Ampeln stehen auf Grün
27.06.2025 Wohlen«Wasser 2035» auf Kurs
Delegiertenversammlung in Wohlen
Das Projekt ist ehrgeizig. «Wasser 2035» verbindet das Bünztal mit dem Reusstal.
Es ist als Generationenprojekt deklariert. «Wasser 2035» ...
«Wasser 2035» auf Kurs
Delegiertenversammlung in Wohlen
Das Projekt ist ehrgeizig. «Wasser 2035» verbindet das Bünztal mit dem Reusstal.
Es ist als Generationenprojekt deklariert. «Wasser 2035» verbindet künftig das Bünztal mit dem Reusstal und garantiert allen angeschlossenen Gemeinden die Versorgungssicherheit. 2028 beginnen die Arbeiten. VR-Präsident Norbert Ender verabschiedete Charles Hegglin (Villmergen) und Raymond Tellenbach (Bremgarten) und begrüsste Christoph Meyer und Stephan Troxler als neue VR-Mitglieder. --dm
Interkommunale Anstalt (IKA) «Wasser 2035» – Projekt Ringleitung
Das Generationenprojekt «Wasser 2035» nimmt immer weitere Formen an. Im Oktober 2026 soll das definitive Bauprojekt vorliegen, das die Trinkwasserversorgung im Bünztal und im Reusstal langfristig sichert. Ab 2028 wird gebaut. Zudem nehmen im Verwaltungsrat zwei Personen neu Einsitz.
Daniel Marti
Norbert Ender strahlt. Denn rund um das Generationenprojekt «Wasser 2035» läuft alles bestens. Die Projektierung ist auf Kurs. Der Verwaltungsratspräsident hat also allen Grund zur Zuversicht. Zudem wurde der Gemeindeammann von Niederwil für zwei weitere Jahre als Verwaltungsratspräsident bestätigt. «Wasser 2035» darf auf ein weiteres erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Die Rechnung schloss mit einem Minus von rund 57 700 Franken (budgetiert war ein Minus von 65 700 Franken). Das Eigenkapital beträgt 1,23 Millionen Franken.
Und die Projektierung ist in den letzten zwölf Monaten vorangekommen. «Im Hinblick auf die Realisierung der Ringleitung im Reusstal wurden wichtige Fortschritte erzielt», konnte Ender berichten.
Ab 2030/31 in Betrieb
Das Vorprojekt wurde den kantonalen Behörden eingereicht und sämtlichen betroffenen Gemeinden vorgestellt. «Anhand der Rückmeldungen konnten wir gezielte Anpassungen und Optimierungen vornehmen», so Ender weiter. So konnten erste Lose für Ingenieurarbeiten vergeben werden. Das Vorhaben kommt also planmässig voran. Und der Verwaltungsrat ist zuversichtlich, dass die nächsten Meilensteine termingerecht erreicht werden. Bis Ende 2026 steht das Bauprojekt, ab 2028 sollen dann die ersten Teilstücke im Reusstal realisiert werden. Und ab 2030/31 soll die grosse Ringleitung über das Bünz- und Reusstal in Betrieb genommen werden. Es gibt also noch einiges zu tun.
Norbert Ender orientierte die Delegierten der Gemeinde – 93,8 Prozent der Gemeindestimmen waren im ibw-Vortragsraum vertreten – über die Gesamtprojektleitung, den Leitungsbau und den Landerwerb. Die Gesamtprojektleitung steht. Bis Ende Jahr sollte der Standort des Stufenpumpwerks im Reusstal festgelegt sein. Beim Leitungsbau gibt es gleich drei Meilensteine: Im kommenden September erfolgt die Freigabe der ersten Linienführung, im Oktober 2026 soll das Bauprojekt fertiggestellt und Ende 2026 eingereicht sein. Auch beim Landerwerb sieht es terminlich sehr gut aus. Nun wird das Entschädigungskonzept erarbeitet, damit im September mit dem Landerwerb für die Durchleitung gestartet werden kann.
Die Phase für den Landerwerb soll rund ein Jahr dauern. Betreffend Zeitachse und Ingenieurarbeiten stehen die Ampeln auf Grün, konnte Ender informieren. Einzig beim Pumpwerk-Standort braucht es noch Standortabklärungen. «Wir haben da gute Ideen», sagt Ender.
Neuer Kostenvoranschlag – Gemeinde Künten aufgenommen
Zu den Kosten. Da hat sich nicht allzu viel verändert. Die Investitionskosten für die Jahre 2026 bis 2030 werden mit 27,9 Millionen Franken prognostiziert. Die Kostengenauigkeit liegt bei plus/ minus 20 Prozent, wobei in den Jahren 2029 und 2030 je 40 Prozent der Arbeiten vorgesehen sind. Die Investitionskosten sind gestützt auf dem Kostenvoranschlag aus dem Vorprojekt.
