STROHFÜÜR
16.08.2025 Wohlen, KolumneEr war einfach eine Wucht. Witzig, freundlich, zuvorkommend, volksnah wie immer. So präsentierte sich Emil Steinberger bei seinem Besuch im Open-Air-Kino. «Typisch Emil» lautet der Titel des Films. Diese Bezeichnung passte auch zu seinem Auftritt in Wohlen. Während ...
Er war einfach eine Wucht. Witzig, freundlich, zuvorkommend, volksnah wie immer. So präsentierte sich Emil Steinberger bei seinem Besuch im Open-Air-Kino. «Typisch Emil» lautet der Titel des Films. Diese Bezeichnung passte auch zu seinem Auftritt in Wohlen. Während über eineinhalb Stunden waren stets Leute an seinem Tisch, die eine Autogramm, eine Widmung, eine Botschaft übers Handy oder eben nur einen Schwatz wollten. Und was sagt der Emil zu diesem Rummel. «Das ist ein Vergnügen. Wir geniessen das.»
Beim Film selbst erfährt man ganz viel über die Kabarettisten-Legende und seine Partnerin Niccel. Beispielsweise auch über die Zeit in New York. In den Neunzigern entging Emil dem Rummel, und er wollte einfach mal New York genauer kennenlernen. Er sei einfach mal dorthin gegangen, erklärt Emil im Film. Und eine Zeitung habe daraus dann eine Auswanderung gemacht. Sie habe Emils Wohnortwechsel sogar in eine nationale Umfrage verpackt. Darf Emil das, einfach nach New York auswandern? So lautete die Frage. «Und 54 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer fanden: Das darf er machen.» Erstaunlich. Oder 46 Prozent wollten ihn eben nicht gehen lassen. Verständlich. Auch heute noch. Man mag diesen tollen Menschen einfach nicht ziehen lassen.
Die Premiere des Circus Monti wurde zum tollen Gesamtkunstwerk. Genau in diese Richtung gehen jeweils auch die Erwartungen. So war es auch vor einer Woche. Die hohen Erwartungen konnten von den Montis erfüllt werden. Das Premierepublikum ging zufrieden und glücklich nach Hause. Und wie es sich gehört für eine Premiere, durften ganz viele Ehrengäste die erste Aufführung der neuen Saison bestaunen. Fast 50 Ehrengäste wurden eingeladen. Übrigens hauptsächlich aus dem Bereich Politik. Am besten vertreten war der Grossrat. Mehr als die Hälfte der Ehrengäste waren ehemalige oder amtierende Grossratsmitglieder. Also eine ganze Ladung Politik.
Sie hat für ganz viel Wirbel gesorgt, die erste Volksinitiative in der Geschichte der Ortsbürgergemeinde Wohlen. Innert zehn Tagen hat eine Initiativkomitee 200 gültige Unterschriften gesammelt, dies sind 31,6 Prozent der Stimmberechtigten. Dies wurde als klares Zeichen erachtet, dass die Ortsbürgerversammlung wieder selbst über Dienstbarkeiten verfügen will. Die Emotionen gingen hoch – bis hin zur «Gmeind» der Ortsbürger am 14. Juni. Dort wurde die Initiative nach einem verbalem Schlagabtausch angenommen (50:21). Nun ist die Referendumsfrist abgelaufen und der Entscheid ist definitiv rechtskräftig. Und es ist wieder Ruhe eingekehrt.
Weil es bei der Initiative vor allem auch um das Baubegehren der Firma Stach Investment AG ging, unmittelbar neben dem Strohmuseum, ist die Angelegenheit noch nicht ganz ausgestanden. Denn noch immer steht die Baubewilligung für den umstrittenen wuchtigen Bau aus. Es gelte alles daran zu setzen, dass nicht leichtsinnig etwas beschlossen werde, «das sich für Wohlen zerstörerisch auswirkt», schimpften an der «Gmeind» die Mitglieder des Initiativkomitees. Nun bleibt nur eines: Geduldig abwarten, bis ein Entscheid gefällt wird. Erteilte Baubewilligung oder Abweisung des Baugesuchs.
Daniel Marti