STROHFÜÜR
28.11.2025 Wohlen, KolumneDie Schulraumplanung ist in Wohlen alles andere als einfach. Nachdem die SVP vor einem Jahr mit einem Referendum erfolgreich war, mussten die Parteien in eine Zusatzrunde. Übrigens, ein Referendum ist ein demokratisches Mittel. Man darf es ergreifen. Man darf auch Ja oder Nein sagen oder ...
Die Schulraumplanung ist in Wohlen alles andere als einfach. Nachdem die SVP vor einem Jahr mit einem Referendum erfolgreich war, mussten die Parteien in eine Zusatzrunde. Übrigens, ein Referendum ist ein demokratisches Mittel. Man darf es ergreifen. Man darf auch Ja oder Nein sagen oder stimmen. Wenn das Stimmvolk dann mit 62 Prozent eine gemeinderätliche Vorlage bachab schickt, dann ist das deutlich und zu akzeptieren. So sind dann alle nochmals zusammengesessen und haben neue Lösungen erarbeitet. Die SVP machte in dieser Kommission nicht mit. Das war nicht gut. Die Volkspartei unterstützt aber jetzt den neu erarbeiteten Weg beim Schulraum, eingeschlagen von allen anderen Parteien und vom Gemeinderat. Dieses Zugeständnis der SVP ist dann wieder gut. Nach einer schwierigen Phase fand man einen gemeinsamen Nenner. Nun wäre also die beste Gelegenheit, einander die Hände zu reichen.
Aber was passiert? Bei der Deutung des Erfolgsweges geht die Zankerei wieder los. Schade. Die neue Schulraumstrategie bis 2040 weist gegenüber dem Modell vor einem Jahr klare Veränderungen auf. Es benötigt weniger Abteilungen (die heute noch nicht geborenen Kinder fürs 2040 wurden wohl anders gezählt …). Im neuen Papier ist eine Einfach-Turnhalle im Bünzmatt verschwunden. Welche grosse, wachsende (und gescheite) Gemeinde baut schon eine Einfachhalle? Keine. Aus drei neuen Schulhäusern wurde eines, der Rest wird mit Anbauten kompensiert. Das alles zusammengezählt, kann dazu führen, dass die Umsetzung der neuen Strategie kostengünstiger ausfallen könnte.
Ganz falsch ist diese Folgerung nicht. Also darf man sie auch ansprechen. Wers tut, kriegt aber schon wieder Krach. Nochmals schade. Bitte, ihr Mitte- und SVP-Politiker, reicht euch die Hände – auch wenn es schwerfällt.
Sam Hasan ist mit seiner Familie bewusst nach Anglikon gezogen. Wegen der Schule und den sicheren Schulwegen. «Und weil Wohlen viel zu bieten hat», wie er betont. Aber Wohlen verkaufe sich unter seinem Wert, sagt er. Egal, ihm gefällts, auch wenn er momentan für die Einhaltung der Tempo- 30-Zone in Anglikon kämpft (siehe Bericht in dieser Ausgabe). Hier setzt er sich für die kleinen Mitbewohner ein. Sam Hasan ist im kleinen Anglikon wegen seines Hobbys bekannt. Er ist leidenschaftlicher Gleitschirmflieger. Wenn es ihn so richtig reizt, hebt er praktisch vor der eigenen Haustür ab. Seine Flüge vom Alpenzeiger bis zum Schulhausplatz sind sehenswert – auch wenn sie nur knapp zwei Minuten dauern. Tolle Idee, perfekte Umsetzung.
Es war ein ereignisreicher Abstecher. Von Wohlen zu Alt-Nationalrat Toni Brunner und dann ans Fussballspiel St. Gallen gegen Lausanne mit dem Wohler Mittelstürmer Alessandro Vogt im Mittelpunkt. «Es war ein cooler Anlass», sagt Renato Hübscher, der zusammen mit Roland Vogt die Reise organisierte. Roland Vogt, der stolze Vater des Aufsteigers Alessandro Vogt und neuer Gemeindeammann. Innerhalb kurzer Zeit war der Car ausverkauft. «Wir hätten einen zweiten füllen können», so Hübscher. Er möchte nochmals betonen, dass es sich nicht um einen Anlass der SVP handelte. Die Mehrheit der Mitreisenden waren keine SVPler und auch keine Politiker. «Es war ein feiner Herbstanlass mit vielen tollen Gästen.» Man kann es ja auch ohne Politik gut haben.
Daniel Marti
