Die Zivilschutzkräfte bündeln
16.11.2018 Region OberfreiamtDie Zivilschutzorganisationen Muri-Boswil und Oberfreiamt wollen fusionieren
Es ist ein Traktandum an fast jeder «Gmeind» im Bezirk Muri. Hinzu kommen die Kellerämter Gemeinden. In Sachen Zivilschutz wollen sie ab 2020 gemeinsame Sache ...
Die Zivilschutzorganisationen Muri-Boswil und Oberfreiamt wollen fusionieren
Es ist ein Traktandum an fast jeder «Gmeind» im Bezirk Muri. Hinzu kommen die Kellerämter Gemeinden. In Sachen Zivilschutz wollen sie ab 2020 gemeinsame Sache machen. Dies auch auf Druck der kantonalen Vorgaben. Die beiden Kommandanten sind guten Mutes.
Annemarie Keusch
Zu klein und zu teuer sind die beiden Zivilschutzorganisationen (ZSO) Muri-Boswil und Oberfreiamt. Die kantonalen Vorgaben bezüglich Personalbestand und Kader können nicht mehr erfüllt werden. Ein Zusammenschluss ist deshalb unumgänglich, vor allem auch weil es im Zivilschutzbereich neue gesetzliche Vorgaben gibt, die elf statt bisher 22 Zivilschutzregionen im Kanton Aargau vorsehen.
Alleine mit dieser Fusion wird aus dreien eine ZSO. Neben den beiden im Bezirk Muri angesiedelten ZSO stossen auch die Kellerämter Gemeinden dazu, die bisher dem ZSO Mittleres Reusstal angehörten. Romuald Brem, Kommandant der ZSO Oberfreiamt, und Michael Stocker, Kommandant der ZSO Muri-Boswil, sind überzeugt, dass der gemeinsame Weg der richtige ist. «Eine grössere Organisation lässt eine noch professionellere Führung mit klaren Stellvertretungslösungen zu», sagt Brem. Komme hinzu, dass die Mannschaftsbestände optimiert und damit die qualitative Einsatzfähigkeit sichergestellt und verbessert werden kann.
Zusammenarbeit nicht neu
Gleiche Argumente nennt Michael Stocker. 450 Angehörige des Zivilschutzes zählt der Gemeindeverband «Bevölkerungsschutz und Zivilschutz Freiamt» neu. «Dadurch wird die Rekrutierung von Spezialisten und Katermitgliedern etwas einfacher», hofft Stocker.
Schon in den letzten Jahren haben die beiden Organisationen zusammengearbeitet. «Wir haben diverse Übungen gemeinsam durchgeführt», erklärt Stocker. Beschaffungen seien zudem in Absprache organisiert worden. «Es fand ein reger Austausch von Material und Fahrzeugen zur gegenseitigen Hilfestellung statt», ergänzt Romuald Brem. Konkrete Ereignisse, bei denen sie um eine frühere Fusion froh gewesen wären, habe es keine gegeben. «Zum Glück blieb unsere Region in den zurückliegenden Jahren von grösseren Schadenereignissen verschont, die eine Zusammenarbeit oder Hilfestellung erfordert hätten», sagt Brem.
Für Gemeinden kostenneutral
Für eine Fusion müssen alle beteiligten Gemeinden an der Winter- «Gmeind» Ja sagen. Dann wird ein neuer Gemeindeverband gegründet, mit Standort- und Leitgemeinde Muri. Im Frühling soll der Vorstand der fusionierten ZSO bekannt gegeben werden. Klar ist jetzt schon, dass mindestens zwei der sieben bis neun Mitglieder aus dem Kelleramt kommen. Der neue Vorstand wird dann die Mitglieder des neuen Regionalen Führungsorgans (RFO) wählen und ebenso den neuen Kommandanten der Zivilschutzorganisation Freiamt. Offizieller Start ist auf den 1. Januar 2020 geplant.
Die beiden Kommandanten sind überzeugt, dass es mit der Fusion nicht zu negativen Änderungen kommen wird. «Mit verschiedenen Einsatzzügen sollen trotzdem die wichtigen Ortskenntnisse der Regionen beibehalten werden», sagt Michael Stocker. Finanziell wird sich die Fusion für die Gemeinden weitestgehend kostenneutral auswirken.
Stark und professionell geführt
Auch viele bisherige Schutzanlagen werden von der neuen Organisation übernommen: Sins, Boswil, Muri, Dietwil und Oberlunkhofen. Die Anlagen in Auw, Merenschwand und Unterlunkhofen werden hingegen als Führungs- und Einrückungsstandorte aufgehoben, wie Romuald Brem ergänzt. Auswirkungen auf die Bevölkerung wird die künftig noch intensivere Zusammenarbeit der beiden Zivilschutzorganisationen als eine Zivilschutzorganisation nicht haben. «Die Bevölkerung wird diese Fusion kaum bemerken», sagt Michael Stocker. Und wenn, dann im guten Sinne. «Die Bevölkerung sollte von einer starken und professionell geführten ZSO profitieren können», fügt Romuald Brem an.