Im Rahmen des Bauprojekts für Ringleitung und Stufenpumpwerk Reusstal werden die Kosten genauer beziffert. Ein neuer Kostenvoranschlag wird Ende 2026 erstellt. «Mit dem Abschluss der Projektierung werden wir genauer Auskunft erteilen können», betonte Ender. Zudem hat das Generationenprojekt Zuwachs bekommen. Die Gemeinde Künten wurde in die interkommunale Anstalt «Wasser 2035» aufgenommen. Dies habe Vorteile für beide Seiten, erklärte der VR-Präsident, «zwei Partner begegnen sich auf Augenhöhe». Für «Wasser 2035» wird das Eigenkapital erhöht, es kann eine Reserve gebildet werden und die Betriebskosten werden besser verteilt. Künten hat nun Planungs- und Versorgungssicherheit und bekommt Zugang zum grossen Grundwasservorkommen Länzert/Hard. Für den Beitritt muss Künten der IKA «Wasser 2035» rund 213 200 Franken überweisen.
Zwei Abgänge und zwei Neue im VR
Mit dem Bremgarter Stadtammann Raymond Tellenbach und Villmergens Charles Hegglin gab es gleich zwei Abgänge aus dem Verwaltungsrat. VR-Präsident Norbert Ender rühmte die «gute und effiziente Zusammenarbeit» im Gremium. Beide Bisherigen scheiden altershalber aus. Hegglin habe mit seinem «technischen Tiefgang» überzeugen können und Tellenbach verfüge über eine grosse politische Erfahrung, sein Gespür für die Bevölkerung sei bemerkenswert, so Ender. Der Abschied falle ihnen beiden schwer, erklärte Tellenbach. «Denn wir haben alle zielgerichtet mitgearbeitet.»
Als Tagespräsident durfte Raymond Tellenbach noch das neue Entschädigungsreglement für den Verwaltungsrat den Delegierten vorstellen. Die Entschädigung pro VR-Mitglied wurde von 2000 auf 3000 Franken erhöht, jene für den VR-Präsident von 3000 auf 4000 Franken.
Und für die scheidenden Raymond Tellenbach und Charles Hegglin wurden neu Christoph Meyer (Gemeinderat in Waltenschwil) und Stephan Troxler (Stadtrat in Bremgarten) in den Verwaltungsrat gewählt. Patrick Keller (Vizeammann in Dottikon) und Peter Lehmann (Vorsitzender der Geschäftsleitung der ibw) wurden zusammen mit Robert Ender (Gemeindeammann in Niederwil) bestätigt. Die Stadt Bremgarten und die Gemeinde Wohlen haben einen gesicherten Sitz im Verwaltungsrat, dies weil sie den grössten Teil am Dotationskapital geleistet haben: Bremgarten 13,16 Prozent; Wohlen 22,88 Prozent.
Für zwei weitere Jahre wurde Norbert Ender als VR-Präsident bestätigt. Seit der Gründung von «Wasser 2035» im Juni 2022 «identifiziert er sich mit dem Projekt und seiner Aufgabe», sagte Tagespräsident Raymond Tellenbach. «Er ist mit Herzblut, aber auch mit Humor dabei, und er vertritt die Gemeinden vorbildlich und in einem hohen Mass.» Diese Worte sind treffend.
Auch mit dem neu besetzten Verwaltungsrat sowie mit Geschäftsführer Giovanni Romeo von der IBW Technik AG in Wohlen wird «Wasser 2035» kompetent und zielstrebig vorangetrieben. Die Ampeln stehen auch hier auf Grün.
«Wasser 2035»
Das Projekt «Wasser 2035» wird als Musterbeispiel der überregionalen Zusammenarbeit gewertet: Die beteiligten Wasserversorgungen bauen und betreiben die notwendige Infrastruktur gemeinsam. Das Generationenprojekt hat das Ziel, die Trinkwasserversorgung im Bünztal und im Reusstal mit einem Wasserring langfrisitg zu sichern.
«Wasser 2035» umfasst 20 Gemeinden sowie die privatrechtlich organisierte IB Wohlen AG und den Regionalen Wasserverband Mutschellen, dem die Gemeinden Berikon, Widen, Rudolfstetten, Zufikon und Oberwil-Lieli angeschlossen sind. Die weiteren Gemeinden sind: Bettwil, Bremgarten, Büttikon, Dintikon, Dottikon, Fahrwangen, Fischbach-Göslikon, Hägglingen, Hendschiken, Kallern, Mägenwil, Mellingen, Niederwil, Sarmenstorf, Tägerig, Uezwil, Villmergen, Waltenschwil, Wohlenschwil und neuerdings auch Künten.