«Also, ich mag Wohlen»
31.10.2024 WohlenGekommen, um zu bleiben
In Wohlen werden 2025 an zwei Wochenenden Festivals beim Fröschenteich stattfinden
Das Hive Air 2024 lockte 20 000 Besucher an. Aufgrund des nassen Wetters waren es weniger als erwartet. Die Betreiber wollen dennoch ...
Gekommen, um zu bleiben
In Wohlen werden 2025 an zwei Wochenenden Festivals beim Fröschenteich stattfinden
Das Hive Air 2024 lockte 20 000 Besucher an. Aufgrund des nassen Wetters waren es weniger als erwartet. Die Betreiber wollen dennoch langfristig am Standort Wohlen bleiben.
Stefan Sprenger
«Wir sind gekommen, um zu bleiben», sagt Robin Brühlmann, Festivalleiter des Hive Air. Genau denselben Satz verkündeten die Macher des Argovia Fäschts 2023, als sie vom Standort im Birrfeld nach Wohlen zügelten.
«Wir meinen das ernst»
Wie inzwischen bekannt ist, waren es eher leere Versprechen. Das Argovia Fäscht hat inzwischen seinen Standort wieder gewechselt und findet im September 2025 wieder im Birrfeld statt. Brühlmann, ein positiver Typ, wird kurz ernst, als er sagt: «Wir meinen das ernst. Wir bleiben.» Das Hive Air und Wohlen, das passt. «Wir sind begeistert vom Festivalstandort», betont Brühlmann.
Es wird aufgestockt mit Pop- und Rockkonzerten
2023 und 2024 fand die grosse Elektroparty mit jeweils über 20 000 Besuchern bereits in Wohlen statt. Die erste Ausgabe bei bestem Wetter. Das Festival in diesem Jahr hatte mit viel Schlamm und dem verregneten Wetter zu kämpfen, «aber wir erlebten viel Goodwill», so Brühlmann. Und auch wenn es eine schwierige Situation war und es einen Verlust aufgrund des Wetters gab, plant man langfristig damit, in Wohlen ein Festival durchzuführen. Und es wird sogar aufgestockt. Denn im nächsten Jahr soll es um ein Wochenende erweitert werden. Nebst der Elektromusik am Hive Air werden an den anderen Festivaltagen internationale Pop- und Rockkünstlerinnen und -künstler live zu erleben sein.
Robin Brühlmann, Festivalleiter des Hive Air, blickt zurück und voraus
Regen und Schlamm prägten das Hive Air 2024. Dennoch kamen 20 000 Besucher und feierten ein ausserordentlich friedliches Festival beim Fröschenteich in Wohlen. Nun verkünden die Macher des Hive Air, dass sie langfristig mit Wohlen planen und sogar an zwei Wochenenden im Frühsommer für Musik und Party sorgen.
Stefan Sprenger
Mit einem Augenzwinkern meint Robin Brühlmann: «Wohlen ist meine Lieblingsgemeinde.» Der 43-Jährige Familienvater aus Thalwil bei Zürich weiss, dass es ein bisschen schleimig klingt. Brühlmann, der schon in jungen Jahren gerne Events organisierte und jahrelang im Vorstand der Streetparade war, schiebt ernsthaft hinterher: «Also ich mag Wohlen. Wirklich. Wir haben hier sehr viele gute Erfahrungen gemacht.»
Die Zusammenarbeit und der Umgang mit den Lieferanten der Region, den Behörden, der Polizei, den Landbesitzern, den Gästen aus dem Freiamt, er sei «immer faszinierend gut und angenehm», wie Brühlmann betont. Die Macher des Hive Air zeigten sich schon erfrischend offen und transparent kurz vor dem Hive Air 2024.
Anatol Gschwind: «Wohlen ist perfekt für uns»
Anatol Gschwind, der in Zürich diverse Clubs und Bars betreibt, darunter auch das «Hive», der Namensgeber des Elektro-Festivals, sagte damals schon: «Der Standort Wohlen ist perfekt für uns. Wir wollen auch in Zukunft bleiben.» Wenn man darf, versteht sich.
