An vielen Fronten am Werk
14.03.2025 Sins, Region OberfreiamtAbgeordnetenversammlung der Repla Oberes Freiamt im neuen Kultursaal Küngsmatt in Sins
Ob im Bereich der Standortförderung oder wenn es um die Entwicklung im Bereich der Bauzonen geht. Ob bei vorgelagerten Wohnformen, beim öffentlichen Verkehr oder bei der ...
Abgeordnetenversammlung der Repla Oberes Freiamt im neuen Kultursaal Küngsmatt in Sins
Ob im Bereich der Standortförderung oder wenn es um die Entwicklung im Bereich der Bauzonen geht. Ob bei vorgelagerten Wohnformen, beim öffentlichen Verkehr oder bei der BNO-Revision, die für alle Gemeinden zu teuer ist und zu lange dauert. Die Bandbreite an Themen in der Repla Oberes Freiamt ist riesig.
Annemarie Keusch
Wenn Präsident Pius Wiss von einem intensiven und hektischen Jahr spricht, dann wird das im Verlaufe der Abgeordnetenversammlung mehr als deutlich. Anhand der Jahresberichte zum Beispiel, die der Vorstand und die einzelnen Kommissionen präsentieren. Noch mehr, wenn es bei einzelnen Themen in die Tiefe geht.
Beim Regionalen Raumkonzept 2040 etwa. Zwei Jahre sind vergangen, seit dieses zuletzt einer Kontrolle unterzogen wurden. «Zwar ist keine Überarbeitung nötig, aber es wurden Schwerpunktprojekte festgelegt», blickte Daniel Räber, Geschäftsstellenleiter der Repla Oberes Freiamt, zurück. Dabei geht es einerseits um die Wirtschafts- und Standortförderung. «Diesbezüglich sind wir sehr gut unterwegs», sagt Räber und meint die Etablierung von «Freiamt. Mittendrin». Rainer Heggli, Präsident der Wirschaftskommission, betont beim Ausblick auf das laufende Jahr: «Wir versuchen die Marke weiterhin kontinuierlich zu stärken, auch mit einer weiteren Kampagne.» Als Fernziel will die Repla Oberes Freiamt eine eigenständige Wirtschafts- und Standortförderung ins Leben rufen. Auch diesbezüglich sei das laufende Jahr ein wichtiges.
Zu geringe Reserven an Arbeitszonen
Ein Fokus galt aber auch dem Arealund Flächenmanagement. Marlis Villiger, Gemeindeammann Auw, erläuterte dieses Thema. «Die Ungleichheit zwischen Angebot und Nachfrage ist gross. Es gibt verschiedene Betriebe im Frei-amt, die dadurch in deren Wachstum raumplanerisch eingeschränkt sind.» «Regionale Arbeitszone Bezirk Muri» heisst dieses Pilotprojekt. Eine Arbeitsgruppe ist gegründet. Villiger betonte: «Einfach ist die Arbeit nicht, aber der Handlungsbedarf ist riesig. Schliesslich ist das obere Freiamt eine wirtschaftlich prosperierende Region.» Dass die Arbeitszonenreserven zu gering sind, das haben alle geahnt. «Aber jetzt haben wir die Faktenbasis, um weiterzugehen.» Villiger spricht von Phase 2, einer Vertiefung in Zusammenarbeit mit dem Kanton Aargau. Das Ziel ist klar: «Wir wollen planungsrechtliche Lösungen in Reichweite bringen.»
Heggli wird neuer Präsident
Auch in anderen Bereichen steht im Vergleich zum Vorjahr ein nicht weniger intensives Jahr bevor. Der Vorstand nimmt sich beispielsweise der Neugestaltung des Web-Auftrittes an. «Dazu sind wir im letzten Jahr nicht gekommen, jetzt müssen wir aber, weil die Webseite nicht mehr funktioniert», sagt Präsident Pius Wiss. Ebenfalls soll die Mobilitätsstrategie angegangen werden. Und die Repla Oberes Freiamt braucht einen neuen Präsidenten. Wiss tritt Ende Jahr als Gemeindeammann von Dietwil und auch als Repla-Präsident zurück. Rainer Heggli wird, sofern gewählt, in seine Fussstapfen treten und Wiss schon während des laufenden Jahres begleiten. «Ein Co-Präsidium für das laufende Jahr war ein Thema, aber dafür hätten wir unsere Statuten ändern müssen.»
Zudem informierte der Fachplaner Michael Rothen darüber, dass die Repla in Sachen BNO-Revisionen früher mit den Gemeinden zusammenarbeiten will. Kurz vorher kam das Votum des Aristauer Gemeinderates Corsin Stöckli: «Es braucht dringend Verbesserungen. Die BNO-Revision dauert viel zu lange und ist zu teuer.» Rothen betonte, dass die Repla kein Bremsklotz sein wolle. Dank früherer Zusammenarbeit soll diese agierend und antizipierend sein. Den BNO-Revisionsprozess zu vereinfachen, das sei ein politischer Prozess, und Grossrat Ralf Bucher betonte: «Das ist ein Dauerthema im Rat. Mit der Anhörung zur Gesamtüberprüfung des Richtplans haben auch die Gemeinden die Möglichkeit, mitzuwirken.» Das Tempo des Kantons und der damit verbundene Anspruch auf überhaupt keine Fehler in solchen Prozessen seien Vor- und Nachteil in einem. «Es dauert sehr lange, bringt aber maximale Rechtssicherheit mit sich. Ich appelliere zu mehr Mut zur Lücke.» Ein weiteres Thema also, das in der Repla beschäftigen wird.
Eines der Dauerthemen ist der öffentliche Verkehr. Auch hier wird die ÖV-Kommission Freiamt weiterkämpfen, etwa für einen IC-Halt in Aarau, der die Anbindung ans Wallis und an die Westschweiz verbessern würde, oder um den Erhalt der S42 von Muri nach Zürich. Aus der Bevölkerung kam zudem das Anliegen einer Busverbindung in Mühlau. Langweilig wird es dem Vorstand und den Kommissionen auch im nächsten Jahr nicht.