«Unbezahlbar»
30.09.2025 Fussball, SportJürg Mauberger vom FC Mutschellen ist für den Award des Aargauer Fussballverbandes (AFV) nominiert
«Ich bin baff, das hätte ich nie und nimmer erwartet», sagt Jürg Mauberger vom FC Mutschellen. Jedes Jahr ehrt der Aargauer Fussballverband ...
Jürg Mauberger vom FC Mutschellen ist für den Award des Aargauer Fussballverbandes (AFV) nominiert
«Ich bin baff, das hätte ich nie und nimmer erwartet», sagt Jürg Mauberger vom FC Mutschellen. Jedes Jahr ehrt der Aargauer Fussballverband (AFV) ehrenamtliche Tätigkeiten in den Fussballclubs. Mauberger ist für den «AFV-Award» nominiert.
Stefan Sprenger
«Der Wundermensch», titelt diese Zeitung in einer Geschichte im März 2025. Gemeint ist Jürg Mauberger, ein enorm positiver Typ, ein Fussballverliebter – und ein Mensch, der viel zu viele heftige Schicksalsschläge hinnehmen musste. Mauberger ist nun einer von drei Nominierten beim «AFV-Award». Und wie schon in der Story in dieser Zeitung sieht auch der Aargauer Fussballverband das Gesamtpaket namens Jürg Mauberger.
Sein sportliches Wirken
So wird im Text zu seiner Nomination einerseits sein sportliches Wirken gelobt: «Seit 2016 ist Mauberger fester Bestandteil des Trainerstaffs der 1. Mannschaft des FC Mutschellen – und weit mehr als das. In einer Fussballwelt, in der sich Rollen und Verantwortlichkeiten oft rasch verändern, ist er die verlässliche Konstante: respektvoll, menschlich und jederzeit präsent. Während zahlreiche Cheftrainer kamen und gingen, blieb er. Für Verein und Team ist er über Jahre hinweg ein Anker, unabhängig von Tabellenstand oder Gegenwind.»
Der Krebs und seine positive Art
Ob als Co-Trainer, Individual- und Goalietrainer, in der Konditionsarbeit oder bei den Match-Vorbereitungen, «Mauberger übernimmt, was nötig ist. Wenn es sein muss, ist er auch Organisator, Masseur oder schlicht ruhender Pol am Spielfeldrand. Spieler wie Trainerkollegen schätzen seine Art, zuzuhören, Menschen ernst zu nehmen und pragmatisch zu helfen. Wer Rat sucht, findet bei ihm ein offenes Ohr», heisst es vom AFV weiter.
Seine Geschichte als Mensch, seine Schicksalsschläge, sie machen seinen grossen Einsatz nur noch eindrücklicher. Denn er kämpft seit Jahren mit schweren Krebs-Erkrankungen. Er muss mehrere Operationen und Chemotherapien über sich ergehen lassen. Hoden, Lymphdrüsen, Speiseröhre – der Krebs hat den Körper von Jürg Mauberger schon oft heimgesucht und sein Leben bedroht. Während andere Menschen verzweifeln würden, sieht er stets das Positive: «Für mich ist es nicht so tragisch», sagt der 60-Jährige. Auch in all seinen persönlichen Momenten des Rückschlags ist er stets ganz nahe beim Team, bei den Menschen. «Familie. Job. Fussball. Nimm mir eines davon weg und ich habe ein Problem», sagt Mauberger, der in all den Jahren nur sehr selten ein Training verpasst.
Abstimmen für Mauberger
«Mauberger sucht nicht die grosse Bühne. Er ist ein stiller Schaffer, dessen Wirkung gerade darin liegt, nicht im Mittelpunkt zu stehen. Seine Loyalität – etwa wenn er Angebote ausschlug, um dem FC Mutschellen treu zu bleiben –, seine Kompetenz und seine menschliche Haltung prägen die Kultur im Verein. Er vernetzt Generationen, hält Strukturen zusammen und schenkt dem Team den nötigen Halt», schreibt der AFV im Text zu seiner Nominierung.
Er sei seit «bald einem Jahrzehnt eine tragende Stütze beim FC Mutschellen – auf und neben dem Feld». Jedes Jahr ehrt der Aargauer Fussballverband AFV ehrenamtliche Tätigkeiten in den Fussballvereinen. Dabei werden jeweils drei nominiert, die von den Vereinen vorgeschlagen und vom AFV-Vorstand letztlich auserkoren werden. Der AFV-Award würdigt Menschen, die den Amateurfussball tragen. «Jürg Mauberger verkörpert genau das: Engagement ohne Eitelkeit, Professionalität ohne Attitüde und Leidenschaft ohne Lautstärke. Ein Vorbild, ein Anker, ein Gewinn für den Fussball im Aargau – Tag für Tag», wie der AFV schreibt. Man kann Jürg Mauberger – oder den anderen Nominierten (Patrick Fricker, FC Niederlenz, und Ueli Bruder, FC Lenzburg) – online unter www.afv.ch die Stimme geben. Die AFV-Gala findet am Samstag, 29. November 2025, im «Trafo» in Baden statt.
Jürg Mauberger sagt zu seiner Nominierung: «Ich bin baff, dass ich überhaupt nominiert worden bin. Ich hätte das nie und nimmer erwartet. Es ist eine wunderbare Wertschätzung. Unbezahlbar.» Mauberger, der seit 1998 mit seiner Familie in Zufikon wohnt, denkt dabei auch an diese Zeitung. Es ist ihm wichtig, zu erwähnen, «dass die Geschichte, die im März 2025 in dieser Zeitung erschienen ist, das Ganze ausgelöst hat. Diese Story damals hat vieles ausgelöst, viele wunderbare Reaktionen. Und diese Nominierung ist nun ein weiterer Höhepunkt.» Ob er den Award schliesslich gewinnt oder nicht, «ist nicht so wichtig. Gewonnen habe ich sowieso schon», so Mauberger.