Und anders als das Argovia Fäscht, das beim Standortwechsel 2023 vom Birrfeld nach Wohlen ebenfalls sagte, man sei «gekommen, um zu bleiben», meinen es die Macher des Hive Air ernst. Brühlmann sagt: «Wir haben auch eine Verpflichtung gegenüber unseren Partnern, den Lieferanten, der Gemeinde – und so weiter.» Man sei «begeistert» vom Standort Wohlen. «Ein Festival mit eigenem Bahnhof, optimalen ÖV-Bedingungen, dazu eingebettet in einer Waldlichtung, das klingt wie in einem Traum. Und in Wohlen ist solch ein Festivalgelände vorhanden. Das ist nachhaltig gut», sagt Brühlmann, der auch beim Swiss Music Award organisatorisch mitwirkt.
Regen sorgt für einen Verlust
2023 fand das Hive Air ein Wochenende vor dem Argovia Fäscht statt. Über 20 000 Besucher sind gekommen. Ein Jahr später war das Hive Air alleine, das Argovia Fäscht machte Pause. Am Freitagabend vor dem eintägigen Elektro- und Techno-Festival veranstaltete man einen Abend für die Region. In kleinerem Rahmen. Die «Sommerparty Wohlen» mit «Loona» als Hauptact und dem Freiämter «Renelvis» diente auch dazu, Synergien zu nutzen und «den Leuten aus der Region etwas zurückzugeben».
Das Hive Air am Samstag lockte dann erneut 20 000 Besucher an. Ein friedliches Fest mit keinerlei nennenswerten Zwischenfällen, was diesbezüglich von der Polizei gelobt wurde. Die Headliner waren Paul Kalkbrenner und Charlotte de Witte. Doch auch der Regen und Schlamm hatte eine Hauptrolle. Im Vorfeld des Hive Air regnete es drei Wochen lang sehr oft und ausgiebig. Das Festival machte einen Verlust, was dem Wetter zuzuschreiben ist.
Denn es kamen einerseits rund 5000 Menschen weniger als erhofft und andererseits entstanden Mehrkosten aufgrund der Bedingungen. Bei der Reinigung, der Entsorgung oder der Instandstellung des Geländes beispielsweise. «Herausfordernd», sei dies gewesen. Doch man machte das Beste daraus. Weil alles mehr Zeit benötigte, entstanden auch Mehrkosten. «Ein kleiner Gewinn war erhofft, doch es wurde so ein Verlust», sagt Brühlmann. Dennoch habe man von vielen Seiten «Goodwill erlebt aufgrund der Wetterverhältnisse». Auch deshalb sagt Brühlmann erneut: «Ich mag Wohlen.»
Und er liefert nicht nur Worte, sondern auch Taten. Für das Jahr 2025 hat das Hive Air die Bewilligung von der Gemeinde Wohlen erhalten, an zwei Wochenenden im Frühsommer das Festival steigen zu lassen. Wie gewohnt findet am ersten Samstag das Hive Air statt.
Livekonzerte der Sparte Pop und Rock
Am Freitag vor dem Elektro-Festival und am zweiten Wochenende wird es Livekonzerte aus der Sparte Pop/Rock geben. «Vieles ist noch nicht spruchreif. Wir sind voll in der Planung», sagt Brühlmann. In den nächsten Wochen wird die Musik-Katze aus dem Sack gelassen werden und detaillierter informiert. Brühlmann: «Das Festival in Wohlen wird national ein Thema sein.»
Was er jetzt schon sagen kann: «Das Verkehrskonzept wurde nochmals optimiert. Unser Ziel ist, dass so viele Besucher wie möglich mit dem ÖV anreisen. Das ist zeitgemäss, nachhaltig, gut. Es macht keinen Sinn, mit dem Auto nach Wohlen ans Festival zu kommen.» Man habe erweitert, um die Synergien zu nutzen. Die Bühne, die Infrastruktur, die Organisation, es ist enorm viel Arbeit. Da ist es eigentlich fast schon schade, wenn nur an einem Tag ein Festival steigt. «So können wir auch die Kosten optimieren.» Denn: «Wir sind gekommen, um zu bleiben.»