STROHFÜÜR
31.10.2025 Wohlen, KolumneAm vergangenen Samstag war ganz viel los in Wohlen. Und so mancher Politiker und Politikerin hatte die Qual der Wahl. Mitmachen an der Jugendsession oder am Schlössli-Jass? Gerade für die GLP stellte sich die Frage. Denn mit Dennis Andermatt gehört einer der ...
Am vergangenen Samstag war ganz viel los in Wohlen. Und so mancher Politiker und Politikerin hatte die Qual der Wahl. Mitmachen an der Jugendsession oder am Schlössli-Jass? Gerade für die GLP stellte sich die Frage. Denn mit Dennis Andermatt gehört einer der ihren zu den Organisatoren des Jass-Turniers. GLP-Gemeinderatskandidat Olivier Parvex entschied sich jedenfalls fürs Jassen – und wurde mit dem guten 7. Platz belohnt. Mit Franziska Matter (Grüne) und Sämi Keller (FDP) gaben noch zwei weitere Einwohnerräte dem Jassen den Vorzug. An die Leistung des GLP-Vertreters kamen sie aber nicht heran.
Trotz der vielen Anlässe an diesem Tag: Die Zusammenarbeit unter den Organisatoren klappt. So kamen einige Teilnehmer quasi direkt vom Wochen-Märt ans Jassturnier. Die fleissigen Helfer, die am Samstag das Fonduehüüsli aufstellten, durften sich im Schlössli bei Kaffee und Kuchen aufwärmen. In ebendiesem Hüüsli wird Jass-Organisator Dennis Andermatt heute Abend seine Gruselgeschichten erzählen. Und Andermatt machte am Schluss des Schlössli-Jass noch Werbung für die Eröffnung des Kulturwerks Bleichi. Die Zusammenarbeit unter den Wohler Kulturakteuren funktioniert also bestens. Davon könnten die politischen Parteien gerne etwas lernen.
Zurück zur Jugendsession. Da waren die Mitglieder des Gemeinderates und des Einwohnerrates gefragt. Tatsächlich mehr als ein gutes Dutzend der Polit-Gilde machte sich auf den Weg ins Casino. Drei Gemeinderäte und elf Einwohnerrätinnen und Einwohnerräte. Führend waren bei der Teilnahme die SVP und die SP. Diese beiden Parteien waren je mit drei Mitgliedern des Einwohnerrates und einem Gemeinderat vertreten. Vorbildlich. Gefolgt von der Mitte, von den Grünen und von der FDP. Alles gut. Allerdings eine Partei fehlte: Die GLP-Politiker waren lieber im Schlössli am Jassen, anstatt an der Jugendsession. Beim Jassen gab es auch mehr Punkte zu gewinnen – nicht nur auf der Tafel, sondern wohl auch beim wahlberechtigten Publikum. Aber nächstes Jahr, liebe GLPler, sollte das mit er Jugendsession schon wieder klappen.
Vor allem lässt ein Anliegen der Jugendession aufhorchen. Es wäre schön und wertvoll, wenn Politik einfacher erklärt werden könnte. So ein Wunsch der Jugend. Die Jugendlichen machten auch Vorschläge, wie das funktionieren könnte. Vielleicht könnte Politik auch auf Sozialen Medien erklärt werden, lautet ein Vorschlag. Und wenn beispielsweise Politikerinnen und Politiker in der Schule vorbeigehen würden, könnte die Lust auf Politik auch gesteigert werden. Guter Vorschlag. Die Umsetzung sollte möglich sein.
Aktuell ist in der Wohler Politlandschaft einiges los. Vor allem die eine unabhängige Kandidatur für die Ersatzwahl in den Gemeinderat schlägt hohe Wellen. Die Parteichefs üben sich in Erklärungen. Aber wie ist das jetzt mit Kandidat Markus Keller, der unabhängig antritt und ursprünglich Mitglied der Mitte war? Wie sind die Verhandlungen verlaufen? Das Mitte-Präsidium will sich unbedingt erklären, das SP-Präsidium reagiert und der andere Kandidat, Olivier Parvex, hat auch eine Meinung. Klarheit und Einigkeit sehen anders aus.
--chh/dm
