Marc Läuffer, Gemeindeammann Arsène Perroud, die Gemeinderäte Thomas Burkard und Roland Vogt sowie Josef Brunner, Präsident der Katholischen Kirchenpflege, begrüssen. «Unsere Generalversammlung findet auf den Tag genau 60 Jahre nach dem Spatenstich vom 20. Mai 1965 statt. Am Spatenstich beteiligt war auch das jüngste Blauring-Mädchen, das damals noch Ruth Weber hiess, heute in Biel wohnt und Ruth Brotbeck-Weber heisst.» Mit Applaus wurde sie im Chappelehof begrüsst.
Sie sei vom Anruf von Paul Huwiler total überrascht worden. «Selbstverständlich sind Erinnerungen an die Zeit in Wohlen geweckt worden, wie etwa an den damaligen Fasnachtsball im Chappelehof …». Sie durfte für ihre Teilnahme einen mit süssen Erdmannlisteinen dekorierten, kleinen Spaten in Empfang nehmen.
Ein Blick zurück ins Jahr 1965
Einleitend bedankte sich Regierungsrat Jean-Pierre Gallati insbesondere bei Paul Huwiler für die grosse ehrenamtliche Arbeit, die bei der Sanierung vom Chappelehof geleistet worden ist. Dann erinnerte er an einige wichtige Ereignisse im Jahr des Spatenstichs, wie etwa an den Tod von Winston Churchill oder dass in Wohlen die Gemeindeversammlung durch den Einwohnerrat ersetzt wurde. Es sei damals eher ungewöhnlich gewesen, ein Gemeinschaftszentrum für alle Gesellschaftsschichten zu bauen. Ein Projekt, für das sich Werner Huber als Präsident des Trägervereins mit grossem Engagement einsetzte.
Er hat sogar am Rohbaufest in Gedichtform um Gaben und Spenden gebeten: «Wem nichts einfällt, das ist klar, darf uns helfen auch in bar.» Bereits einmal stand die Sanierung vom Chappelehof auf dem Tapet. «Nach dem Rückzug der katholischen Kirche musste der Verein eine neue Lösung finden, und heute darf ich feststellen, dass die Sanierung bestens gelungen ist – bei diesem Gebäude in seinem brutalistischen Baustil eine grosse Aufgabe.»
Ort der Begegnungen
Gemeindeammann Arsène Perroud betonte, dass er beim Chappelehof zuerst an Begegnungen, an Lindor-Kugeln, feines Essen und schöne Feste denke. Er habe sich hier als Schmutzli schwarz angemalt, als Samichlaus schön angezogen und später im Chlausbüro versucht, das Chaos kurz vor und nach dem Auszug zu bewältigen. Er sei als Gast in der Kulturbeiz gewesen, «heute bin ich es im Restaurant Leo. Und vielleicht lebe ich irgendwann in einer Alterswohnung mit Spitex-Anschluss.»
Was Perroud speziell begeistert: «Hier sind Leute am Werk, die nicht lange lamentieren, sondern einen sozialen Knotenpunkt entwickeln, der Verbindungen zwischen Alt und Jung, Vergangenheit und Zukunft, Alltag und Kultur schafft.»
Intensives Vereinsjahr 2024
In seinem Jahresbericht liess Huwiler die Herausforderungen durch das Sanierungsprojekt nochmals Revue passieren. Die Wohnungen im Südflügel wurden noch vor Weihnachten 2023 bezogen, sodass ab 2024 der Ausbau der Räume im Südflügel starten konnte, wie etwa der Spitex-Standort. Fordernd war auch der Endausbau vom Restaurant Leo. Das Nebeneinander wurde von Tausendsassa Andy Bächer souverän orchestriert.
Erfreulicherweise sind seit Januar 2024 alle 20 Wohnungen vermietet. Eine Mieterin meinte letzthin zu Huwiler: «Der Entscheid, in den Chappelehof zu ziehen, war eine meiner besten Entscheidungen in meinem Leben.»
Seit August 2024 ist das Restaurant Leo als gesellschaftliches Herz im Chappelehof geöffnet. Die Herausforderungen wie etwa der wirtschaftliche Druck oder der Fachkräftemangel sind weiterhin gross. Ohne die vielen Ehrenamtlichen wäre der Betrieb kaum möglich, wobei in der zweiten Jahreshälfte der renovierte Saal sukzessive wieder vermietet werden und so einen Beitrag an den Gastrobereich leisten konnte. Huwiler rechnet damit, die Bauabrechnung per Ende 2025 abschliessen zu können.
Im Kreditrahmen
Der bewilligte Kreditrahmen von 13,47 Millionen Franken (+10 Prozent) wird bei geschätzten Mehrkosten inklusive Reserve von rund 825 000 Franken nicht ganz beansprucht. Im Kostenvoranschlag nicht berücksichtigt waren die Mieterausbauten von rund 660 000 Franken, die sich aber über die Jahre in Form von Mieterträgen bezahlt machen. Sorgen bereitet dem Vorstand das Verhältnis liquide Mittel zu ausstehenden Rechnungen. Huwiler: «Es ist Aufgabe des Vorstandes, weitere Spenden oder Darlehen zu generieren.»
Vorstandsmitglied Andrea Fuchs präsentierte dann die Zahlen für das Vereinsjahr 2024. «Wir schreiben noch einmal einen Verlust von 283 000 Franken als Nachwirkung der Umbauphase mit geringen Einnahmen und hohen Leerstandskosten.» Aufwand und Ertrag sind mit 1,347 bzw. 1,064 Millionen Franken ausgewiesen. Durch die deutliche Aufwertung der Liegenschaft erhöhten sich die Aktiven per 31. Dezember 2024 gegenüber dem Vorjahr um rund 3,7 Millionen Franken. Das Vereinsvermögen beträgt rund 3,29 Millionen Franken. Auch wenn die Zahlen nicht ganz den Erwartungen entsprechen, genehmigte die Versammlung die Jahresrechnung 2024 und den unveränderten Mitgliederbeitrag von 60 Franken pro Person einstimmig.
Monika Küng verabschiedet
Im Hinblick auf «60 Jahre Chappelehof» im Mai 2027 prüft der Vorstand die Realisierung einer Jubiläumsbroschüre. Das von Jörg Meier und Fabian Furter ausgearbeitete Buchprojekt rechnet mit Kosten von rund 60 000 Franken. Es wird aber nur realisiert, wenn es durch Sponsorengelder finanziert werden kann.
Dann galt es, das bisherige Vorstandsmitglied Monika Küng zu verabschieden. Sie will sich auf ihre Aufgaben als Präsidentin des Vereins Leo und Geschäftsführerin vom Restaurant Leo konzentrieren. Huwiler: «Monika Küng war eine kompetente Stütze im Vorstand, wir lassen sie nur ungern ziehen.» Mit einem Blumenstrauss bedankte er sich für ihre langjährige Mitarbeit. Ein weiteres grosses Dankeschön ging an Evi und Andy Bächer, die seit 2008 Verwaltung und Hauswartung umsichtig und zuverlässig betreut hatten. Erfreulicherweise konnte Andreas Wohler als technischer Hauswart verpflichtet und so die Lücke teilweise geschlossen werden. Aktuell setzt sich der Vorstand noch zusammen aus Paul Huwiler (Präsident), Dieter Hafen (Vizepräsident), Kurt Notter (Baufragen) und Andrea Fuchs (Finanzen). --wam