«Einfach nur schön»
10.12.2024 BremgartenChristchindli-Märt trotzt Wetterpech und sorgt für viel Weihnachtsvorfreude
Vier Tage lang verzauberte das weihnachtlich geschmückte Bremgarten mit 260 Marktständen Tausende Besucher aus nah und fern. Wetterbedingt war der Christchindli-Märt heuer ...
Christchindli-Märt trotzt Wetterpech und sorgt für viel Weihnachtsvorfreude
Vier Tage lang verzauberte das weihnachtlich geschmückte Bremgarten mit 260 Marktständen Tausende Besucher aus nah und fern. Wetterbedingt war der Christchindli-Märt heuer weit weg von Rekordjahren. Doch die Verantwortlichen sind trotzdem mehr als zufrieden.
Marco Huwyler
In Bremgarten ging es am Sonntagabend wohl vielen wie den Geissli auf dem Obertorplatz. Eigentlich wären sie gerne noch etwas länger geblieben. Das zauberhafte Adventswochenende war allzu schnell schon wieder vorbei. Und so lieferten sich die Tierchen, als es ans Abschiednehmen ging, ein amüsantes Katz-und-Maus-Spiel mit ihren menschlichen Besitzern. Während diese die einen in den Wagen trieben, hüpften die anderen auf der gegenüberliegenden Seite wieder zurück nach draussen. Offensichtlich hatten sie Gefallen gefunden an ihrem temporären Domizil am Markt- und Altstadteingang.
Gemeinsam mit ihren Eselkollegen hatten sie schliesslich hier mal wieder vier Tage lang das Ihrige zur unvergleichlichen vorweihnachtlichen Stimmung im Städtli beigetragen. Auch wenn es diesmal nicht ganz so viele Hände wie auch schon waren, von denen sie mit Streicheleinheiten beglückt wurden. «Es war sicher kein Rekordjahr», sagt Christchindli-Märt-Präsidentin Sabina Glarner. Aber auch nicht so schlimm, wie man angesichts der Wetterprognosen Anfang letzter Woche hätte befürchten müssen. Am Donnerstag und Freitag blieb der grosse Regen aus. Auch der Sonntag hatte lange trockene Abschnitte. Und so war es «nur» der Samstagnachmittag, der völlig ins Wasser fiel und dementsprechend wenige zum Christchindli-Märt-Bummel einlud. «Da regnete es schon etwas gar viel», findet Glarner. Wobei es gegen Abend zum Glück wieder besser respektive trocken wurde.
Umsatz stimmt bei vielen
Wer sich dann – oder davor und danach – einen Abstecher in die Altstadt gönnte, wurde nicht enttäuscht. Die Christchindli-Märt-Stimmung war genau so, wie es sich die Verantwortlichen erhofft hatten. «Einfach nur schön», wie es Marktchef Reto Lorenzi beschreibt. Ihm – verantwortlich unter anderem für das Sicherheitskonzept – machte es gar nichts aus, dass es nicht ganz so viele Menschen hatte wie auch schon. «Mir gefällt es so fast besser», lächelt er. Die Menschen mussten nicht Ewigkeiten anstehen und konnten ohne Gedränge flanieren und staunen. «Richtig besinnlich und gemütlich, wie dies an einem Weihnachtsmarkt sein soll.» Auch für die Händler sei es kein schlechtes Jahr gewesen. «Die meisten, mit denen ich gesprochen habe, sind sehr zufrieden.» Denn die Gleichung, dass viele Besucher auch viel Umsatz bedeuten, stimmt für viele von ihnen nicht. «Oftmals ist es besser, wenn die Leute Platz und Zeit zum Schauen und Stöbern haben», sagt Lorenzi. «So entschliesst man sich letztlich eher zum Kauf.»
Auch für den Verein Christchindli-Märt war der verregnete Samstag letztlich keine finanzielle Katastrophe. Zwar liegen die finalen Abrechnungen noch nicht vor. Und doch lässt sich konstatieren, dass es «sicher kein Absturzjahr», war, wie Sabina Glarner es ausdrückt. Zwar wurde spürbar weniger Glühwein konsumiert als in Rekordjahren. Dafür waren aber jeweils sehr viele Besucher in den diversen Beizli, um sich aufzuwärmen und zu stärken. Vermutlich reicht dies für den Verein, um einen Verlust zu vermeiden.
Freude am Feedback
Doch selbstverständlich stehen solche monetären Aspekte nicht im Zentrum für die Organisatoren. Auch in der Retrospektive nicht. So bleibt für Sabina Glarner vor allem wieder einmal der Eindruck haften, dass man gemeinsam etwas Wunderschönes auf die Beine gestellt hat und damit unzähligen Menschen in unsicheren Zeiten eine grosse Freude bereiten konnte. «Die vielen Feedbacks, die ich jeweils während und nach dem Markt erhalte, machen mich richtig glücklich», lächelt die Christchindli-Märt-Präsidentin. Auch die Marktfahrer hätten sich heuer besonders Mühe gegeben und noch mehr weihnachtliches Flair um ihre Stände verbreitet als auch schon. «Wir hätten noch mehr als die 20 Stände prämieren können, die diesmal geehrt wurden», sagt Glarner.
Marktchef Lorenzi bleiben wie jedes Jahr unzählige schöne Begegnungen haften. «Und eine Stimmung sowie ein Engagement unter den zahlreichen Helfern, auf das ich richtig stolz bin.» So freut er sich bereits jetzt auf den nächsten Christchindli-Märt. Wie gewiss auch die dann doch noch irgendwann abtransportbereiten Geissli – die dem Obertorplatz beim Wegfahren mit einem fast schon wehmütigen, aber überaus weihnachtlichen «Mäh» hinterherblökten.
Streit zwischen Marktfahrern
Unliebsame Zwischenfälle gab es am Christchindli-Märt nur ganz wenige zu verzeichnen. Eine medizinische Intervention führte zu einem Einsatz der Ambulanz. Daneben gab es einen Streit zwischen Marktfahrern, der einen Polizeieinsatz zur Folge hatte. Auf dem Schulhausplatz gerieten zwei Händler aufgrund von Meinungsverschiedenheiten aneinander. So sehr, dass es nicht bei Worten blieb und der Streit in Tätlichkeiten ausartete. Ein Polizeieinsatz war die Folge – und, dass der fehlbare Marktfahrer vom Markt weggewiesen wurde. Er musste seinen Stand räumen und den Christchindli-Märt verlassen. --huy