APROPOS
14.11.2025 Region Unterfreiamt, KolumneOb vielleicht doch noch das eine oder andere verteilt wurde, ist unklar. Der Grossteil der Getränke, die für einen Apéro nach der «Gmeind» vorgesehen war, blieb sicher ungeöffnet. Denn die Leute, die nach vierstündiger Diskussion und um 23.30 Uhr noch Lust, ...
Ob vielleicht doch noch das eine oder andere verteilt wurde, ist unklar. Der Grossteil der Getränke, die für einen Apéro nach der «Gmeind» vorgesehen war, blieb sicher ungeöffnet. Denn die Leute, die nach vierstündiger Diskussion und um 23.30 Uhr noch Lust, Energie und Nerven für einen Apéro hatten, dürften nicht viele gewesen sein. Einen Apéro spart die Gemeinde auch am 10. Januar. Zum Schluss der Versammlung informierte Gemeindeammann Gian Carlo Silvestri über die anstehenden Veranstaltungen – und meinte mit Blick zu Gemeindeschreiber Lukas Isler: «Ich hoffe, wir können den Neujahrsapéro durchführen.» Isler schüttelte den Kopf. Büttikon hat kein Budget. Entsprechend dürfen nur die dringend notwendigen Ausgaben getätigt werden. Ein Neujahrsapéro gehört da nicht dazu. Der Gemeinderat wird Anfang Jahr eine ausserordentliche «Gmeind» ansetzen, an der erneut das bis dahin überarbeitete Budget traktandiert wird.
Apropos Gemeindeschreiber Lukas Isler. Er verabschiedete Gian Carlo Silvestri, der per Ende Jahr aus dem Gemeinderat und damit auch als Ammann zurücktritt. «Sonst tritt der Gemeindeschreiber nicht sprechend auf an der Versammlung.» So hatte Isler den Anfang seiner Ansprache geplant. Nur an dieser «Gmeind» lag es immer wieder an ihm, den Fokus auf das Einhalten der vorgegebenen Abläufe zu legen. Die Themen vermischten sich, die Diskussionen gingen hoch, Anträge gingen mehrere ein. Isler wars, der den Überblick behielt. Und der ruhig immer blieb. Am Schluss erhielt er einen Applaus dafür. Auch das darf einmal sein.
Dass es keine kurze «Gmeind» gibt – darauf deutete schon im Vorfeld vieles hin. Etwa, dass die Startzeit von 20 auf 19.30 Uhr vorgezogen wurde. Erst recht, als 169 Stimmberechtigte im Foyer Platz nahmen. «Rekord», weiss Ammann Gian Carlo Silvestri. Und viel mehr hätten es nicht sein dürfen – rein platzmässig. Und auch der Beginn der Versammlung war nervös. Dass eine Änderung der Reihenfolge der Traktanden gewünscht wird, ist selten. Dann musste diese Abstimmung auch gleich noch zweimal ausgezählt werden. Und zuletzt kam es noch jemandem in den Sinn, dass er oder sie den Stimmrechtsausweis nicht abgegeben hatte.
169 Personen. Logisch, dass da der Abstand von jenen in der ersten zu jenen in der letzten Reihe nicht gering war. Auf ein Mikrofon verzichtete der Gemeinderat aber und musste dafür die Bezeichnung «Flüsterverein» einstecken. Laut und deutlich rief ein Stimmbürger: «Wenn ihr nicht mehr Stimmkraft habt, müsst ihr ein Mikrofon kaufen.» Der Konter seitens Gemeinderat kam prompt und lag quasi auf der Hand. «Dafür bräuchten wir ein Budget», meinte Michael Erismann.
Annemarie Keusch
