Alte Zeiten aufleben lassen
13.09.2024 WohlenAm 27. und 28. September gibt es «Rock im Chappi» mit vier Bands und viel Party
Das Open Air «Zamba Loca» ist längst Geschichte. Diejenigen, die es jeweils organisiert haben, sind aber noch immer aktiv. Und weil es in der Vereinskasse noch Geld ...
Am 27. und 28. September gibt es «Rock im Chappi» mit vier Bands und viel Party
Das Open Air «Zamba Loca» ist längst Geschichte. Diejenigen, die es jeweils organisiert haben, sind aber noch immer aktiv. Und weil es in der Vereinskasse noch Geld hat, gibt es eine Neuauflage des «Rock im Chappi». Damit in Wohlen etwas läuft, wie die fünf Organisatoren erklären.
Chregi Hansen
Die Geburtsstunde ist bekannt. «Rock im Chappi» wurde erstmals im März 2008 unter Koproduktion der Kulturbeiz Chappelehof, der Plattform Wohlen und des Ateliers Art & Bar organisiert und durchgeführt. An das Ende kann man sich nicht mehr so genau erinnern. «Vermutlich war die letzte Ausgabe im Jahr 2013», meint Christian Döbeli. Ganz sicher ist er sich aber nicht. Und auch seine OK-Kollegen wissen es nicht genau.
Nun kommt es zu einer Neuauflage. Am 27. und 28. September wird der Chappelehof wieder zum Treffpunkt aller Rockfans. Zusammen mit Liz Kuhn, Matthias Wüthrich, Remo Hofmann und Pascal Schmider organisiert Döbeli eine weitere Ausgabe dieses Festivals. Die Namen der Organisatoren sind bekannt. Sie engagierten sich erst beim «Zamba Loca», danach luden sie ab und zu zur PiP-Show ins Piccadilly Pub ein. «Wir haben den Verein Zamba Loca noch nicht aufgelöst und haben noch etwas Geld in der Kasse. Damit wollen wir etwas tun für die junge Kultur in Wohlen», erklärt Kuhn. Zudem sind alle fünf noch immer eng mit der Gemeinde verbunden, auch wenn sie teilweise weggezogen sind.
Der Name «Rock im Chappi» sei in Wohlen etabliert, am bisherigen Konzept von Livekonzerten und DJs will man festhalten. Und der Anlass sei doch die ideale Gelegenheit, um den sanierten Chappelehof und das neue Restaurant Leo zu unterstützen. Dieses ist an beiden Abenden für die Bar und die Verpflegung zuständig. Wer mag, kann also vor den Gigs noch im «Leo» fein essen. Danach dürfte es laut werden im Saal. «Der Begriff Rock im Festivalnamen ist Programm, es wird durchaus härter. Es ist quasi ein erster Stresstest für den neuen Chappelehof», schmunzelt Döbeli. Danach weiss man, was das Gebäude aushält.
Vier Bands an zwei Abenden
Das Line-up kann sich sehen lassen. Am Freitagabend eröffnen «Velvet Two Stripes» das Festival. Seit über 15 Jahren behauptet sich das Frauentrio mit seinem harten Sound in der männerdominierten Szene. Die drei Musikerinnen hauen rohen Gitarrenrock raus, auf bluesigem und punkigem Fundament, und sie überraschen ab und zu mit Pop-Facetten. Die zweite Band des Abends ist «Tompaul». Das Badener Electronic-Quartett hat sich über die vergangenen Jahre hinweg durch Club- und Festivalbühnen inner- und ausserhalb der Schweiz gespielt. Die Band ist an den Soundtrack von nächtlichen euphorischen Wellen gewöhnt, die in schmachtende Gefühle übergehen; zwischen Krümeln der Nacht und Stücken des Tages. Danach wird DJ Seerosenpflücker für Stimmung bis in die Morgenstunden sorgen.
Den Auftakt am Samstag machen «Fomies». Die 2017 gegründete Band aus Vevey vereint fünf Freunde, die ihre rollende Reise durch die DIY-Punk-Szene obskurer Bands begonnen haben. Heute setzen sie ihren epischen Weg fort und lassen nach und nach synthetischere Klänge ihren Weg durch ihre wütende und empörte Soundlandschaft finden. Anschliessend gibt es ein Wiederhören mit der Bremgarter Band «Strange Shape». Eine hervorragende Liveband, die es liebt, über Eigenkompositionen oder Covers zu improvisieren, was das Zeug hält. «Strange Shape» musiziert und jammt leidenschaftlich, innovativ, gefühlvoll und hemmungslos – hauptsächlich bewegt sich die Band in den Bereichen Rock, Psychedelic, Funk, Pop und Worldmusic. An diesem zweiten Abend laden dann die DJs Webstübler zur Partynacht ein. «Wir sind selber gespannt, wie das Programm ankommt und wer alles kommt», schaut Matthias Wüthrich voraus. Man wolle mit der Neuauflage des Festivals und den verpflichteten Bands Erinnerungen an die alten Zeiten aufleben lassen. Und hofft, dass viele der früheren Besucher auch diesmal wieder dabei sind. «Fast wie bei einem Klassentreffen», sagt Döbeli. Aber natürlich wünscht man sich auch ein neues, junges Publikum. «Für die Jungen in der Region etwas auf die Beine zu stellen, das war immer unser Antrieb», erklärt Liz Kuhn. Zudem haben drei der vier Bands auch schon in der Region gespielt. Und Wiedersehen macht bekanntlich Freude.
Vorerst bleibt es eine einmalige Sache
Die fünf Organisatoren haben viel Erfahrung mit Festivals. «Wir stemmen den Anlass zu fünft und ohne Helfer», erklärt Wüthrich. Da die Technik und die Verpflegung in professioneller Hand sind, sei dies gut machbar. Und natürlich werde man für eine spezielle Deko sorgen, wie man es sich von den «Zamba Locas» her gewohnt sei.
Vorerst sei das neue «Rock im Chappi» als einmalige Sache geplant. Je nachdem, wie das Konzept ankommt, könnte es auch wieder eine Reihe werden. Ob die fünf jetzigen Organisatoren dann wieder mit an Bord sind, ist völlig offen. «Im Moment haben wir noch immer Spass am Organisieren von Konzerten», sagt Christian Döbeli. Und davon profitieren jetzt also die Rockfans im Freiamt.
«Rock im Chappi»: Freitag und Samstag, 27. und 28. September, Chappelehof. Türöffnung jeweils um 20 Uhr, Start der Konzerte um 20.45 Uhr. Mehr Infos unter www.chappelehof.ch/veranstaltungen.