STROHFÜÜR
24.10.2025 Wohlen, KolumneAn der Politbar der Mitte wurde nicht nur der Einwohnerratswahlkampf lanciert, sondern es wurde auch Klartext gesprochen. Harry Lütolf, Grossrat und Einwohnerrat, warnte vor einer neuen Gefahr, die auf Wohlen zukommen könnte. Es geht um den aktuellen Finanzund Lastenausgleich. ...
An der Politbar der Mitte wurde nicht nur der Einwohnerratswahlkampf lanciert, sondern es wurde auch Klartext gesprochen. Harry Lütolf, Grossrat und Einwohnerrat, warnte vor einer neuen Gefahr, die auf Wohlen zukommen könnte. Es geht um den aktuellen Finanzund Lastenausgleich. Dieser wurde im Jahr 2018 erstmals angewandt. Die Gemeinde Wohlen profitierte in den acht Jahren durchschnittlich mit jährlich fünf Millionen Franken, macht in der Zwischenzeit total knapp 40 Millionen. Für Wohlen ist diese finanzielle Entlastung bedeutungsvoll. Nun geht es um eine Neuausrichtung. «Reiche Gemeinden haben das Gefühl, sie zahlen zu viel», so Lütolf weiter. Und Gemeinden, die profitieren, sollen praktisch zurückgestuft werden. Das seien für Wohlen keine guten Aussichten, so Lütolf weiter. Der gleich verbal zurückschlug. «Wir müssen schon aufpassen, dass Wohlen nicht benachteiligt oder praktisch über den Tisch gezogen wird», betonte er. Vor allem der sogenannte Speckgürtel von Aarau bis Baden werde schon genügend bevorteilt, kritisierte Lütolf.
Angesprochen wurden neben den Finanzen auch andere Probleme, welche die Gemeinde Wohlen zu lösen hat: Sicherheit, Verkehr, Schulraum. Und oft wird da der Gemeinderat in den Vordergrund gestellt. «Aber der Gemeinderat ist nicht schuld an allem», sagte Gemeinderätin Ariane Gregor, die Ende Jahr aus der Regierung ausscheiden will. Und Gregor wünschte ihrer Mitte-Nachfolgerin im Gemeinderat, Sonja Isler-Rüttimann, viel Freude mitten in den vielen Herausforderungen. «Sonja, viel Vergnügen», so die bald abtretende Gemeinderätin zur nun neuen Gemeinderätin.
Ein ganz anderes Thema sprach Roger Waeber an. Der ehemalige Einwohnerrat und ehemalige Parteipräsident warnte vor den E-Scootern im Wohler Ortsbild. «Was da mittlerweile abgeht, ist eine Katastrophe. Und da gibt es in der Schweiz diverse Städte, die anders durchgreifen.» Ein härteres Durchgreifen wünscht er sich auch in Wohlen.
Die Eröffnung des neuen Kulturwerks steht kurz bevor. Start ist morgen Samstag, Türöffnung ist um 19 Uhr, mit dem Konzert von «Marlin & La Nefera», siehe auch letzte Seite. Das ist ein besonderer Moment, ein Meilenstein für den Verein für Kultur Wohlen. «In der Tat. Beim Kulturwerk Bleichi handelt es sich um das bisher grösste Projekt des Vereins», sagt Präsident Jonas Arnet. Zurzeit sei er noch etwas angespannt, «denn wir peilen eine absolute Punktlandung auf den Samstag an. Ich bin aber optimistisch, dass alles klappen wird. Und eines ist sowieso gewiss: Der Verein für Kultur kann mächtig stolz sein auf das bereits Geleistete. Es war ein Kraftakt und die Anzahl Arbeitsstunden, die von den freiwilligen Helferinnen und Helfern – viele davon Vereinsmitglieder – geleistet wurden, steigt ins Unermessliche.»
Und logisch: «Es gibt natürlich noch ein paar kleine offene Baustellen, aber der Fokus liegt nun darauf, dass ein qualitativ guter Konzertabend stattfinden kann», betont Jonas Arnet. Und das sei möglich, auch wenn vielleicht irgendwo etwas noch nicht ganz fertig gestrichen sei, eines der WCs noch geschlossen bleibe oder eine Lampe mal provisorisch montiert wurde. Die Eröffnung ist und bleibt ein Highlight.
Daniel Marti
