STROHFÜÜR
06.06.2025 Wohlen, KolumneDieser Fall schlägt hohe Wellen. An der letzten Einwohnerratssitzung hat FDP-Einwohnerrat Samuel Keller beim Geschäft Entwicklungsplan Rigacker moniert, dass Gemeindeammann Arsène Perroud nicht die Wahrheit sage (vorsichtig ausgedrückt). Das tut man natürlich nicht. ...
Dieser Fall schlägt hohe Wellen. An der letzten Einwohnerratssitzung hat FDP-Einwohnerrat Samuel Keller beim Geschäft Entwicklungsplan Rigacker moniert, dass Gemeindeammann Arsène Perroud nicht die Wahrheit sage (vorsichtig ausgedrückt). Das tut man natürlich nicht. Ob dann Einwohnerratspräsident Marc Läuffer angemessen und richtig reagiert hat – daraus wurde dann ein Schlagabtausch. Die Grünen äusserten sich in einer Fraktionserklärung und attackierten den Parlamentspräsidenten: «Einwohnerratspräsident Marc Läuffer hat nicht (ausreichend) reagiert, was schwerwiegend ist», so der Einwand. Und die Grünen forderten eine Entschuldigung. Die Retourkutsche der SVP kam postwendend. «Der Präsident hat korrekt und verantwortungsvoll gehandelt. In einer aufgeheizten Situation hat er mit Augenmass reagiert, die Sitzung sachlich geführt und sein Amt als Ratspräsident mit der nötigen Ruhe und Übersicht ausgeübt.» Diese beiden Ansichten klaffen um Welten auseinander. Die Spekulation, ob denn der Wahlkampf schon begonnen habe, ist wohl treffend.
Nur, was hat denn der Einwohnerratspräsident während der Sitzung genau gesagt? Uns liegt das Protokoll vor. «Jetzt mache ich noch rasch eine Bemerkung dazu», sagte Marc Läuffer. Arsène Perroud habe ihn darauf aufmerksam gemacht, «dass ich nicht eingeschritten bin. Ihr habt dies wohl nicht mitbekommen. Ich habe es hier oben dem Sämi ganz klar gesagt. Wir haben heute viele Schülerinnen und Schüler als Gäste auf der Tribüne. Ich weiss nicht, ob es förderlich ist für die Politik, wenn wir hier einen Schlagabtausch vollführen. Darum habe ich nicht eingegriffen.» Dann beendete er die Einwohnerratssitzung. Läuffer bedankte sich fürs «konstruktive Mitwirken» und wünschte allen eine gute Nacht. Das wars. So, jetzt dürfen alle Einwohnerinnen und Einwohner, junge und ältere Politinteressierte, Steuerzahlende und Politikerinnen und Politiker selber entscheiden, ob sich der Einwohnerratspräsident einen schwerwiegenden Lapsus geleistet oder ob er mit Augenmass gehandelt hat.
Der nächste Fall schlägt ebenfalls hohe Wellen. Seit Monaten. Es geht um den Ensembleschutz der Villa Isler und die schützenswerten Bäume im Grenzbereich zum Landstück der Firma Stach AG, die dort mit ihrem zweiten Baugesuch zwei wuchtige Mehrfamilienhäuser plant. Der Widerstand gegen das geplante Bauvorhaben von vier Ortsbürgern mittels Initiative, die 200 Ortsbürgerinnen und Ortsbürger unterschrieben haben, ist wuchtig. Nun wird die Initiative an der «Gmeind» behandelt. Diese Versammlung findet am Samstag, 14. Juni, 13.30 Uhr, im Chappelehof statt. Und nicht wie gewohnt im Waldhaus Chüestellihau, denn dort steigt gleichentags das Open Air «Hive Air». Grosse Töne also beim Open Air – und wohl auch im Chappelehof. In Leserbriefen finden bereits die ersten Duelle statt. Die Behandlung der Initiative ist brisant – man darf also gespannt sein.
Festival «Hive Air» am Samstag, Jazz Night der ibw am Freitagabend. Der 13. und der 14. Juni bieten in Wohlen zwei musikalische Top-Anlässe. Ein vielfältiges Angebot. Damit nicht genug. Beim «Sternen» wird nun die Arena doppelt genutzt. Nach der Jazz Night gibt am Tag darauf die Gruppe Westwood noch ein Konzert. Toll.
Daniel Marti
